Betreff
Unterirdische Wertstoffcontainerstandorte in Meerbusch
Vorlage
DezIII/0710/2023
Aktenzeichen
1.70.80.56
Art
Informationsvorlage

In der Sitzung am 29.12.2023 hat der Ausschuss für Klima, Umwelt, Bau die Verwaltung beauftragt, eine Übersicht über die bisher und zukünftig anfallenden Reparatur- und Sanierungskosten der unterirdischen Containerstandorte zu erstellen.

 

Historie:

Der Bau- und Umweltausschuss hat in der Sitzung am 05.04 2017 ein Konzept der Containerstandorte beschlossen. Innerhalb der Aktion „Sauberes Meerbusch“ wurden sukzessiv 54 oberirdische Standorte eingezäunt und begrünt. Die Erweiterung des vorhandenen Netzes der unterirdischen Standorte wurde um zwei Standorte (auf dem Edeka – Parkplatz in Strümp und DM Parkplatz in Lank) in die Planung aufgenommen. Der Standort in Lank wurde realisiert. Umbau des Standortes in Strümp wurde wegen der hohen Kosten verworfen.

 

Seit 2001 wurden insgesamt 12 unterirdische Containerstandorte im Stadtgebiet Meerbusch errichtet. Sieben Standorte (Hersteller H & G und Paul Wolff) sind im Auftrag der Stadtverwaltung auf zentralen Plätzen eingerichtet worden (Investitionskosten siehe Anlage 1). Fünf Standorte sind durch Erschließungsträger in Neubaugebieten gebaut und an die Stadt kostenfrei zum Betrieb übergebenworden. Die Erschließungsträger haben sich für die Finanzierung der kostenintensiven Systeme entschieden, um die Qualität des Umfelds der neuen Wohngebiete zur verbessern. Ein verbessertes Stadtbild, hohe Lärmminderung und eine Verbesserung der Sauberkeit stehen den hohen Kosten klar entgegen.

 

In seiner Sitzung vom 26.03.2019 hat der Bau- und Umweltausschuss das Konzept für die Wertstoffcontainerstandorte dahingehend geändert, dass durch die Stadt auf den Neubau von unterirdischen Wertstoffcontainerstandorten auf nicht zentralen Plätzen aufgrund der stark gestiegenen Herstellungskosten zukünftig verzichtet werde. An der Realisierung durch Erschließungsträger im Rahmen von Erschließungsmaßnahmen soll laut des geltenden Beschlusses weiter festgehalten werden.

 

Sanierungs- und Reparaturkosten (siehe Anlage 1):

1)      aufgrund eines Verkehrsunfalls im 2016 musste das System am Deutschen Eck (Düsseldorfer Str. 83) was zum Unfallzeitpunkt bereits abgeschrieben war, grundlegend erneuert werden.

2)      Standort am Dr.-Franz-Schütz-Platz wurde aufgrund des hohen Verschleißes (Betriebsdauer 14 Jahre) mit daraus resultierenden Defekten in 2023 saniert.

3)      ein nicht mehr funktionsfähiger Weißglasbehälter auf dem Dorfplatz Ilverich musste in 2023 ersetzt werden.

4)      am Standort Buschstraße wurden in 2022 die Einwurfsäulen der Altpapierbehälter ausgetauscht.

5)      Am Standort Rudolf-Bartels-Platz musste ein Papierbehälter aufgrund eines Brandes saniert werden.

6)      kleine Reparaturen wie z.B. herausgeschnittene Trichtersterne bei einzelnen Glascontainer, zerstörte Einwurfklappen der Papierbehälter und defekte Sicherheitsböden 

 

Die Sammelbehälter für Papier werden pro Woche 3x geleert, das sind 156 Leerungen im Jahr. Die Altglasbehälter werden wöchentlich bzw. 14-tägig geleert. Durch diese hohe mechanische Beanspruchung und den jeweiligen Betriebsalter der meisten Systeme fallen entsprechende Reparaturkosten an. Je nach Ursache der Reparatur werden die Kosten von dem Entsorger (Verursacherprinzip) oder der Stadt getragen.

 

Die Schwachstelle bei den ersten Systemen der Firma H & G sind die verschleißanfälligen Einwurfsäulen. Hiervon sind durch die hohe Leerungsfrequenz besonders die Altpapierbehälter betroffen. Aus dem Grund hat die Verwaltung am Dr.-Franz-Schütz-Platz und am Marktplatz Buschstr. das anfällige System gegen ein robusteres Modell ausgetauscht.

 

In 2024 soll aus o.g. Grund ein Umbau auch am Rudolf-Bartels-Platz (Kosten ca. 35.000 €) durchgeführt werden. Das gleiche System müsste in späteren Jahren wahrscheinlich nur noch an einem Standort saniert werden. Weitere Maßnahmen sind derzeit nicht absehbar.

 

Die unterirdischen Systeme werden über 15 Jahre abgeschrieben, die kalkulatorischen Kosten fließen in die Kalkulation der Abfallentsorgungsgebühren ein. In 2024 wurden für Abschreibung und Verzinsung 26.180 € einkalkuliert. Für Reparaturarbeiten sind 12.000 € eingeplant.

 

In Hinblick auf die Sauberkeit lässt sich folgendes Fazit ziehen:

 

·         In den Neubaugebieten sind die unterirdischen Standorte absolut unproblematisch. Durch die vorhandene soziale Kontrolle der Nachbarschaft werden i.d.R. keine Abfälle neben den Sammelbehältern abgelagert. Der Verwaltung liegen hier keine Beschwerden vor. Die Akzeptanz der Standorte bei den unmittelbaren Nachbarn ist vorhanden. 

 

·         Die Einrichtung von unterirdischen Behältern als Ersatz auf öffentlichen, zentralen Plätzen zeigt erfahrungsgemäß eine deutliche Verbesserung der Verschmutzungssituation und trägt eindeutig zur Verbesserung des Stadtbildes bei. Da leider immer einzelne Menschen nicht bereit sind, sich an die Entsorgungsregeln zu halten und aus Bequemlichkeit den Abfall und Wertstoffe neben den Container abstellen, werden sporadisch auch diese Standorte verschmutzt. Dies findet jedoch an oberirdischen Wertstoffcontainerstandorten in deutlich größerem Umfang statt.

 

Wegen der maßgeblichen Vorteile der unterirdischen Systeme ist die Verwaltung der Ansicht, dass die vorhandenen Anlagen weiterhin in Betrieb gehalten werden sollten. Eine Aufgabe und Rückbau von Standorte wäre des Weiteren mit hohen Kosten verbunden.

 


In Vertretung

 

gez.

 

Andreas Apsel

Erster und Technischer Beigeordneter

 

 

Anlage 1: Kostenaufstellung unterirdische Wertstoffcontainerstandorte