Betreff
Bericht zum Spielplatzkonzept 2030
Vorlage
SB11/0683/2023
Art
Informationsvorlage

 

Das Spielplatzkonzept wurde im Jahr 2017 durch den Servicebereich 11 und die Fachbereiche 2 und 4 erarbeitet. Durch eine detaillierte Bestandaufnahme und Qualitätsbeurteilung aller öffentlichen Spielplätze sowie einer Versorgungsanalyse für das gesamte Stadtgebiet konnten Aussagen über die städtische Spielplatzlandschaft gemacht und anhand der dadurch gewonnenen Erkenntnisse Maßnahmen abgeleitet werden. Mit dem Ziel ein qualitativ hochwertiges, bedarfsgerechtes und optimiertes Spielangebot für die Meerbuscher*innen zur Verfügung zu stellen.

Zur Beurteilung der Spielflächen gab es eine umfangreiche Kinderbeteiligung, bei der sog. „Forschergruppen“ einzelne Spielplätze besuchten und dazu ihre Bewertung anhand eines Fragenkataloges abgaben. 13 Forschergruppen aus Kita’s mit 197 Kindern und 16 Forschergruppen aus der OGS mit rd. 1.000 Kindern haben so 29 bestehende Spielplätze besucht.

Bevor das Spielplatzkonzept am 26.04.2018 durch den Rat beschlossen wurde, gab es eine Bürgerbeteiligung, bei der die Verwaltung das Konzept an vier separaten Terminen der Bürgerschaft vorgestellt hat. Dabei konnten die Teilnehmer*innen in einem Workshop Ideen entwickeln und Vorschläge formulieren, die in das Konzept eingearbeitet wurden.

 

Die einzelnen im Spielplatzkonzept formulierten Maßnahmen wurden in Kategorien gebündelt und entsprechend ihrer Wichtigkeit bis ins Jahr 2023 einem konkreten Umsetzungszeitraum zugeordnet.

 

Folgende Maßnahmen sind seit 2019 umgesetzt worden:

 

Kategorie: Leuchtturmspielplatz:

 

Dieser Spielplatztyp schafft ein möglichst generationsübergreifendes Angebot und soll stadtteilübergreifend zu einem Ausflug und besonderen Spielerlebnis einladen. Jeder der vier großen Stadtteile, Büderich, Osterath, Lank-Latum und Strümp soll einen Spielplatz dieser Kategorie erhalten.

 

2019/2020 wurde der Spielplatz an der Eichendorffstraße zu einem Leuchtturmspielplatz ausgebaut. Nach einer Bürgerbeteiligung wurden Spielgeräte entwickelt, die auf die Wünsche der teilnehmenden Kinder und Erwachsenen aller Altersgruppen abgestimmt worden sind. Der Spielplatz wird seitdem überdurchschnittlich gut besucht und auch generationsübergreifend angenommen.

 

2022 wurde nach einem langen Beteiligungsprozess der Skate- und Bikepark in Strümp gebaut und eingeweiht. Hier finden Kinder, Jugendliche aber auch Erwachsene (die Old Men Skate Association, kurz O.M.S.A, trifft sich zum Beispiel regelmäßig auf der Anlage) aus ganz Meerbusch und den angrenzenden Gemeinden einen Treffpunkt und Ort an dem sie sich sportlich betätigen können. Die mobile Jugendarbeit der Stadt ist hier sehr aktiv und veranstaltet regelmäßig Wettbewerbe und Arbeitseinsätze mit Jugendlichen zur Instandhaltung der Anlage. Vandalismus und Lärmbelästigungen werden nur in einem sehr geringen Maße beobachtet.

Die Maßnahme wurde auf Grund der vollständigen Förderung durch das Land NRW in dem Zeitplan vorgezogen.

 

Kategorie: Standort attraktiveren (Umplanung/Teilsanierung):

 

Um weiterhin ein zeitgemäßes, attraktives und bedarfsgerechtes Spielangebot vorzuhalten, müssen Spielplätze, die „in die Jahre gekommen sind“ überarbeitet bzw. teilsaniert werden.

 

2019 wurde der Bolzplatz Kullenberg in Nierst unter Einbeziehung von Vertreter*innen aus der Bürgerschaft durch Picknickbänke und ein ‚Federballnetz‘ attraktivert. Inzwischen ist die Anlage zudem durch einen Bewegungspark aufgewertet worden. Dabei wurde dem Wunsch der Nierster entsprochen, auch neben dem Fußball attraktive Sport- und Aufenthaltsmöglichkeiten zu schaffen.

 

2020 wurde durch städtische Auszubildende im Garten- und Landschaftsbau ein Entwurf der Verwaltung für den Spielplatz Chopinstraße umgesetzt. Hier ist eine Spiellandschaft gestaltet worden, die ein freies Spiel, angelehnt an das Spielen in der Natur, fördert.

Der Spielplatz hat Kinder inspiriert sich 2022 mit einem Brief an den Bürgermeister zu wenden, um auch in ihrer Nähe den Spielplatz Camesallee nach dem Vorbild der Chopinstraße umzubauen.

 

2020 wurde zudem der Spielplatz Frankenweg (auf dem Gelände des Abenteuerspielplatzes) mit einem neuen Kleinkindbereich und Bänken sowie einem Picknicktisch für die Eltern ausgestattet. Zudem musste die beliebte lange Rutsche vom Hügel des Abenteuerspielplatzes durch eine neue Rutsche ersetzt werden, da die alte nicht mehr der neuen DIN- Norm entsprach. Der in die Jahre gekommene Bolzplatz wurde saniert. Schließlich wurde auf dem Abenteuerspielplatz in einer gemeinsamen Aktion der mobilen Jugendarbeit und des SB 11 unter Beteiligung von Jugendlichen eine sogenannte Miniramp für Skater gebaut, die das Angebot des Spielplatzes erweitert und sehr rege genutzt wird.

 

2022 ist der Spielplatz ‚In der Loh‘ saniert worden. Neue Kleinkindbereiche wurden geschaffen, zusätzliche Bänke und eine Picknickbank aufgestellt und die gesamte Fläche einladender und freundlicher gestaltet. Auch der angrenzende Bolzplatz wurde in diesem Zuge saniert.

 

2023 ist auch das Spielangebot auf dem Bolzplatz Schützenstraße durch eine Miniramp erweitert worden. Die mobile Jugendarbeit konnte hier eine Mitmachaktion organisieren, bei der die Jugendlichen unter Beteiligung eines Anlagenbauers beim Aufbau der Anlage mithelfen konnten. Für eine bessere Aufenthaltsqualität werden die Jugendlichen zusätzlich Sitzgelegenheiten aus Holzstämmen bauen. 

 

2023 wird der Spielplatz ‚Am Hagelkreuz‘ saniert. Hier hat es eine Anwohner*innen Befragung gegeben, um das Konzept bedarfsorientiert entwickeln zu können. Der Entwurf wird derzeit erarbeitet. Anschließend soll die Planung für die Sanierung des Spielplatzes Comeniusstraße erfolgen. Die Umgestaltung des Spielplatzes Gereonstraße ist aus Kapazitätsgründen noch nicht erfolgt. Sie steht jedoch weiterhin auf der Agenda.

 

 

Kategorie: Standort attraktiveren durch pflanzliche Elemente:

 

Um alle Sinne auf Spielplätze anzuregen wird im Spielplatzkonzept empfohlen, das pflanzliche Element zu stärken und einige Spielplätze mit zusätzlichen Pflanzflächen auszustatten. Auch zusätzliche Bäume als Schattenspender haben einen wichtigen Stellenwert auf Spielplätzen.

 

Seit 2019 wurden folgende Spielplätze durch zusätzliche Sträucher und Bäume aufgewertet:

Spielplatz ‚Kanzlei‘

Spielplatz ‚Am Gutort‘

Spielplatz ‚Am Roßkamp‘

Spielplatz ‚Kierster Straße‘

Spielplatz ‚In der Wasserstadt‘

Spielplatz ‚Strümper Berg‘

Im Herbst 2023 sollen die beiden Spielplätze ‚Nord-Grünstraße‘ sowie ‚Rottstraße‘ folgen.

 

Der eigentlich für 2020 geplante Spielplatz ‚Am Kapittelsbusch‘ ist noch nicht bearbeitet worden, da hier eine Kanalverlegung geplant ist und der Spielplatz anschließend teilweise erneuert werden muss.

 

Kategorie: Standorte umwandeln in Quartiersplätze:

 

Spielplätze der Kategorie C, also Spielplätze, die vornehmlich ein Angebot für Kleinkinder beinhalten, sollen, wenn sie über einen nahen größeren Spielplatz abgedeckt werden, zu Quartiersplätzen umgebaut werden. Durch den Umbau ergibt sich ein Einsparpotential, da insbesondere die Gerätewartung und -pflege entfällt und auf die regelmäßige Kontrolle verzichtet werden kann. Voraussetzung für die Umwandlung ist allerdings ein Spielangebot für Kleinkinder auf einem näheren Spielplatz. Im Rahmen des Rückbaus wurden, wenn erforderlich, die angrenzenden Spielplätze mit zusätzlichen Spielgeräten für Kleinkinder ausgestattet.

 

2019 wurden die wegbegleitenden Einzelgeräte sowohl auf der Paul-Klee-Straße als auch auf der Josef-Kohtes-Str./Lärmschutzwall abgebaut. An beiden Standorten wurden die vorhandenen Bänke beibehalten. Im Bereich Josef-Kohtes-Straße ist zur Aufwertung der Anlage einer der sieben so genannten städtischen ‚Schaugärten‘ eingerichtet worden.

 

Der Spielplatz Niersweg ist noch nicht zu einem Quartiersplatz umgebaut worden, allerdings wurden auch keine Spielgeräte mehr ersetzt. Es ist geplant, einen Sitzbereich um den vorhandenen Baum einzurichten und entlang der Straße eine Bepflanzung zu etablieren. Eine nicht benötigte Fläche soll anteilig an die benachbarten Anlieger veräußert werden. Diese haben bereits Interesse bekundet. Die Umgestaltung der städtischen Fläche ist erst nach der Neuaufteilung des Grundstückes sinnvoll.

 

Kategorie: Standorte aufgeben:

 

Die Analyse des Spielplatzkonzeptes hat ergeben, dass acht Spielplätze im gesamten Stadtgebiet nicht erforderlich sind und aufgegeben werden können, da Ihr Nutzungsradius von anderen, attraktiveren Spielplätzen abgedeckt wird.

 

2019 wurde der Pachtvertrag für den wenig genutzten Bolzplatz ‚Strümper Straße‘ gekündigt. Die Fläche ist damit an die Besitzerin zurückgegeben worden.

 

2019 wurde der Bolzplatz ‚Brockhofweg‘ in eine Wildblumenwiese umgewandelt.

 

2019 sind die wenigen Spielgeräte auf dem Spielplatz ‚Am Schwanenhof‘ zurückgebaut worden. Das Grundstück wurde in 2 Baugrundstücke geteilt und veräußert. Der Spielplatz ist durch die beiden Spielplätze ‚Rottstraße‘ und ‚Weingartsweg‘ abgedeckt.

 

2020 wurden die drei Spielplätze ‚Lerchenweg‘, ‚Am Lindchen‘ und ‚Goethestraße‘ zurückgebaut.

Der Spielplatz ‚Lerchenweg‘ wird von dem benachbarten im Jahr 2018/19 sanierten Spielplatz ‚Finkenweg‘ abgedeckt und ist zu einer Grünfläche umgewandelt worden, deren ökologische Vielfalt durch ein Ausbildungsprojekt der Ausbildungskolonne 2024 aufgewertet wird.

 

Der Spielplatz ‚Am Lindchen‘ wird über den Spielplatz ‚Insterburger Straße‘ abgedeckt, dessen U3-Bereich durch neue Spielgeräte aufgewertet wurde. Die Spielgeräte ‚Am Lindchen‘ sind abgebaut, das Grundstück ist momentan eine extensiv gepflegte Grünfläche. Eine Veräußerung könnte nach Änderung des B-Plans erfolgen. Diese ist aber aktuell nicht geplant.

 

Der Spielplatz Goethestraße wird von dem Spielplatz ‚Am Gutort‘ abgedeckt, dessen U3 Bereich im Zuge des Rückbaus durch eine Kleinkindschaukel aufgewertet wurde. Es ist angedacht, auf der Fläche eine Fahrradraststation einzurichten, da Sie sich direkt am übergeordneten Radwegenetz der Stadt Meerbusch befindet.

 

Die Spielplätze ‚Nachtigallenweg‘ und ‚Van-Dawen-Weg‘ wurden bisher noch nicht zurückgebaut, da sich die Spielgeräte noch in einem guten Zustand befinden und in den nächsten Jahren keine Reparaturarbeiten zu erwarten sind. Daher wurde der Rückbau bis auf weiteres zurückgestellt, zumal eine Vermarktung nicht in Aussicht steht.

 

Fazit:

 

Die Spielplatzlandschaft wurde in den letzten fünf Jahren weiterentwickelt und Meerbusch stellt sich hinsichtlich der vielfältigen und besonderen Spielmöglichkeiten als attraktiver Standort für Familien dar.          

Durch das veröffentlichte Spielplatzkonzept und die in diesem Rahmen durchgeführte Bürgerbeteiligung konnte der Kontakt zwischen der Verwaltung und den Nutzern intensiviert werden, so dass die entsprechenden Ansprechpartner bei der Stadtverwaltung präsenter wahrgenommen wurden und Wünsche sowie Bedürfnisse an die richtigen Stellen gelangten. Dadurch konnten die Spielplätze bedarfsgerechter gestaltet werden. Auch konnten so Maßnahmen umgesetzt werden, die keine Berücksichtigung im Spielplatzkonzept gefunden haben, wie die Neuplanung des Spielplatzes an der Camesallee in Strümp. Hier wurde mit den beteiligten Kindern ein Ferienworkshop mit der mobilen Jugendarbeit und Mitarbeitenden des SB 11 veranstaltet. Momentan wird der Spielplatz nach den Ergebnissen der Beteiligung von der Ausbildungskolonne gebaut.

Zudem konnten kleinere, fachlich sinnvolle Ergänzungen auf Anfrage umgesetzt werden.

 

 


In Vertretung

 

gez.

 

Andreas Apsel

Erster und Technischer Beigeordneter