Betreff
IHKO - Bürgerbeteiligung und Entwurfskonzept zur Umgestaltung des Rathausparks
Vorlage
DezIII/0673/2023
Art
Informationsvorlage

 

Die Neugestaltung des Rathausparks als zentraler Treff- und Aktionsraum für alle Generationen im Stadtteil gilt als wichtiges Projekt aus dem Maßnahmen- und Handlungskonzept des Integrierten Handlungskonzepts Osterath (kurz: IHKO) und zählt zum Handlungsfeld B „Grünräume multifunktional attraktiveren“.

 

Im Rahmen der Beteiligung zum IHKO haben sich 93 % der befragten Teilnehmenden für eine Neugestaltung des mittlerweile „in die Jahre“ gekommenen Parks ausgesprochen. Der Park wird heute von verschiedenen Nutzergruppen aufgesucht, sei es beispielsweise für Spiel- und Sportaktivitäten, für Festivitäten der Osterather Vereine oder als Erholungsort für Seniorinnen und Senioren. Aufgrund der unterschiedlichen Nutzeransprüche kommt es hin und wieder zu Konflikten, die es durch eine Neuplanung abzubauen gilt. Zudem ist die Verknüpfungsfunktion ins Osterather Zentrum durch eine verbesserte Wegeführung zu stärken. Im Sinne der Zielsetzung des IHKOs und der Klimawandelfolgenanpassung ist der Rathauspark daher hin zu einem grünen Magneten für die unterschiedlichen Altersgruppen neu zu konzipieren und aufzuwerten. Das IHKO nennt hierbei erste Gestaltungsleitsätze, die durch eine nutzungsgruppenübergreifende und intensive Beteiligung der Bürgerschaft weiter auszuarbeiten sind. Hierzu zählen beispielsweise die Planung eines thematischen Leuchtturmspielplatzes, von generationsübergreifenden Bewegungsangeboten oder verschiedenen Sitz- und Kommunikationsbereichen. Im Sinne der Klimawandelfolgenanpassung ist der heute wenig einsehbare und versteckt liegende Park so zu attraktiveren, dass er fußläufig von allen Seiten zu erreichen und vielfältig für die Naherholung genutzt werden kann.

 

Die Neugestaltung des Rathausparks stellt eine über die Städtebauförderung von Bund und Land förderfähige Teilmaßnahme dar. Zum Städtebauförderprogramm 2023 (kurz. STEP 2023) erfolgte die Antragsstellung zur Aufnahme des IHKO in die Städtebauförderung. In diesem Zuge fand am 13. Januar 2023 ein gemeinsamer Ortstermin mit dem Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung (Fördermittelgeber / kurz: MHKBD) und der Bezirksregierung Düsseldorf (Bewilligungsbehörde) statt, in der die Teilmaßnahmen vorgestellt, diskutiert und reflektiert worden sind. Das Potenzial des Rathausparks für den Stadtteil Osterath wurde bei allen Teilnehmenden erkannt und bestätigt, dass der Park einer Sanierung und Modernisierung bedarf.

  

Im nächsten Schritt hat die Verwaltung unter Beteiligung des Büros „STADTBOX Agentur für kooperative Stadtentwicklung“ am 06. Juni 2023 einen Workshop mit den Vereinen, die den Rathauspark nutzen, durchgeführt. Im Anschluss wurde am 17. Juni 2023 eine Bürgerbeteiligung als so genannter Ideenpark im Rathauspark organisiert. Beide Veranstaltungen waren gut besucht, mit einem überaus positiven Feedback. An insgesamt sechs thematischen Stationen konnten alle interessierten Bürgerinnen und Bürger ihre Ideen dem Projektteam mitteilen und damit einen wichtigen Impuls für die konkrete Planung setzen.

In der Anlage 1 befindet sich eine ausführliche Beschreibung der Befragung der Bürgerinnen und Bürger und der Vereine sowie die Ergebnisse aus den beiden Prozessen. Die Verwaltung hat aus den Ideen und Vorschlägen der Beteiligungen ein erstes Konzept für den Rathauspark entwickelt, dessen Inhalte in den späteren Vorentwurf (Leistungsphase 2) einfließen sollen. Nachfolgend werden die einzelnen geplanten Maßnahmen aufgeführt. Ein schematischer Plan hierzu befindet sich als Anlage 2 im Anhang.

 

Sanierung der Teichanlage:

Die Teichanlage ist immer wieder Anlass für Beschwerden und benötigt jedes Jahr aufwändige Pflegemaßnahmen. Auch ist die Technik der Zu- und Abführung des Wassers nicht mehr zeitgemäß. Ein natürliches Gleichgewicht ist in der heutigen Teichanlage nicht herzustellen. Durch gezielte Maßnahmen, wie standortgerechte Bepflanzung der Wasserfläche sowie der Teichränder, die Reduzierung der Nährstoffeinträge sowie den Einbau von Pumpen- und Filtertechnik soll die Teichanlage nachhaltig funktionstüchtig gemacht und der zukünftige Pflegeaufwand minimiert werden.

 

Umgestaltung der vier Eingänge:

Die Eingangsbereiche wurden in der Bürgerbeteiligung als unübersichtlich und nicht einladend bezeichnet. Eine Neugestaltung soll ihre Präsenz erhöhen und den Park zur Umgebung hin öffnen.

 

Infrastruktur für Veranstaltungen:

Bei der Bürgerbeteiligung hat sich herausgestellt, dass die Osterather Bürgerinnen und Bürger die Veranstaltungen im Park sehr schätzen und sich wünschen, dass zusätzlich weitere Events im Park stattfinden. Die Infrastruktur muss für solche Aktivitäten allerdings verbessert werden. Auch beim Workshop mit den Vereinen wurde eine bessere Infrastruktur für Veranstaltungen angefragt. Dies bedeutet, dass Wasser- und Stromanschlüsse ausreichend und an den richtigen Stellen im Park vorgehalten werden. Zudem müssen die Flächen und Zuwegungen so gestaltet sein, dass temporäre Einrichtungen unkompliziert geliefert und aufgestellt werden können ohne dass der Park Schaden nimmt.

 

Erneuerung des Spielplatzes:

Der Spielplatz wird von Familien, Kindern und auch Tageseltern sehr gut genutzt. In der Bürgerbeteiligung wurde insbesondere die Seilbahn als unbedingt erhaltenswert eingestuft. Neue Ideen der Nutzenden sollen aber den Spielplatz aufwerten. Es soll ein neues Kletter- und Sandspielgerät geben sowie eine Wassermatschanlage, um auch in den zunehmend heißen Sommern auf dem Spielplatz für Abkühlung sorgen zu können und den Kindern eine Möglichkeit zum Gestalten zu bieten. Neben einer Schaukel mit verschiedenen Funktionen soll auch ein Stelzen- oder Baumhaus für Rollenspiele geplant werden. Zudem besteht der Bedarf, den Spielplatzbereich mit mehr Sitzmöglichkeiten auszustatten. Insgesamt soll dieser Bereich zum Park hin geöffnet und die Zonierung innerhalb der Fläche aufgehoben werden. Die Ideen und Vorschläge aus dem Beteiligungsverfahren decken sich mit dem verabschiedeten Spielplatzkonzept, das für den Rathauspark ein Leuchtturmprojekt vorsieht.  

 

Neue Ausstattungselemente:

- Trinkwasserbrunnen: In zentraler Lage im Bereich des Pavillons und der Tribüne soll ein Trinkwasserbrunnen zur Verfügung gestellt werden, als Reaktion auf die zunehmende Hitzeentwicklung durch den Klimawandel. Gerade an Orten, in denen sich Menschen länger im Freien aufhalten, wird es wichtig, für ausreichend Trinkwasser zu sorgen.

- Verschiedene Sitzmöglichkeiten: Zusätzliche Sitzgelegenheiten sollen generationen- und behindertengerecht in Form von wasser- und wegbegleitenden Bänken, Liegebänken, Hängematten und Picknickbänken geschaffen werden.

- Abfallbehälter: Bei der Bürgerbeteiligung wurde immer wieder der Wunsch nach zusätzlichen Abfallbehältern geäußert. Diese werden in das Konzept aufgenommen.

- Sportbox‘: Eine hohe Nachfrage an verschiedensten Sportangeboten wurde bei der Bürgerbeteiligung erfasst. Da die Größe des Parks ein derart vielseitiges Sportangebot nicht zulässt, soll als Kompromiss eine ‚Sportbox‘ aufgestellt werden, in der sich Spielgeräte zum freien Spiel auf der Wiese befinden und die über eine App zu öffnen ist. Hier sollen zum Beispiel weiche Bälle, Boule Kugeln, Federballsets, Yogamatten und Ähnliches vorgehalten werden. Die ‚Sportbox‘ wird von dem Anbieter betreut und gewartet.

- Öffentliche Toilette: Bei der Bürgerbeteiligung wurde mehrfach der Wunsch nach einer öffentlichen Toilette geäußert. Dieses Anliegen soll auf eine Umsetzbarkeit geprüft und ggf. in die weiteren Planungen aufgenommen werden. Die Toilette könnte von der Stadt oder einem externen Anbieter unterhalten werden.

 

Bepflanzung:

Der gesamte Park soll eine Aufwertung durch ein neues, klimaangepasstes und die Biodiversität förderndes Pflanzkonzept erhalten. Dabei werden vorhandene Gehölzflächen neu aufgebaut und zusätzliche Staudenflächen geschaffen. Vorhandene Bäume sollen erhalten bleiben.

 

Sonstiges:

In die Jahre gekommene, aber gut genutzte Einrichtungen, wie der Pavillon, dessen Dachabdeckung erneuert werden muss und die Tribüne sollen in der Lage erhalten, aber saniert werden.

Die Boule Bahn hat sich bei Veranstaltungen oft als störendes Element herausgestellt. Sie schränkt die Aufstellung von Getränkefahrzeugen oder ähnlichen Einrichtungen ein und bildet im Veranstaltungsgeschehen eine Stolperfalle. Auch haben sich die Einfassungselemente durch die Witterung soweit verzogen, dass sie erneuert werden müssen. Hier soll bei der Umplanung eine andere Lage gefunden werden, um den zentralen Veranstaltungsbereich von Einbauten frei zu halten.

 

Insgesamt soll der Rathauspark in seinen Strukturen erhalten bleiben. Gezielte Eingriffe, Sanierungsmaßnahmen und Erneuerungen sollen dem Park ein nutzerorientiertes, modernes und nachhaltiges Gesicht geben und ihn damit zu einem attraktiven Erholungsort für die Bevölkerung im Herzen Osteraths machen.

 

Weiteres Vorgehen:

Im Weiteren sollen die oben genannten Ergebnisse der Vereins- und Bürgerbeteiligung als Planungskonzept in die Antragstellung der Fördermaßnahme des IHKO einfließen und die Grundlage für die weitere Planung sein.

Die Entwurfs- und Ausführungsplanung wird nach dem zu erwartenden Eingang der Förderzusage erstellt und im Rahmen der Baubeschlussfassung dem zuständigen Ausschuss AKUB zur Entscheidung vorgelegt.

 


In Vertretung

 

gez.

 

Andreas Apsel

Erster und Technischer Beigeordneter