Betreff
Einführung Kita-Navigator
Vorlage
FB2/133/2012
Art
Informationsvorlage

Der Jugendhilfeausschuss hat in seiner Sitzung am 24.11.2011 auf Antrag der CDU und Bündnis90/Die Grünen die Anschaffung der Software „Kita-Navigator “über die ITK einstimmig beschlossen (Vorlage: FB2/33/2011).

 

In Umsetzung des Beschlusses soll die Software nunmehr, nach erfolgreicher Einführungsphase in Düsseldorf, noch in diesem Jahr in Meerbusch eingeführt werden. Damit wäre es möglich, schon die Vormerkungen für das kommende Kindergartenjahr 2013/2014 hierüber abzuwickeln. Um die Träger und Leitungen frühzeitig zu beteiligen, wurde die Software den Leiterinnen und Trägern Meerbuscher Kindertageseinrichtungen erstmalig in der Trägerkonferenz am 11.01.2011 in seinen Grundzügen präsentiert. In der Trägerversammlung am 22.08.2012 wurde dieses Programm anlässlich der nun konkret geplanten Einführung detailliert mit seinen verschiedenen Funktionen vorgestellt. Im Rahmen dieser Präsentation wurden offene Fragen, der Schulungsbedarf sowie die  gemeinsame Vorgehensweise  besprochen.

 

Künftig sollen interessierte Eltern das gesamte Angebot an öffentlich geförderten Kita-Plätzen, in städtischer oder in freier Trägerschaft,  im „Meerbuscher Kita-Navigator“ finden. Dabei ist der Kita-Navigator ein Online-Vormerksystem und keine zentrale Platzvergabe. Das heißt, Eltern können Kinder auf die Warteliste einer Einrichtung oder mehrerer Einrichtungen setzen lassen; es bleibt aber jeder Einrichtung vorbehalten, über die Platzvergabe zu entscheiden. Ziel ist es u. a., den Eltern die Suche nach einem Betreuungsplatz deutlich zu erleichtern, da sie sich bereits umfassend über die Besonderheiten jeder Einrichtung im Online-Portal informieren können und dann ganz bequem von zu Hause eine Vormerkung in den für sie interessanten Einrichtungen vornehmen können.

Darüber hinaus erfahren die Kita-Leitungen eine deutliche Arbeitserleichterung, da die Eltern die personenbezogenen Daten bereits selbst erfasst haben und die Software gute Unterstützungsmöglichkeiten bietet, die die Führung eines „Anmeldeordners“ in Papierform für die Einrichtungen entbehrlich macht. Standardschreiben wie z. B. die Einladung der Eltern zum Kennenlern-Termin, die Zusagen oder die Betreuungsverträge können hinterlegt und elektronisch bearbeitet werden. Das Jugendamt erhält zudem durch die Möglichkeit entsprechender Auswertungen aus dem Verfahren wichtige Planungsinformationen im Hinblick auf die Zahl der zu versorgenden Kinder, den tatsächlichen Bedarf der Eltern und damit auch für den laufenden Ausbau des Betreuungssystems für Kinder unter drei Jahren. Diese Informationen können bislang immer nur mit sehr hohem Aufwand ermittelt werden.

 

Mit dem Kita-Navigator-System sollen die Eltern einen Überblick über alle Angebote der in Frage kommenden Kindertagesstätten erhalten und  schnell die richtige Tageseinrichtung für ihr Kind finden. Mit Hilfe einer Bildergalerie und der Beschreibung der Angebote sollen Eltern einen ersten Eindruck von den Einrichtungen erhalten. Alle wichtigen Informationen zum Platzangebot, zu den vorhandenen Räumlichkeiten, dem Außengelände, zu pädagogischen Schwerpunkten oder besonderen Angeboten der Familienzentren können vorgestellt werden. Wenn Eltern eine oder mehrere Kitas ausgewählt haben, können die für die Vormerkung eines Kindes erforderlichen Daten direkt in das System des Kita-Navigators eingegeben werden. Die ausgewählten Tageseinrichtungen setzen sich dann mit den Eltern in Verbindung, je nach Wunsch per Post oder auf elektronischem Wege. Darüber hinaus können Eltern in einem passwortgeschützten Bereich einen Überblick über den Stand der Vormerkung mit aktuellen Meldungen, wie zum Beispiel der Einladung zum Besuch einer Kindertagesstätte oder (nach einem persönlichen Gespräch) sogar der Platzzusage für das Kind erhalten.

 

Erste Erfahrungen des Jugendamtes Düsseldorf zeigen, dass die Eltern weit überwiegend (80%) die elektronische Kommunikation bevorzugen. Dennoch soll die Vormerkung für einen Betreuungsplatz  auch weiterhin direkt in den Meerbuscher Tageseinrichtungen möglich sein. Die Leitungen würden dann den Datensatz für die Eltern elektronisch erfassen. Darüber hinaus kann die Datenerfassung auch im Jugendamt erfolgen, falls Eltern selbst keine Möglichkeit haben eine Internet-Verbindung zu nutzen.

 

Haben die Eltern beispielsweise von mehreren Einrichtungen eine Platzzusage erhalten, entscheiden sie sich in der Regel für eine Einrichtung und unterzeichnen dort einen Betreuungsvertrag. Die Leiterin aktiviert im Kita-Navigator anschließend die Funktion „Vertrag unterzeichnet“ und die Vormerkung für dieses Kind wird in den dezentralen Wartelisten aller anderen Kindertageseinrichtungen gesperrt. Dadurch werden Kitaplätze nicht unnötig blockiert und die Übersicht ist ständig auf einem aktuellen Stand. Genauere Analysen zum Verhältnis von Angebot und Nachfrage sind so für die Jugendhilfeplanung eher möglich. Dies hilft, ein aktuelles, bedarfsgerechtes und an den Wünschen der Eltern orientiertes Angebot bereitzustellen.

 

Als vorteilhaft wird auch das Düsseldorfer Entwicklungsverfahren der Software gesehen, da hier in umfangreichen Beteiligungsverfahren die Anforderungen von Einrichtungsleitungen, Trägern und Elternvertretungen aufgenommen. Der Gesamtprozess wurde durch das Jugendamt der Stadt Düsseldorf gesteuert und unter Beteiligung der dortigen IT-Steuerung, der Fachabteilung Kindertageseinrichtungen, des Datenschutzbeauftragten und des Personalrates von der ITK Rheinland umgesetzt.

 

Die Kosten werden im im Produkt der TUIV veranschlagt mit:

Einmalig: Lizenzerwerb 4.500€, Kosten der Einführung 3.000€ - 4.000€

Jährliche Wartungs- und Betriebskosten: 4.099,31€

 


In Vertretung

 

 

 

Angelika Mielke-Westerlage

Erste Beigeordnete