Beschlussvorschlag:
Der Ausschuss für Mobilität
beschließt die Angebotsverbesserung auf Basis der Vorzugsvarianten für die
Buslinien 832 und eine Taktverdichtung und Änderung der Linienführung der
Buslinie 839 über die Gonellastraße und beauftragt die Verwaltung, die
Umsetzung des Verbesserungsangebots mit der Rheinbahn AG zum nächstmöglichen
Zeitpunkt vorzubereiten.
Sachverhalt:
In der Sitzung des Ausschusses für Mobilität am 21.03.2022 wurde von der Rheinbahn AG die Planung der Vorzugsvariante für die Angebotsverbesserung der Buslinien 832 und 839 vorgestellt.
Da die Angebotsverbesserung der beiden Linien wegen der mehr gefahrenen Kilometer finanzielle Auswirkungen hat, beschloss der Ausschuss für Mobilität, den Arbeitskreis ÖPNV, der sich mit den einzelnen durch die Rheinbahn AG geprüften Varianten beschäftigen soll, wieder aufleben zu lassen. Das Ergebnis der Prüfung alle Varianten durch den Arbeitskreis soll die Grundlage des Beschlusses für die Umsetzung der Angebotsverbesserung der beiden Buslinien in den nächsten Jahren sein.
In der außerordentlichen Sitzung des Lenkungskreises Mobilitätskonzept zum Thema ÖPNV am 07.09.2022 hat die Rheinbahn AG alle möglichen Verbesserungsvorschläge auf den Buslinien 832 und 839 vorgestellt.
Angebotsverbesserung Buslinie
832
Sachstand:
Die Buslinie 832 verkehrt von
Osterath über Strümp nach Lank, Kirche. Durch den eng gestrickten Fahrplan ist
die Linie sehr verspätungsanfällig. Weitere Störungen ergeben sich durch zwei
Bahnübergänge im Linienverlauf. Gleichzeitig fehlt in Osterath eine echte
Endstelle. Durch den geplanten Umbau des Osterather Bahnhofs ergeben sich neue
Fahrmöglichkeiten und durch den Bau von Neubaugebieten und der Umgehungsstraße
K9n ergeben sich in Strümp neue Erschließungspotentiale für die Buslinien.
Meerbusch – Osterath: In der vorgestellten Vorzugsvariante soll die Linie 832 in Osterath eine Doppelschleife durch den Ort fahren und zunächst eine Endhaltestelle mit der Toilettenanlage vor der Haltestelle „Kaarster Straße“ bekommen. Mit Fertigstellung des Umbaus am Bahnhof Osterath wird die Endhaltestelle an den Bahnhof verlegt. Für die Umsetzung der Variante wird entweder ein neues Fahrzeug benötigt oder ein Kurs muss von der Rheinbahn AG fremd ausgeschrieben werden. Die Vorzugsvariante führt sowohl zu einer Angebotssteigerung (besonders im Ortskern von Osterath) als auch einer Pünktlichkeitsverbesserung. Mehrleistung: ca. 22.000 km/a. Nach der Vorstellung der Alternativvarianten und ausführlichen Diskussion sprach sich der Lenkungskreis Mobilität für die Umsetzung der Vorzugsvariante für Osterath aus.
Meerbusch-Strümp: In Strümp soll die
Linie 832 nach der Fertigstellung des ersten Bauabschnittes über die neue K9n
geführt werden. Die Haltestelle Strümp-Gymnasium soll an die Rückseite verlegt
werden. Die Haltestelle „Strümp-Kirche“ soll entfallen. Aufgrund des
Platzmangels auf der Buschstraße wird die Haltestelle „Forststraße“ nicht von
der Linie 832 bedient. Diese wird weiterhin von der Linie 839 angefahren.
Mehrleistung: ca. 20.000 km/a. Auch für Strümp wurde die Vorzugsvariante der
Rheinbahn vom Lenkungskreis einstimmig für die Umsetzung vorgeschlagen.
Rheingemeinden: Für die Verbesserung der Anbindung der Rheingemeinden wurde eine Verlängerung der Linie 832 bis nach Langst-Kierst mit einem Endhaltepunkt im Bereich Martinstraße geprüft. Die Einrichtung einer Endhaltestelle mit Toilettenanlagen ist aufgrund der Platzverhältnisse dort nicht möglich. Eine Schleifenfahrt über Langst-Kierst nach Lank hätte einen zu großen Umweg zur Folge. Alternativen wie beispielsweise Bürgerbusse (fehlende Bereitschaft in der Bevölkerung) oder On -Demand - Verkehre (werden derzeit erst in Düsseldorf getestet) und sind laut Rheinbahn zurzeit nicht darstellbar.
Zur besseren Anbindung der Rheingemeinden wurde daher die Taktverdichtung der Linie 839 von Rheinbahn und Verwaltung vorgeschlagen und im Lenkungskreis diskutiert.
Angebotsverbesserung Buslinie 839
a) Taktverdichtung
Es wurde eine Taktverdichtung der Buslinie 839 als wichtiger Zubringer von den peripheren Ortsteilen zur K-Bahn und Verbesserung des Schülerverkehrs (Bürgerantrag des Bürgervereins Ossum-Bösinghoven vom 28.02.2020) geprüft. Die Taktverdichtung ist grundsätzlich zu befürworten, durch sie wird die Bevölkerung in den Rheingemeinden und in Bösinghoven profitieren.
b) Änderung der Busführung 839 im Zentrum Lank.
Im Bereich des Lanker Zentrums
soll die Buslinie nicht mehr über die Kaiserswerther Straße, sondern die
Gonellastraße geführt werden. Diese direkte Linienführung ist die direkteste
Anbindung des Lanker Zentrum aus den Rheingemeinden und Bösinghoven, sie
verbessert die Anbindung des Lanker Krankenhauses und bietet eine zusätzliche Erschließung im Lanker Süden
an. Die Führung der Buslinie über die Gonellastraße wurde mit der Polizei und
der Verkehrsbehörde abgestimmt. Nach einer Probephase von rund einem Jahr soll
zusammen mit der Rheinbahn und der Polizei die Verkehrsführung evaluiert
werden. Die neuen Bushaltestellen werden während der Probephase interimsmäßig
betrieben. Die alten Bushaltestellen werden überwiegend durch die Linien 832
und 830 weiter angefahren und somit nicht abgebaut. Nach der erfolgreichen
Probephase können die neuen Bushaltestellen baulich endgültig hergestellt
werden. Die Zahl der Haltestellen auf der Hauptstraße könnte dann von 4 auf 2
reduziert werden
Mit der Taktverdichtung und der Führung der Buslinie über
die Gonellastraße ist eine Mehrleistung von 120 000 km /a verbunden.
Die Betriebskosten der Linienanpassung 830 und 839 können
noch nicht genau beziffert werden. Sie setzten sich aus insgesamt 162 000 km /a
Mehrleistungen. Bei dem jetzigen Buskilometerpreis von 1,17
Euro werden Mehrkosten in der Höhe von 189 540 €uro erwartet. Die aktuelle allgemeine
Kostenentwicklung und ihre Auswirkung auf den ÖPNV zum Zeitpunkt der Umsetzung,
kann heute nicht beziffert werden. Bei der Taktverdichtung der Linie 839 ist
mit dem höchsten Kostenanteil zu rechnen. Ob die Verbesserung des Angebots den
gewünschten Effekt (höhere Fahrgastzahlen) mit sich bringt, ist zum jetzigen
Zeitpunkt nicht abschätzbar.
Der Lenkungskreis Mobilität hat
wegen der hohen Kosten, die für die Mehrleistungen anfallen, über eine mögliche
stufenweise Einführung der Linienanpassungen diskutiert. Er empfiehlt dem
Ausschuss für Mobilität dies als Alternative in der Abwägung zu diskutieren.
Der genaue Zeitplan einer Umsetzung der Linienanpassung nach dem politischen Beschluss ist noch nicht definiert. Die Änderung der Linienführung der Buslinie 839 könnte im Jahr 2023 durchgeführt werden. Die Rheinbahn AG wird intern prüfen, wann die Umsetzung frühestens möglich ist.
Finanzielle
Auswirkung:
Durch die Ausführung des vorgeschlagenen Beschlusses
entstehen folgende Auswirkungen auf den Haushalt:
1) Zusätzliche ÖPNV- Kosten für die mehr gefahrenen Buskilometer
2) Baukosten für die notwendigen Anpassungen:
Anpassung der Linie 832:
- Herstellen der Interimsendhaltestelle mit Toilettenanlage: ca. 15.000€
Anpassung der Linie 839
- Herstellen der Interimshaltestellen: 6 Stück x ca. 1.000€ = ca. 6.000€
- Herstellen der endgültigen Haltestellen: 6 Stück x ca. 40.000€ ca. 240.000€
- Rückbau von Haltestellen: 2 Stück x ca. 25.000€ = ca. 50.000€
Insgesamt entstehen Kosten in Höhe von ca.296.000€, die in den Umsetzungsjahren der Angebotsverbesserung im Haushalt zu berücksichtigen sind.
Alternativen:
Der Ausschuss für Mobilität
beschließt die Angebotsverbesserung in den vorgeschlagenen Stufen:
1)
Angebotsverbesserung auf Basis der
Vorzugsvarianten für die Buslinie 832 (zum nächstmöglichen Zeitpunkt)
2)
Angebotsverbesserung der Buslinie 839
a)
Umsetzung der Änderung bei Linienführung über
die Gonellastraße im Jahr 2023
b)
Die vorgeschlagene Taktverdichtung der Buslinie
839 nach der Evaluation der durchgeführten Linienführung erneut in den
politischen Gremien zu diskutieren