Nach Beschluss des Rates der Stadt Meerbusch (Sitzung am 19.12.2019), das neue Stadtarchiv weiterhin in Eigenregie zu betreiben, hat die Verwaltung in der Zwischenzeit mit den Planungen für das neue Stadtarchiv begonnen.

Mit Zentralem Dienst und dem Stadtarchivar wurde hierzu ein vorläufiges Raumprogramm abgestimmt. Dieses basiert im Wesentlichen auf dem Bestand der heutigen Archivflächen / Räumlichkeiten des Stadtarchivs in der Adam-Riese-Schule. Archivseitig wird dabei davon ausgegangen, dass der Flächenbedarf für einen Neubau in etwa dem Flächenbedarf im Bestand entsprechen sollte. Weiter anwachsende Zuwächse in den Archivalien können dabei durch eine sukzessive Digitalisierung von Teilen des bestehenden Archivgutes aufgefangen werden. Ein modernes Stadtarchiv sollte aber auch Möglichkeiten für Ausstellungen, für Schülerpraktika und digitale Arbeitsplätze für Auskunft und Forschung beinhalten. Hieraus resultiert folgendes Raumprogramm:

• Aufstellflächen für ca. 3.500 lfm Archivgut (in Kompaktanlagen)
• Ausstellungsfläche (derzeitiger Sitzungsraum – Aula)
• 2 Computerarbeitsplätze für Besucher (Auskunft, Forschung)
• 2 Büroarbeitsplätze für Stadtarchivar und Mitarbeiter
• 1 Büroarbeitsplatz für Praktikanten
• Anlieferung / Depotraum
• Flächen für 3 Müllcontainer
• Toilettenanlagen

Ursprünglich hatte die Verwaltung für das neue Archiv einen Standort westlich des Erwin-Heerich-Hauses parallel zur Nachbargrenze vorgesehen (s. beiliegende Planskizze „Standort 1“). Ein zwischenzeitlich eingeholtes Bodengutachten hat hier aber ergeben, dass erheblicher baulicher Aufwand (mit entsprechenden Kosten) in die Gründung des Bauwerks gesteckt werden müsste um an diesem Standort überhaupt bauen zu können.

Derzeitig wird daher als Standort für das neue Stadtarchiv ein in der beiliegenden Skizze gekennzeichneter Bereich 2 favorisiert. Der dort vorhandene Parkplatz soll überbaut werden, eine Erschließung des Stadtarchivs soll über das im Erwin-Heerich-Haus bestehende Treppenhaus erfolgen. Aufzug und Toiletten sind hier ebenfalls vorhanden. Die ehemalige Aula, jetzt Konferenz- und Sitzungsraum, könnte zukünftig als Ausstellungsfläche vom Stadtarchiv genutzt werden. Daraus ergeben sich sinnvolle Synergieeffekte. Vorteilhaft wäre an diesen neuen Standort auch, dass eine Unterkellerung des neuen Komplexes nicht erfolgen müsste, was sowohl die Baukosten, als auch die Bauzeit positiv beeinflussen dürfte.

Sobald die Vorplanung erarbeitet ist, soll diese neben den notwendigen hausinternen Abstimmungen auch mit der Archivberatungsstelle des Landschaftsverbandes Rheinland besprochen werden. Hieraus erwartet die Verwaltung noch weitere, wichtige Informationen bzw. Impulse in baukonstruktiver und auch in funktionaler Hinsicht für den weiteren Planungsprozess. Zu klären sind hier insbesondere noch die technischen Anforderungen an die Klima- und Umweltbedingungen (Raumtemperatur, relative Feuchte in Abhängigkeit vom zu lagernden Archivgut, Schädlinge, Schadstoffe, Licht und deren Wechselwirkungen sowie erforderliche Maßnahmen des Brandschutzes).

Die Verwaltung wird über den Fortgang der Planungen weiter berichten.

In Vertretung

gez.

Michael Assenmacher

Technischer Beigeordneter