Betreff
Bericht zur Stadtbibliothek Meerbusch 2017
Vorlage
FB3/0283/2018
Art
Informationsvorlage

Ziele und Aufgaben

Die Stadtbibliothek ist die zentrale Einrichtung zur Medien- und Informationsversorgung in Meerbusch. Sie trägt zur informellen und kulturellen Grundversorgung bei, indem sie für die Informationsbedürfnisse und Unterhaltungswünsche der Einwohner Medien verschiedenster Art systematisch bereitstellt und vermittelt.

Die Stadtbibliothek Meerbusch hat das Ziel, mit ihrem öffentlichen, allgemein zugänglichen Medienangebot einen nachhaltigen Beitrag zur Erfüllung des Bildungs-, Kultur- und Informationsauftrages zu leisten.

Dabei sind ihre Aufgaben die Auswahl, Bereitstellung und Vermittlung eines aktuellen Informations- und Literaturangebotes für die schulische und berufliche Aus-, Fort- und Weiterbildung, für die persönliche, gesellschaftliche und kulturelle Orientierung, Lebensgestaltung und Alltagsbewältigung sowie Unterhaltung.

Diese Aufgabenstellung schließt auch die Angebotsbereitstellung digitaler Medien ( eBook, eAudio, eVideo, ePaper ) der digitalen Zweigstelle, der Onleihe Meerbusch mit ein, www2.onleihe.de/meerbusch.

 

Außerdem bietet die Stadtbibliothek den Zugang zu Datenbanken für allgemeine Informationen, für Informationen zu Ländern, Personen und Ereignissen sowie Recherchemöglichkeiten in rund 450 Pressequellen und Zeitschriften, login.ezp-me.itk-rheinland.de/.

 

Die Stadtbibliothek Meerbusch erhöht die Erreichbarkeit ihres Angebotes durch Ortsnähe an drei Standorten sowie durch die Möglichkeit der partiellen Nutzung und Rückgabe außerhalb der Öffnungszeiten.
Sie unterstützt diejenigen, die ihre Bildung und Fortentwicklung in eigene Hände nehmen. Sie ist ein nichtkommerzieller öffentlicher Kommunikations- und Lernort. Sie fördert das lebenslange Lernen und ist gesellschaftlicher und kultureller Treffpunkt, erste Anlaufstelle für Fragen unterschiedlichster Art.
Mit ihren Angeboten unterstützt sie das Alltagsmanagement und die kreative Freizeitgestaltung.
Die Stadtbibliothek Meerbusch leistet darüber hinaus auch einen Beitrag zur Integration von Menschen unterschiedlicher Herkunft.


Das Jahr 2017

Das Jahr 2017 war geprägt von den Vorbereitungen zur Ausschreibung der Selbstverbuchungsautomaten, die eine hohe Personalbindung erforderten. Dennoch wird trotz intensiver Besprechungen der beteiligten Bibliotheken mit der ITK Rheinland die Projektrealisierung erst in 2019 erfolgen können.

Zusätzlich wurde die Bibliotheksarbeit leider durch monatelange, krankheitsbedingte Personalausfälle beeinflusst und die fachliche Bibliotheksarbeit wurde eingeschränkt. Wichtiges Anliegen war uns aber immer, für die Kunden ein offenes Ohr zu haben und sie bestmöglich zu unterstützen.

 

Zu den originären Aufgaben der Stadtbibliothek zählen die Auswahl, die Bereitstellung und die Vermittlung eines aktuellen Informations- und Literaturangebotes in Gestalt vielfältiger Medienarten, auch digitaler Medien für die verschiedenen Zielgruppen.

Das Angebot an aktuellen Informationen über ihre digitalen Lexika und Datenbanken ist ein besonderes Anliegen. Ihre Standorte und ihren Service stellt die Stadtbibliothek als barrierefreie, kostenlos zugängliche Lernorte und Treffpunkte in 53 Stunden pro Woche bereit.

 

Trotz der erwähnten personellen und organisatorischen Besonderheiten ist es der Stadtbibliothek auch 2017 wieder gelungen, verschiedene Veranstaltungen und Ausstellungen in ihren Räumen zu präsentieren.

Einige Beispiele:

Ausstellungen: zwei Kunstausstellungen (Brito: Frühling, Specht: Oberfläche), sowie eine Dokumentation „Der Weg zur Deutschen Einheit“ in Zusammenarbeit mit dem Integrationsrat und dem Jugendamt der Stadt Meerbusch.

Lesungen, Konzertlesungen, Vorträge, Info-Sprechstunden

Weil Geist uns ja erst Freude macht, sobald er zu Papier gebracht (Max Erben)

Rheingedichte (Klaus Vorwald)

Dichterinnen „Spiel der Sinne“( Oliver Steller und Bernd Winterschladen)

Seite an Seite, Texte und Töne aus dem Leben ( Nicolai Burchartz und Monika Kristen)

 

Mit ehrenamtlicher Unterstützung konnten Onleihe-Sprechstunden angeboten werden, in denen die Möglichkeiten der „Onleihe Meerbusch“ aufgezeigt und Einzelfragen zur Ausleihe digitaler Medien beantwortet werden.

 

Angebote für Kinder und Jugendliche

Hier gehören Klassenführungen insbesondere für Grundschulkinder ebenso in das Repertoire wie spezielle Termine für Bibliotheksbesuche, bei denen Kinder aus Kindertagestätten oder Grundschulen in die Stadtbibliothek kommen und sie so erst einmal kennenlernen können.

 

Lanker Grundschulkinder haben „ihre Bibliothek“ gemalt. Herausgekommen sind vielseitige Sichten darüber wie eine Bibliothek zu sein hat, die in der Stadtteilbibliothek an der Wittenberger Straße ausgestellt wurden.

 

Die Angebote „Manga zeichnen“ und „Star- Wars – Basteln“ fanden eine besonders gute Resonanz bei Kindern ab zehn Jahren.

Gezielte Angebote zur Leseförderung macht die Stadtbibliothek mit Vorlesestunden, Bilderbuchkino und Suchspielen. Dabei wird sie von ehrenamtlichen Vorlesepaten unterstützt.

Am bundesweiten Vorlesetag im November 2017 besuchte eigens Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage die Stadtbibliothek, um einer Kindergartengruppe lustige Geschichten vorzulesen.

 

Bibliotheken sind für lese- und schreibbegeisterte junge Menschen die erste Anlaufstelle.

Und so organisiert die Stadtbibliothek bereits seit mehr als sechs Jahren Schreibwerkstätten für Kinder und Jugendliche, die gerne schreiben und ihr Talent weiterentwickeln wollen.

Die Autoren und Schreibkundigen, Astrid Krömer aus Meerbusch und Sascha Pranschke aus Dortmund, leiten die Schreibwerkstätten für die zwei verschiedenen Altersgruppen

Kinder ab zehn Jahren und Jugendliche ab 12 Jahren.

Die Besonderheit in 2017 war der Schreibwettbewerb „Sonne“, der neben den jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Schreibwerkstätten auch alle Meerbuscher Schülerinnen und Schüler zur Teilnahme aufforderte. Das weitgefächerte Projekt konnte nur durch die Beteiligung von vielen Kooperationspartnern gelingen.

Eine aktuelle, repräsentative Umfrage unter Bibliotheksleitungen im Auftrag des Rates für Kulturelle Bildung und des Deutschen Bibliotheksverbandes mit dem Titel BIBLIOTHEKEN/

DIGITALISIERUNG/KULTURELLE BILDUNG, Horizont 2018. kommt zu dem Ergebnis, dass auf die Frage nach „Schreibwerkstätten“ nur die Hälfte der befragten Großstadtbibliotheken entsprechende Angebote machen.

Die Stadtbibliothek Meerbusch ist demnach mit diesem regelmäßigen Angebot  für verschiedene Altersgruppen gut aufgestellt.

 

 

Ergebnisse

 

 

 

Medienangebot / Entleihungen

2017 stellte die Stadtbibliothek insgesamt ein Medienangebot von 77.133 Medien zur Verfügung.

Für die Messung des Medienangebots pro Einwohner wird der digitale Bestand der Onleihe mitberücksichtigt, da sie eine zeitgemäße Erweiterung des Medienbestandes darstellt. Sie verfügt über 7.205 digitale Medien. Damit ist ihr Anteil auf 9,3 % des gesamten Medienbestandes gestiegen. Für jeden Einwohner in Meerbusch stehen so rechnerisch insgesamt 1,4 Medien zur Verfügung. Angestrebt wird ein Wert von 1,5 ME pro Einwohner.

 

Der Umschlag des physischen Medienbestandes in 2017 lag bei 5,1 (Norm: 3)

Die Entleihungen im physischen Medienbestand sind weiter zurückgegangen. Die Stadtbibliothek befindet sich bei den Ausleihzahlen im bundesweiten Trend. Die Ausleihe digitaler Medien hat zwar zugenommen, aber nicht in dem Maße, dass sie den Ausleihrückgang der physischen Medien ausgleichen könnte.  


Besucher / Ausweisinhaber

Die Besucherzahl kann mit einem leichten Anstieg insgesamt als stabil bezeichnet. werden.

Die Zahl der Ausweisinhaber (aktive Leser) ist in den Jahren 2013 bis 2017 stetig angestiegen.

 

 

 

Die prozentuale Verteilung nach Altersgruppen (bezogen auf 7.384 angemeldete Personen)

im Jahr 2017.

 

 


Der prozentuale Anteil der Kinder bis zwölf Jahre ist unverändert, der Anteil der Jugendlichen zwischen dreizehn und siebzehn Jahre ist um 1% gestiegen, der Anteil der achtzehn bis neunundfünfzigjährigen um 2 % gesunken und der Anteil der über sechzigjähren um 1 % gestiegen.

 

Aufgabe Raumgestaltung

In den letzten Jahren wurde schon mehrfach die Notwendigkeit benannt, nach Lösungen für das gleichberechtigte Aufeinandertreffen der unterschiedlichen Nutzerinteressen in der Stadtbibliothek zu suchen. Denn trotz Digitalisierung ist das Bedürfnis nach einem Ort zum Lernen, nach frei zugänglichen, aber ruhigen Arbeitsplätzen gestiegen.

Die Besucher sollen ausreichende und ruhige Arbeitsmöglichkeiten vorfinden können, insbesondere da sie die Bibliothek zunehmend als Arbeits- und Lernort mit ruhigen Arbeitsplätzen und Recherchemöglichkeiten nutzen. So kommen viele Schüler und Studenten zur Prüfungsvorbereitung in die Stadtbibliothek. Sie nutzen die Lernumgebung, um konzentriert für Klausuren zu arbeiten, nach Informationen zu recherchieren, sowohl im Medienbestand über den Onlinekatalog und in den Datenbanken der Stadtbibliothek als auch über WLAN im Internet.

In der Stadtbibliothek Meerbusch wurde damit begonnen neben längerfristigen Planungen zur Raumgestaltung mit ersten Maßnahmen mehr Raum für Arbeitsplätze zu schaffen.

So wird inzwischen der Raum „Lesen & Arbeiten“ in der ersten Etage vollständig für Besucher zur Verfügung gestellt, die ruhige Arbeitsplätze zum konzentrierten Arbeiten und Lesen brauchen. Die regelmäßige Nutzung bestätigt dieses Angebot.

Die Bestandspräsentation im Erdgeschoss der Bibliothek wurde durch die Verlagerung der DVD-Spielfilme in den vorderen Bereich so weit verändert, dass nun im Bereich der Zeitschriften-präsentation zusätzlich acht ruhigere Arbeitsplätze angeboten werden können.

 

 

Fazit und Ausblick

 

Das Projekt „Austausch der Selbstverbuchungsautomaten“ wird sich ein weiteres Mal verschieben und erst in 2019 realisiert werden können.

Seit zwei Jahren hatte es Vorrang vor weiteren bibliothekarischen Maßnahmen zur Weiterentwicklung der Stadtbibliothek. Seine Realisierung wird auch weitgehend die Planung im nächsten Jahr bestimmen.

Des Weiteren ist ein Austausch der Besucher-PCs vorgesehen. Im Zuge dieser Maßnahme wird sich die Möglichkeit bieten, den Bereich „Young Corner“ (Angebot für Jugendliche ab 13 Jahren) räumlich so umzugestalten, dass vier Einzelarbeitsplätze entstehen und durch eine geänderte Bestandspräsentation weitere Sitzplätze angeboten werden können und so insgesamt die Aufenthaltsqualität verbessert werden wird.

 

Wenn die Technikerneuerung abgeschlossen sein wird und die Stadtbibliothek durch eine räumliche Umgestaltung mehr Arbeitsplätze anbieten kann, wird sie räumlich und technisch gut für zukünftige Anforderungen gewappnet sein.

 

Eine solide Arbeitsbasis stellt auch eine ausreichende Personalausstattung für den Service der Stadtbibliothek dar.

 

Auch der Wandel im Nutzungsverhalten bringt personelle Aufwände mit sich, denn während lange Zeit das gezielte Ausleihen im Zentrum der Arbeit stand, ist der Trend festzustellen, dass die Bibliothek als Arbeits-, Lern und Aufenthaltsort genutzt wird.

Damit kommen anspruchsvollere Kunden in die Bibliothek, die individuellere Beratung und persönliche Betreuung beanspruchen, die sie in diesem Maße im anonymen Netz nicht erwarten können.

Gleichzeitig muss der digitale Service ausgebaut werden und die Beratung zur Vermittlung der vorhandenen Angebote der Stadtbibliothek intensiviert werden.

Weiter wird die Stadtbibliothek zunehmend Aufenthaltsort für Familien mit Kindern, eine überaus positive Entwicklung, die jedoch nach einer dauerhaften räumlichen Lösung verlangt.

 

Die Stadtbibliothek wird sich in den nächsten Jahren zunehmend diesen vielfältigen Anforderungen als Bildungs- und Begegnungsort stellen.

 


In Vertretung

 

gez.

 

Frank Maatz

Erster Beigeordneter

 

 

 

 

 

 

Anlagenverzeichnis:

 

Anlage 1: Vergleichbare Bibliotheken 2017