Beschlussvorschlag:
Der Haupt-, Finanz- und Wirtschaftsförderungsausschuss beschließt am Ende der Hindenburgstraße in der Nähe des Wanderweges am Waldeingang an einem geeigneten Standort eine Informationstafel zum Leben und zur Person Hindenburgs mit folgendem Text aufzustellen:
Paul von Hindenburg (geboren 1847) wurde zu Beginn des Ersten
Weltkriegs 1914 berühmt als deutscher Befehlshaber in der siegreichen „Schlacht
bei Tannenberg“. Als Chef der Obersten Heeresleitung verhinderte er ein Ende des Krieges, der schließlich zehn Millionen Todesopfer
forderte, durch einen Verhandlungsfrieden. Nach 1918 begründete Hindenburg die
Legende mit, der Krieg sei nur durch einen revolutionären „Dolchstoß“ der
Heimat in den Rücken des „im Felde unbesiegt“ gebliebenen Heeres für
Deutschland verloren worden, und belastete damit die aus der Revolution
entstandene erste deutsche Demokratie der Weimarer Republik erheblich. 1925 zum
Reichspräsidenten gewählt, beabsichtigte er von vornherein, die Verfassung der
Republik nach Möglichkeit schrittweise zu beseitigen. Seit 1930 nutzte
Hindenburg die Gelegenheit dazu, die sich angesichts der Zerstrittenheit der
demokratischen Parteien bot. Das von ihm konsequent verfolgte Ziel, die
Grundlage der deutschen Regierung nach rechts zu verschieben, führte Anfang
1933 zur Ernennung von Adolf Hitler als Reichskanzler. Dessen Politik einer
Entrechtung politisch Andersdenkender und Juden trug Hindenburg bis zu seinem
Tod 1934 weitgehend mit.
Sachverhalt:
Der Haupt-, Finanz- und Wirtschaftsförderungsausschuss hat in seiner Sitzung am 11.09.2014 beschlossen, der Bürgeranregung von Herrn Götz Rüdiger Euler vom 16.09.2013 zu folgen und an geeigneter Stelle an der Hindenburgstraße eine Informationstafel aufzustellen, die über die Person Hindenburgs und die mit ihm in Zusammenhang stehenden geschichtlichen Ereignissen informiert. Gleichzeitig beauftragte der Ausschuss die Verwaltung einen entsprechenden Formulierungsvorschlag zu erarbeiten.
Im Vorfeld dieses Beschlusses hatte sich der Ausschuss mehrfach mit der Thematik und den beiden divergieren Bürgeranträgen des Herrn Dr. Thieme und Herrn Euler befasst und hierzu auch eine Bürger-Information unter Einbindung des Herrn Prof. Dr. Nonn von der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf durchgeführt.
Die Verwaltung hat daher Herrn Prof. Dr. Nonn als Experten gebeten, einen entsprechenden Formulierungsvorschlag zu verfassen. Dieser ist im Beschlussvorschlag dargestellt.
Der vorgeschlagene Standort birgt den Vorteil, dass durch den direkten Zugangsweg zum Rundwanderweg im Wald an dieser Stelle eine hohe Fußgängerfrequenz gegeben ist. Das Schild würde daher in diesem Bereich eine höhere Aufmerksamkeit erzielen. Der alternativ vorgeschlagene Standort an der Einmündung der Hindenburgstraße in die Moerser Straße wird überwiegend von Autofahrern frequentiert. Naturgemäß wird das Schild aus dem Auto heraus, auch bedingt durch Einmündungssituation in eine Hauptverkehrsstraße, nicht so deutlich wahrgenommen werden
Zur Sitzung wird die Verwaltung Gestaltungsmöglichkeiten des Informationsschildes näher darstellen.
Finanzielle
Auswirkung:
Die Anwohner der
Hindenburgstraße haben sich bereit erklärt die entstehenden Kosten des Schildes
bis zu einer Höhe von 1.000,-- € zu übernehmen. Im Rahmen dieses Betrags ist
die Realisierung des Schildes möglich, so dass der städtische Haushalt keine
Belastung erfährt.
Alternativen:
Die Informationstafel mit dem im Beschlussvorschlag dargestellten Text wird eingangs der Hindenburgstraße im Kreuzungsbereich zur Moerser Straße an einem geeigneten Standort am Gehwegbereich aufgestellt.