Beschluss: einstimmig beschlossen

Beschlussvorschlag:

 

Der Ausschuss für Schule und Sport beschließt, den Sperrvermerk bei Produkt 030.243.010 - Schulverwaltungsangelegenheiten, Sachkonto 703001002 in Höhe von 544.000 € aufzuheben. Zusätzlich wird die Verwaltung beauftragt, in Abstimmung mit den Meerbuscher Schulen die Beschaffung der digitalen Medien vorzunehmen, das Medienkonzept kontinuierlich zu überarbeiten und Verhandlungen mit der ITK Rheinland zwecks Übernahme des Supports vom Kommunalen Rechenzentrum Niederrhein (KRZN) zu führen. Zudem wird das Thema Digitalisierung als ständiger Tagesordnungspunkt in die Sitzungen des Ausschusses für Schule und Sport aufgenommen.

 


Erster Beigeordneter Maatz erläutert die Vorlage. Im Prinzip habe die Corona-Krise die Problemfelder aufgedeckt und klar gezeigt, dass das vorgelegte Medienkonzept einer ständigen Aktualisierung unterliege. Voraussetzung für eine umfassende Digitalisierung sei jedoch die Breitbandanbindung verbunden mit den WLAN-Netzen in den Schulen. Diese Voraussetzung sei bis zum Ende des Jahres an allen Schulen erfüllt, im Sommer könnten die Schulen über die Gigabitleitungen verfügen und der Ausbau der WLAN-Struktur sei in vollem Gange, sodass die weiterführenden Schulen nach den Sommerferien und die Grundschulen zum Ende des Jahres über WLAN verfügen werden.

 

Das Medienkonzept beinhalte den Vorschlag der Verwaltung zur Beschaffung neuer Medien. Diese Empfehlung habe man formuliert, nachdem man sich intensiv mit Fachleuten aus kommunalen Rechenzentren und der Medienberatung NRW ausgetauscht habe. Auch die Nachbarstädte und deren Entscheidungen seien hierzu befragt worden. All dies habe zur besagten Empfehlung geführt, welche jedoch nicht ohne die Beteiligung der Schulen zur Umsetzung komme.

 

Die Schulen hätten im Rahmen ihrer Budgets die Wahlmöglichkeit bei der Beschaffung der digitalen Medien. Der Schulträger gebe entsprechend des Medienkonzeptes einen Rahmen vor, indem sich die Schulen frei bewegen könnten, zum Beispiel bei der Frage, ob Tablets oder Notebooks beschafft werden. Die Auswahl der Kommunikations- und Lernplattformen wie Moodle oder Logineo seien jedoch schulinnere Angelegenheiten.

 

Frau Weddeling-Wolff und Herr Heesen beschreiben die Probleme, die mit dem ersten Tag des Shut-Downs auf die Schulen zukamen. Aufgrund der ungewohnt hohen Datenmengen brachen die Netze zusammen und die Lehrer waren oftmals genötigt, mit eigenem Material von zu Hause aus zu arbeiten. Trotz aller Schwierigkeiten habe man ca. 90 % aller Familien erreicht. Die fehlenden 10 % zu erreichen sei eigentlich nur telefonisch machbar, für diese Familien sei auch der Einsatz von Schulsozialarbeit sinnvoll.

 

Die Form der übermittelten Materialien ginge von Papier, Emails, Audio- und Videodateien bis zu online Tutorials.

 

Frau Weddeling-Wolff betont, dass die Lehrer*innen in der Krise viel gelernt hätten. Wichtig sei es, die Erfahrungen aus den vergangenen Wochen mit in die Entscheidungen der Zukunft einzubinden. Herr Heesen erklärt, dass man in der Maria-Montessori-Gesamtschule eine digitale Nachbildung der Schule vorgenommen habe, mit Klassenstruktur etc. Der jeweilige Klassenlehrer steuert dann diese im Verbund mit den Fachlehrern. Er lade den Ausschuss gerne ein, sich diese Form von Unterricht am Beispiel der EF (Einführungsphase der Oberstufe) einmal vor Ort anzusehen.

 

Beide Vertreter der Meerbuscher Schulen sprechen sich für das Medienkonzept und die Aufhebung des Sperrvermerks aus.

 

Ratsherr Billen betont, dass die Fraktionen sich in der Sache einig seien und man die gestellten Anträge zurücknehmen könne und einen gemeinsam entwickelten Beschlussvorschlag formulieren könne. Der Ausschuss signalisiert Zustimmung.

 

Erster Beigeordneter Maatz bietet an, einen dauerhaften Tagesordnungspunkt Digitalisierung einzurichten, damit der Ausschuss regelmäßig über den Stand der Dinge informiert werde. Er betont, dass es zum jetzigen Zeitpunkt keine Fehlinvestitionen gebe könne und auch ein vollständig neu aufgesetztes IT-Konzept nicht notwendig sei. Das Konzept unterliege einer dynamischen Betrachtung und die technische Entwicklung von digitalen Medien habe die Verwaltung natürlich im Blick. Auch hier gibt es Zustimmung durch den Ausschuss.

 

Ratsherr Bertholdt fragt, ob die Verwaltung den umfangreichen Fragenkatalog der FDP-Fraktion schriftlich beantworten wolle. Erster Beigeordneter Maatz schlägt einen anderen Informationsaustausch vor, da im Moment alle Ressourcen des Fachbereichs 3 durch die Corona-Bearbeitung außergewöhnlich belastet sei. Er biete einen Gesprächstermin an, in dem man die Fragen im Dialog beantworten könne. Ratsherr Bertholdt nimmt dieses Angebot dankbar an.

 

Die Vorsitzende Ratsfrau Kox betont, dass der Ausschuss Vertrauen in Verwaltung und Schulleitungen habe und lässt nach intensiver Diskussion über den neu formulierten Beschlussvorschlag abstimmen. Der Beschluss wird einstimmig gefasst.


Der Beschluss erfolgt einstimmig.