Beschluss: zur Kenntnis genommen

Bürgermeisterin Mielke-Westerlage führt in das Thema ein und bittet dann Herrn Dipl. Ing. Marc Lucas Schulten vom Büro ssr Stadt- und Raumentwicklung Dortmund, den dort erstellten Bericht zum Wohnungsmarkt und zur Baulandentwicklung in Meerbusch vorzustellen. Er erläutert, dass der nunmehr vorliegende Bericht auf dem schon vorgestellten Integrierten Stadtentwicklungskonzept für Meerbusch (ISEK) basiere. Bezüglich der Wohnungsmarktentwicklung verweist er auf die Analyse und die daraus resultierende Prognose, die eine Grundlage für die heute vorzustellende Baulandentwicklung sei. Danach sei mit einer weiter wachsenden Nachfrage auf dem Wohnungsmarkt zu rechnen, die von ihm auf durchschnittlich 160/WE bis zum Jahre 2030 prognostiziert würde. (Anmerkung des Schriftführers: Der Vortrag ist dieser Niederschrift angefügt).

Anschließend erläutert Herr Schulten sehr detailliert die mögliche Baulandentwicklung  und stellt die daraus resultierenden Auswirkungen auf die städtische Infrastruktur und die bestehenden Wechselbeziehungen dar. Neben Bedarfen für Ein- und Zweifamilienhausbebauung besteht Bedarf an weiterem sozialem Wohnungsbau und insbesondere auch im preisgesenkten Segment.

In der anschließenden Diskussion werden verschiedene Fragestellungen angerissen, wie z.B. der Haus- oder Wohnungswechsel aufgrund demografischer Gegebenheiten. Hier etwa die Schaffung von barrierefreiem Wohnraum für die ältere Generation und die Vermittlung von privatem Grundbesitz (Ein- oder Zweifamilienhäuser) an junge Familien. Kritisch wird vereinzelt auch gesehen, dass durch den hohen Wohnungsdruck in den Ballungsräumen im umliegenden Bereich eine Verdichtung stattfinden soll.

In diesem Zusammenhang wird auf die Regionalplanung verwiesen, deren Auswirkung auf Meerbusch nicht genau zu verifizieren ist. Bürgermeisterin Mielke-Westerlage verweist darauf, dass die Untersuchung des Bedarfs der Wohnungsbedarfsanalyse entspreche, die der  Rhein-Kreis Neuss beauftragt hatte. Es handele sich um eine vorausschauende Baulandentwicklung, über deren Umsetzung und Entwicklung dann in den nächsten Monaten zu beraten sei.

Es wird auch auf den Aspekt verwiesen, dass ein Großteil der geplanten Entwicklungen im Stadtteil Osterath stattfinden werde. Vor diesem Hintergrund stelle sich im Zusammenhang mit den Auswirkungen auf den Verkehr dann die Frage, wie eine verbesserte ÖPNV-Anbindung sowohl an die Deutsche Bahn als auch an die Rheinbahn erreicht werden könne. Technischer Beigeordneter Assenmacher erklärt dass im Regio-Netz eine enge Zusammenarbeit mit den umliegenden Kommunen erfolge, um die Situation weiter zu optimieren. So werde u.a. über Zugverlängerungen und den Einsatz weiterer Schnellbusse gesprochen.

Aufgrund der dargestellten Prognosen insbesondere im Bereich der Kita-Entwicklung wird sich dafür ausgesprochen, den Bedarf möglichst dort zu decken, wo zusätzlicher Wohnraum entstehe. Daneben werden weitere Entwicklungsflächen in den Ortslagen angesprochen, die im Baulandentwicklungskonzept fehlen würden. Hierzu erklärt Technischer Beigeordneter Assenmacher, dass es sich bei den angesprochenen Flächen um Privatflächen handeln würde, bei denen seitens der Eigentümer aktuell keine Bereitschaft zu einer weiteren Entwicklung vorliege.

Im Zusammenhang mit der Schaffung von Wohnungsbau regt Ratsherr Becker (Lipi) an zu prüfen, ob das s.g. Münchener Modell, bei dem Parkplätze ab dem I.OG überbaut werden, für Meerbusch eine Option darstellen könne. Zusätzlich wird gebeten, die im ISEK enthaltenen Größenangaben der Flächen in den heute vorgestellten Bericht zu Baulandentwicklung zu übertragen. Dies wird seitens des Büros zugesagt.