Erster Beigeordneter Maatz erläutert die Vorlage der Verwaltung. Die Musikschule entwickle sich positiv, was u. a. an den stabilen Schülerzahlen zu erkennen sei. Insgesamt hätten die 2006 beschlossenen Maßnahmen die erwünschte Wirkung gezeigt. Insbesondere das Kern- und Mantel-Modell habe dazu geführt, dass auf sich ändernde Anforderungen, wie sie u. a. der demografische Wandel mit sich bringe, flexibel reagiert werden könne und die Musikschule keinerlei Auslastungsprobleme habe.

Herr Maatz weist darauf hin, dass die unterschiedliche Art, in der die Kommunen die internen Leistungen verrechnen, zu nicht vergleichbaren Kennzahlen führen könne. Am Beispiel der etwa gleich großen Musikschule Dormagen zeigt er auf, dass vor der Einbeziehung der internen Leistungsbeziehungen die Musikschule Meerbusch ein signifikant besseres Jahresergebnis erzielt habe.

Im Hinblick auf mögliche Kooperationen sei insbesondere die Zusammenarbeit mit der Musikschule Dormagen geprüft worden, da dort derzeit die Stelle der Musikschulleitung vakant sei. Die Prüfung habe ergeben, dass die Personalkapazitäten der Musikschule Meerbusch eine Übernahme der mit der Kooperation verbundenen Aufgaben nicht erlaube. Die Musikschule Dormagen kooperiere jetzt mit der Kreismusikschule Neuss.

Anschließend nimmt Erster Beigeordneter Maatz ausführlich zu dem Teil der Vorlage Stellung, in dem die mögliche Kooperation mit privaten Musikschulen eingeschätzt wird [s. Einladung zur Sitzung Kulturausschusses S. 8 Abs. 2]. Er erlaube sich, einiges aufzuklären, was im Zusammenhang mit diesem Absatz der Vorlage in der Zeitung gestanden habe. Herr Maatz betont, dass er weiterhin zum Inhalt dieses Absatzes stehe. Mangelnde Wertschätzung oder gar Diffamierung einer privaten Musikschule seien zu keinem Zeitpunkt die Absicht seiner Äußerung gewesen. Er habe Verständnis für die Betroffenheit und biete den Unternehmen das Gespräch an. Zweck seiner Darstellung sei es nicht gewesen, privatwirtschaftliche Leistungen in Misskredit zu bringen, sondern die Fragen des Ausschusses zu beantworten. Der betreffende Absatz beschreibe die Unterschiedlichkeit von privaten und öffentlichen Musikschulen. Diese habe dazu geführt, dass von vertiefenden Gesprächen Abstand genommen wurde, da sich ein wirtschaftlicher Vorteil der Zusammenarbeit nicht abbilden lasse. Zu dieser Einschätzung komme auch das Gutachten der Kommunalen Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement (KGSt) aus dem Jahre 2012, das ihn in seiner Haltung bestärke.

Ausschussvorsitzender Neuhausen dankt dem Ersten Beigeordneten für die Klarstellung und begrüßt das Gesprächsangebot.

Ratsherr Welsch bedankt sich für das mit der Vorlage zur Verfügung gestellte Zahlenmaterial und fragt danach, wie die internen Leistungsverrechnungen in solcher Höhe zustande kämen. Er merkt an, das Gespräch mit den Privatanbietern hätte vorher stattfinden müssen. Er bemängelt, dass eine Auseinandersetzung mit dem Ziel, eine Kostendeckung zu erreichen, nicht stattfände.

Sachkundiger Bürger Schmoll stellt fest, bei einer Kooperation müsse es nicht zwingend um Kostenreduzierung, sondern eher um Qualitätssteigerung gehen.

Sachkundiger Bürger Radmacher stellt fest, dass er den wirtschaftlichen Sinn einer Kooperation mit Privatanbietern nicht erkennen könne.

Beratendes Mitglied Wiegner-Broscheit fragt nach, ob es von Seiten der Verwaltung eine Umfrage an den Schulen zum Thema Musikschule gebe. Herr Maatz antwortet, die Verwaltung habe eine solche Befragung nicht durchgeführt. Er wisse von einem Modell mit dem Namen „Drehtür“ am Mataré-Gymnasium, bei dem Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit gegeben werde, im Rahmen des regulären Stundenplans Instrumentalunterricht zu erhalten. Es sei durchaus möglich, dass Schüler in diesem Zusammenhang nach der Belegung von Musikunterricht an der städtischen Musikschule gefragt worden seien.

Anschließend bittet er die Leiterin der Musikschule, Frau Burbulla, die Kooperation der Musikschule mit Kitas und Schulen zu erläutern. Frau Burbulla führt aus, in den Kindertagestätten gebe es zeitlich befristete Angebote, die von den Fördervereinen der Kitas finanziert würden, damit alle Kinder daran teilnehmen könnten. Mit dem OBV Meerbusch arbeite die Musikschule im Rahmen des offenen Ganztags zusammen. Ein Angebot mit elementarem Gruppenunterricht werde über die Gebühren für die Ganztagsbetreuung abgerechnet. Für andere Unterrichtsangebote im Rahmen des offenen Ganztags würden von den Eltern die regulären Musikschulgebühren gezahlt.

Ratsherr Banse fragt nach, wieso im aktuellen Schuljahr das Früherziehungsangebot in der Kita Mullewapp nicht mehr aufgeführt sei. Er erkundigt sich weiter nach dem Stand der Chorklasse im Mataré-Gymnasium und möchte außerdem wissen, an welcher Stelle die Kosten für die Singpause im städtischen Haushalt zu finden seien.

StVD Krügel erklärt, die Singpause sei Teil des Schulunterrichts. Daher würden die Mitarbeiter anteilig dem Produkt „Schule“ zugerechnet. Dies entspreche im laufenden Schuljahr 1,5 Musikschullehrerstellen. Frau Burbulla ergänzt, die Nachfrage nach musikalischer Früherziehung in der Kita Mullewapp sei so stark zurückgegangen, dass der Unterricht dort nicht mehr weiter fortgeführt werden könne. Die Chorklasse im Mataré-Gymnasium finde gegen Gebühr statt. Die Zusammenarbeit mit den weiterführenden Schulen befände sich noch in der Anfangsphase. Man sei auch mit dem Meerbusch-Gymnasium im Gespräch, mit dem Ziel, dort ein ähnliches Angebot zu machen.

Sachkundiger Bürger Hünseler vertritt die Auffassung, eine musikalische Ausbildung gehöre zum gesellschaftspolitischen Auftrag einer Kommune.

Erster Beigeordneter verweist in diesem Zusammenhang erneut auf das Gutachten der KGSt zur Musikschule, das in entsprechendem Auszug den Mitgliedern des Kulturausschusses zugänglich gemacht werden könne.