des Bebaungsplanes Nr. 60 " Meerbusch-Osterath , Winklerweg / Wienenweg "
Beschlussvorschlag:
Der
Haupt-, Finanz- und Wirtschaftsförderungsausschuss beschließt, die im
Bebauungsplan Nr. 266 und Nr. 60 festgesetzten Planstraßen wie folgt zu
benennen:
Planstraße 1 und 6 “Hölssig-Straße“
Planstraße 2 “Matthias-Grathes-Straße“
Planstraße 3 “Tonstraße“
Planstraße 4 “Werkstraße“
Planstraße 5 “Mosaikstraße“
Planstraße 7 “Marie-Curie-Straße“
Sachverhalt:
Der
Haupt-, Finanz- und Wirtschaftsförderungsausschuss hat in seiner Sitzung am 16. Mai 2013 die
Benennung
der Straßen auf dem ehemaligen OSTARA-Betriebsgelände diskutiert, man konnte
jedoch
nicht zu einem einvernehmlichen Beschluss kommen und wollte dieses zunächst
noch in den Fraktionen weiter beraten.
Zwischenzeitlich
haben sich Vertreter von pro Osterath e.V. und ein Arbeitskreis ehemaliger
Ostara-Mitarbeiter
getroffen und zusammen die Vorschläge zur Benennung der Straßen nochmals
beraten, nachdem ihre ersten Vorschläge bereits die Beratungsgrundlage für den
Haupt-,
Finanz- und Wirtschaftsförderungsausschuss bildeten.
Die Verwaltung schlägt vor, die in der Anlage
gekennzeichneten Planstraßen (s. Anlage 1),
nach den Vorschlägen von pro Osterath e. V. zu benennen.
Die Planstraße 1 und die Planstraße 6 bilden eine Einheit und können
zusammengefasst werden.
Planstraße 1 und 6 Hölssig-Straße
Benno Hölssig war Schwiegersohn
und der Nachfolger von Jakob Faulhaber und der letzte
Geschäftsführer des
Familienunternehmens Ostara. Nach dem Zweiten Weltkrieg begann er mit dem
Wiederaufbau der Firma Ostara und war maßgeblich daran beteiligt, dass Ostara
zu einem der
führenden Unternehmen der
Keramik- und Fliesenbranche wurde, das zu Spitzenzeiten 800
Beschäftigte zählte. Der Name
Hölssig stand nicht nur für wirtschaftlich erfolgreiches
Unternehmertum, Ostara war auch
in der Umsetzung fortschrittlicher Sozialleistungen vorbildlich.
Schon früh wurde eine
betriebliche Invaliditäts- und Altersversorgung eingeführt, die Akkordlöhne und
Leistungszuschläge erhöht, zusätzliche Urlaubstage gewährt und eine
Weihnachtsgratifikation
ausgezahlt. Es entstanden
Werkswohnungen und eine Werkskantine, auch ein Ferienheim in
Niedeggen stand den Mitarbeitern
zur Verfügung. 1983 verstarb Benno Hölssig.
Planstraße 2 Matthias-Grathes-Straße
Im Jahre 1888 zog der
Unternehmer Matthias Grathes mit seiner kleinen Zementplattenfabrik von
Düsseldorf nach Osterath. Dort produzierte er bis etwa 1890 Gehwegplatten und
Dachziegel, ab 1894 allerdings schon Wand- und Bodenfliesen. Anfangs wuchs die
Firma und entwickelte sich schnell zu einer recht großen Fabrik mit zirka 180
bis 200 Arbeitern. Doch der Aufschwung war nur von kurzer Dauer und bereits
1903 musste Grathes Konkurs anmelden. In der Folge wurde aus Grathes ehemaliger
Personengesellschaft 1903 die Osterather Mosaik- und Wandplattenfabrik.
Matthias Grathes legte mit
seiner Produktion den Grundstein für die Industrialisierung in Osterath.
Die Produktionsstätte befand
sich auf dem Gelände der Firma Ostara.
Planstraße 3 Tonstraße
Ton wurde als Ausgangsstoff zur
Herstellung der Ostara-Produkte benötigt.
Planstraße
4
Werkstraße
Der Name soll an das ehemalige
Ostara-Werk erinnern.
Planstraße 5 Mosaikstraße
Keramisches
Mosaik war nach dem zweiten Weltkrieg in der Zeit des wirtschaftlichen Aufbaus
ein Produkt, welches in Osterath gefertigt worden ist. Es war ein Format der
50er und 60er Jahre und so typisch für diese Zeit wie Tütenlampen und
Nierentische.
Planstraße 7 Marie-Curie-Straße
geb. am 7.November 1867 in
Warschau
gest. am 4 Juli 1934 in
Sancellemoz / Frankreich
Marie Curie entdeckte gemeinsam
mit ihrem Mann 1898 die radioaktiven Elemente Polonium und Radium und erhielt
dafür den Nobelpreis für Chemie 1911. Bereits 1903 hatten beide mit
A.H. Becquerel den Nobelpreis
für Physik erhalten. Nach dem Tod ihres Mannes 1906 übernahm sie den Lehrstuhl
für Physik an der Sorbonne.
Finanzielle
Auswirkung:
Durch die Ausführung des
vorgeschlagenen Beschlusses entstehen folgende Auswirkungen auf den Haushalt:
keine
Alternativen:
siehe
Beschlussvorschlag zu Top 06 der Sitzung des Haupt-, Finanz- und
Wirtschaftsförderungsausschuss
vom 16.05.2013