Im Jahr 2013 führte die Stadt Meerbusch in Zusammenarbeit mit der
Kreispolizeibehörde - Direktion Verkehr/Unfallprävention - und der Beteiligung
der Kreisverkehrswacht des Rhein-Kreises Neuss zum 6. Mal die Aktionswoche
„Senioren sicher im Sattel“ durch. Mit der Aktion will die Stadt Meerbusch mit
den bereits genannten Kooperationspartnern einen Beitrag zur Sicherheit aber
auch zur Mobilität und Fitness der älteren Bevölkerung leisten.
Der demographische Wandel unserer Gesellschaft wirkt sich auch
zunehmend auf die Mobilität der Menschen aus. Der Anteil der Meerbuscher Bürger
die bereits das 60. Lebensjahr überschritten haben liegt bei annähernd 30 %.
Mit der zunehmenden Alterung der Bevölkerung erhöht sich zwangsläufig auch die
Zahl der älteren Menschen im Straßenverkehr. Gleichzeitig treten mit höherem
Lebensalter zunehmend körperliche Einschränkungen auf, die Einfluss auf die
Mobilität und das Verkehrsverhalten nehmen. Das Fahrrad ist daher in dieser
Altersgruppe ein beliebtes Fortbewegungsmittel. Ausflüge, Einkäufe und
Arztbesuche werden häufig mit dem Fahrrad erledigt. Daneben wirkt sich das
Radfahren auch positiv auf die körperliche Fitness aus und beugt so einer mit
dem Alter steigenden Immobilität vor. Mobilität stellt insbesondere im Alter
einen wesentlichen Zugewinn an Lebensqualität dar.
In Meerbusch ereigneten sich im Jahr 2012 laut dem „Lagebild
Verkehr“ der Kreispolizeibehörde 523 meldepflichtige Verkehrunfälle. An diesen
Unfällen waren 117 Personen beteiligt, die älter als 65 Jahre waren; im Jahr
2011 lag diese Zahl noch bei 94 Personen. Von den 117 Senioren wurden 37
Personen verletzt, 2011 waren es noch 43 Personen. Glücklicherweise ist im Jahr
2012 kein Senior an den Folgen eines Verkehrsunfalls verstorben. Von den 37
verletzten Senioren waren 14 mit dem
Fahrrad unterwegs. Anlass genug, die bewährte Aktion „Senioren sicher im
Sattel“ auch weiterhin durchzuführen.
Das Fahrrad Sicherheitstraining fand in diesem Jahr wieder in den
Stadtteilen Büderich, Osterath, Bösinghoven, Lank-Latum und Nierst statt.
Beteiligt waren- wie in den Vorjahren – die ortsansässigen Fahrradhändler mit
der Ausstellung von seniorengerechten Fahrrädern sowie entsprechender
Sicherheitsausstattung.
An den theoretischen und praktischen Trainingseinheiten nahmen an
den fünf Aktionstagen ca. 55
Personen teil. Leider konnte krankheitsbedingt nur an 3 Tagen der
Aktionswoche ein Seh- und Reaktionstest von der Straßenverkehrswacht angeboten
werden. Insgesamt wurden an den verbliebenen 3 Tagen bei 67 Personen das
Sehvermögen und bei 58 Personen die Reaktionszeit getestet. Bei den
Testpersonen zeigten sich insgesamt 5 auffällige Ergebnisse bei der
Reaktionsfähigkeit und
16 auffällige Ergebnisse bei der Sehfähigkeit. Die Betroffenen wurden adäquat
durch das Personal der Straßenverkehrswacht beraten. Des Weiteren wurden im
Verlauf der Aktionstage 48 Fahrräder von den Bezirksbeamten der Polizei
codiert.
Das von den örtlichen Fahrradhändlern angebotene Sicherheitszubehör
und Angebot von Seniorengerechten Fahrrädern fand bei den Besuchern großes
Interesse. Insbesondere wurde hier in der Beratung wert auf die Bedeutung der
Fahrradhelme gelegt, da sich durch diesen einfachen Schutz bei einem Unfall
schwerwiegende oder tödliche Verletzungen vermeiden lassen. Zahlreiche Senioren
ließen sich hiervon überzeugen und erwarben direkt Vorort dieses wichtige
Sicherheitsaccessoire.
Auf weiterhin steigendes Interesse, bei der älteren Generation der
Radfahrer, stoßen die E-Bikes. Eine große Anzahl der Teilnehmer verfügt bereits
über eine solches Fahrrad, welches mit Unterstützung eines akkubetriebenen
Elektromotors angetrieben wird. Das Fahren mit dieser Motorunterstützung wird
müheloser, aber es werden auch sehr schnell höher Geschwindigkeiten erreicht,
die sowohl vom Fahrer des Rades als auch von anderen Verkehrsteilnehmern
unterschätzt werden und zu einem
erhöhten Unfallrisiko führen. Auch sind Folgen eines Unfalles mit einem
E-Bike auf Grund der höheren Geschwindigkeit, die erreicht werden kann, oft
sehr viel schwerwiegender als mit einem normalen Rad. Sowohl in der
theoretischen Trainingseinheit, wie auch bei der Beratung durch die
Fahrradhändler wurde auf diesen Aspekt Wert gelegt.
Die gute Zusammenarbeit mit der Kreispolizeibehörde, der
Verkehrwacht im Rhein-Kreis Neuss und das ehrenamtliche Engagement der
örtlichen Fahrradhändler hat die Aktionswoche auch in diesem Jahr zu einer
durchweg gelungenen Veranstaltung werden lassen, die auch von den Teilnehmern
und Besucher positiv bewertet wurde.
In Vertretung
Angelika Mielke-Westerlage
Erste Beigeordnete