Betreff
Zusammenarbeit Jugendhilfe - Schule: aktuelle Projekte
Vorlage
FB3/032/2011
Art
Informationsvorlage

Im Folgenden wird der aktuelle Stand der Zusammenarbeit von Jugendhilfe und Schule dargestellt: 

 

1. Fortbildungsveranstaltung zum Thema Mobbing

 

Mobbing ist eine besondere Konflikt- und Gewaltproblematik, deren Auflösung sowohl im Bereich der Arbeitswelt wie auch im Alltag von Schule eine große Herausforderung darstellt. Länger andauerndes Mobbing macht sowohl Kinder und Jugendliche als auch Erwachsene krank.

In vielen Schulklassen finden sich Mädchen und Jungen, die über einen längeren Zeitraum hinweg von ihren Mitschülern und Mitschülerinnen gehänselt, bedroht, gedemütigt oder sogar geschlagen werden. Die Opfer leiden in aller Regel sehr unter dieser Situation und sind vielfach schutzlos den Attacken ausgesetzt. Häufig sind die Betroffenen nicht mehr in der Lage, diese Situation alleine zu bewältigen. Nicht nur die Betroffenen leiden unter der Mobbingsituation: auch diejenigen, die das Mobbing mitbekommen, diejenigen, die gerne helfen möchten oder diejenigen, die Angst haben die Nächsten zu sein. Mobbing vergiftet das Klassenklima und wirkt sich negativ auf jeden Einzelnen der Klassengemeinschaft aus.

 

Die hieraus entstehenden Belastungssituationen können bei betroffenen Kindern, Jugendlichen und ihren Familien zu krisenhaften Entwicklungen in der erzieherischen und/oder schulischen Situation führen, aus denen sich dann nicht selten notwendige Maßnahmen im Bereich der Hilfen zur Erziehung entwickeln.

 

Um für die beschriebene Problematik zu sensibilisieren und Hilfestellung für den Umgang zu geben, wurde am 6. Mai 2011 ein Tagesseminar organisiert, an dem insgesamt 18 Lehrkräfte der weiterführenden Schulen, die Schulsozialarbeiter des Mataré- Gymnasium und der Maria-Montessori Gesamtschule teilgenommen haben. Geleitet wurde das Seminar von zwei Referenten der Firma Fairend–Praxis für Konfliktberatung. Inhalte der Schulung waren: Was ist Mobbing? Wie erkenne ich Mobbing und welche Möglichkeiten und Strategien bestehen im Umgang. 

 

Am Ende der Schulung zeigten sich alle Teilnehmer außerordentlich zufrieden über Methode, Anwendung und Training.

 

 

 

 

 

 

2. Präventionsprojekt: „ Kneten Krisen Kompetenzen

 

Das Präventionsprojekt zur Vermeidung von Überschuldung bei jungen Menschen in der Hauptschule, wurde in der Zeit vom 14. Februar bis 22. Juli 2011 von einer Sozialpädagogin des Sozialdienstes Katholischer Männer Neuss e. V. durchgeführt. Insgesamt haben 14 Schüler der 9. Klassen einmal wöchentlich teilgenommen. 

 

Wie konzeptioniert wurden folgende Themen bearbeitet:

 

· Geschichte des Geldes, persönliche Einstellung zum Geld, bisherige Erfahrungen mit Geld 

  (wie hoch sind die aktuellen Einnahmen, z.B. Taschengeld, Geldgeschenke, Verdienst aus  

  dem Nebenjob und Ausgaben?)

· Thematisierung der eigenen Lebensziele, Zukunftsplanung

· Was ist eine Giro-, Geld- und Kreditkarte und wo liegen die Unterschiede?

· Heutige Zahlungsmethoden (unbarer Zahlungsverkehr), z.B. Überweisung, Dauerauftrag,

  Lastschrift, Scheck, Internetbanking

· Werbung/Konsum: wie wird unser Kaufverhalten beeinflusst?

· Meine erste Wohnung: welche Kosten kommen auf mich zu? (Haushaltsplan, Nebenkosten,

  Versicherungen usw.)

· Nebenjob: wann/wo/wieviel darf ich arbeiten?

· Handy: Vor- und Nachteile eines Vertragshandys und eines Prepaid-Handys, Schulden  

  durch Handynutzung

· Führerschein: wieviel kostet der Führerschein? Autokauf: wozu brauche ich ein Auto?
  Welche Folgekosten kommen auf mich zu? Kann ich das Auto finanzieren?

· Budgetplanung (Einnahmen, Ausgaben, Sparmöglichkeiten)

· Vermittlung des relevanten Grundwissens zu den Themen Verträge, Bürgschaften,
   Versicherungen, SCHUFA, Berufsausbildungsbeihilfe, staatliche Leistungen und
   Beratungsangebote

 

Die Veranstaltungskosten in Höhe von 2.500 € hat freundlicherweise der Rotary Club Meerbusch gesponsert.

 

Beabsichtigt ist, dieses Präventionsprojekt als nächstes in der Realschule Osterath durchzuführen. 

 

 

3. Konflikt- und Kommunikationstraining

 

Nach Beendigung des Pilotprojektes Konflikt- und Kommunikationstraining für schwierige Schüler an weiterführenden Schulen wurde in der Auswertung mit den Referenten festgestellt, dass der bisher angewendete Ansatz, Schüler aus unterschiedlichen Schulen und Ortsteilen in einem Training zusammenzubringen, problematisch ist. Zudem müssen stärker als bisher Lehrkräfte in die Durchführung eingebunden werden. Vor diesem Hintergrund soll die Konzeption so geändert werden, dass Lehrerinnen und Lehrer der weiterführenden Schulen durch entsprechende Fortbildungsmaßnahmen befähigt werden, deeskalierend auf die Schüler einzuwirken. Lehrer und Lehrerinnen können in diesem Zusammenhang auf eine gewachsene Beziehung zurückgreifen und individueller auf das Verhalten der Schüler eingehen. Das macht die Transparenz des Konfliktes deutlicher und bietet konkrete Ansätze zur Veränderung. Die Veränderung des Konflikt- und Kommunikationstrainings wird im Arbeitskreis „Zusammenarbeit Jugendhilfe – weiterführende Schulen Meerbusch„ beraten. In Zusammenarbeit mit dem Sozialdienst Katholischer Männer Neuss e.V. wird ein diesbezüglich verändertes Konzept erarbeitet.

 

 

 

4. Arbeitskreis : Zusammenarbeit Jugendhilfe und weiterführende Schulen

 

Der Arbeitskreis „Zusammenarbeit Jugendhilfe und weiterführende Schulen“, dem Schulsozialarbeiter/ innen, Kontaktlehrer/lehrerinnen aller weiterführenden Schulen Meerbuschs, sowie ein Mitarbeiter der städtischen Erziehungsberatungsstelle und des Allgemeinen Sozialen Dienstes angehören, trifft sich regelmäßig zu Beratungsgesprächen. Zum einen werden Veranstaltungen wie die oben genannten vorbereitet und ausgewertet, zum anderen werden Einzelfälle die Schule und Jugendhilfe betreffen anonymisiert besprochen. Zurzeit ist eine gemeinsame Konferenz mit Arbeitskreis und allen Mitarbeitern des Allgemeinen Sozialen Dienstes in Planung. Zudem wird die stärkere persönliche Zusammenarbeit mit dem Schulpsychologischen Dienst des Rhein–Kreises Neuss durch gegenseitigen Austausch angestrebt.

 

 

5. Arbeitskreis : Zusammenarbeit Jugendhilfe und Grundschulen

 

Im Rahmen der Zusammenarbeit Jugendhilfe und Grundschulen findet derzeit insbesondere der Austausch von Grundschulen und Kindertageseinrichtungen bezüglich des Überganges von Kindertagesstätte und Schule statt. Die regelmäßig tagenden Arbeitskreise auf Stadtteilebene und deren Absprachen auf unterschiedliche Ebenen – von kollegialem Austausch bis hin zu Hospitationen und gemeinsame Elternveranstaltungen tragen erheblich zur Vernetzung beider Institutionen bei. Am 31.05.2011 fand hierzu in der Martinusgrundschule eine Veranstaltung unter Leitung des Bildungsinstitutes „Gesellschaft für Ganzheitliches Lernen e.V.“ aus Wuppertal für Lehrkräfte,  Fachkräfte des Offenen Ganztages und Mitarbeitern von Kindertagesstätten statt.

 

 

6. Projekt „Gewaltpräventionstraining“

 

Bereits seit dem Schuljahr 2001/2002 nehmen alle Schülerinnen und Schüler der Jahrgangstufe 7 am Gewaltpräventionstraining teil. Die Schülerinnen und Schülern lernen zu erkennen, wie Gewalt entsteht, die Grundlagen der Körpersprache werden vermittelt und in Rollenspielen wird aufgezeigt, wie konfliktträchtige Situationen eskalieren oder vermieden werden können. Die Schulung einer Klasse dauert 5 Schulstunden. Diese erfolgreiche Maßnahme an der jeweils ca. 18 - 20 Klassen der Jahrgangsstufe 7 aller weiterführenden Schulen mit ca. 500 Schüler teilnehmen, soll fortgeführt werden.

 

 

Jährliche Kosten für den Schulträger:                   7.500 €

 


In Vertretung

 

gez.

 

Angelika Mielke-Westerlage

Erste Beigeordnete