Mit Beschluss vom 16. Dezember 2021 hat der Rat der Stadt Meerbusch
die Umsetzung des von der Verwaltung vorgelegten Brandschutzbedarfsplans (BSBP)
2021 – 2026 beschlossen.
Wie unter Punkt 1.8 „Brandschutzbedarfsplanung als
Grundlage für ein Berichtswesen“ beschrieben, wird die Verwaltung über die im
Brandschutzbedarfsplan aufgeführten Schutz- und Planungsziele eine jährliche Berichterstattung abgeben.
Diese umfasst eine Auswertung der schutzzielrelevanten Einsätze
hinsichtlich der Zielvorgaben der beschlossenen Hilfsfristen, eine Übersicht der
erforderlichen Beschaffungs- und Baumaßnahmen sowie eine Erhebung des
Personalstandes der ehrenamtlichen und hauptamtlichen Kräfte der Feuerwehr
Meerbusch.
Der Personalstand stellt sich Ende 2023 wie folgt dar:
Ehrenamtliche |
Feuerwehr-angehörige
|
Feuerwehr-angehörige
|
Hauptamtliche angehörige |
Angehörige |
248 |
63 |
7 |
27 |
80 |
Die aus dem aktuellen Brandschutzbedarfsplan resultierenden Maßnahmen
sind in den folgenden Auflistungen mit der jeweiligen Priorisierung erneut
aufgeführt und der Stand ihrer Umsetzung vermerkt. Für eine bessere
Übersichtlichkeit wurde die Farbcodierung der bereits erledigten Maßnahmen
entfernt.
Personelle Maßnahmen
Nr. |
Maßnahme |
Bericht |
1 |
Schaffung
weiterer personeller Ressourcen für Verwaltungsaufgaben
|
Eine Verwaltungsstelle wurde zum 01.06.2023 besetzt |
2 |
Aufstockung des
hauptamtlichen Personals um weitere Funktionen zur Sicherstellung einer
Besetzung von 9 Funktionen im Grundschutz (davon 5 Funktionen im Tagesbereich
und 4 Funktionen im 24/7-Betrieb)
|
Die 8 zusätzlich geschaffenen Stellen im Einsatzdienst wurden besetzt |
3 |
Für die
Wahrnehmung der Aufgaben im Bereich vorbeugender inkl. der gesetzlich
geforderten Brandverhütungsschauen im vorgeschriebenen Turnus sind zukünftig
entsprechende personelle Kapazitäten im Umfang einer Vollzeitstelle
erforderlich. Mittelfristig ist die Tätigkeit einer Brandschutzdienststelle
anzustreben
|
Stelle vorbeugender Brandschutz wurde zum 01.10.2023 besetzt |
Es wird festgestellt, dass mittelfristig hauptamtlich besetzte Sachgebiete zu etablieren sind, da die Verwaltungsaufgaben der Feuerwehr aktuell nicht adäquat abgearbeitet werden können, sodass z.B. die Tätigkeit der Brandschutzdienststelle ohne weitere personelle Ressourcen nicht möglich ist.
Nach Meinung der Wehrleitung muss
die Leitung der Feuerwehr mittelfristig vollständig ins Hauptamt überführt
werden (gehobener feuerwehrtechnischer Dienst, Laufbahngruppe 2.1). Eine
ehrenamtliche Besetzung, auch von Teilen der Wehrleitung, ist vor dem
Hintergrund der Aufgaben zur Führung der Feuerwehr in einer mittleren
kreisangehörigen Gemeinde nicht darstellbar.
Materielle Maßnahmen
Nr. |
Maßnahme |
Bericht |
1 |
Beschaffung
geeigneter Hilfsmittel für den Löscheinsatz bei Wald- oder Vegetationsbränden
sowie Waldbrandverteiler mit Impulsregnern etc.
|
Beschaffung ist
überwiegend erfolgt, aber noch nicht abgeschlossen. |
2 |
Beschaffung von
Materialien zur temporären Einrichtung eines Stabsraums und Schulungs- und
Aufenthaltsraum der Feuerwache (Präsentationstechnik, taktische Arbeitsmappe
etc.) |
Beschaffung ist
teilweise erfolgt, aber noch nicht abgeschlossen. Im Bedarfsfall
wird der Stabsraum im Gerätehaus Strümp eingerichtet, da die räumlichen
Kapazitäten auf der Feuerwache nicht ausreichend sind. |
3 |
Beschaffung
eines ELW 1 (Ersatzbeschaffung) als Führungsmittel
|
Auftrag wurde
vergeben. Zeitpunkt der Auslieferung steht noch nicht fest. Nach Übernahme
sind intensive Schulungsmaßnahmen erforderlich. |
4 |
Fortsetzung der
Planung für das neue Gerätehaus Löschzug Osterath. Dabei muss der Stand der
Technik und die weitere Entwicklung des Löschzugs berücksichtigt werden. Der
Standort ist mit 7 Fahrzeugstellplätzen zu planen
|
Es wurde eine
Wirtschaftlichkeitsuntersuchung in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse werden dem
Ausschuss am 03.12.2024 vorgestellt. |
5 |
Das Gerätehaus
Nierst ist so zu erweitern, dass eine Unterbringung sämtlicher Einsatzspinde
unter Berücksichtigung einer Schwarz-Weiß-Trennung möglich ist. Diese
Maßnahme muss nicht zuletzt vor dem Hintergrund der sehr positiven
Entwicklung der Jugendfeuerwehr im Stadtteil Nierst priorisiert werden.
|
In der Sitzung
wird berichtet |
6 |
Ersatzbeschaffung
der KdoW „VW Tiguan“ |
Die Investition
ist ins Haushaltsjahr 2026 verschoben. |
7 |
Ersatzbeschaffung
HLF Feuerwache im Jahr 2022
|
Lieferung ist
erfolgt |
8 |
Prüfung
Erfordernis einer Ersatzbeschaffung HLF Löschzug Osterath und ggf.
Ersatzbeschaffung
|
Lieferung ist
erfolgt |
9 |
Ersatzbeschaffung
Mannschaftstransportfahrzeuge der Einheiten Strümp, Langst-Kierst,
Ossum-Bösinghoven, Osterath und Nierst |
Die erste
Ausschreibung wurde wegen Unwirtschaftlichkeit aufgehoben. Die erneute
Ausschreibung musste wegen eines Formfehlers des einzigen Bieters ebenfalls
aufgehoben werden. Eine erneute Ausschreibung soll im 4. Quartal 2024
erfolgen.
Für die
Löschgruppe Langst-Kierst wird statt eines konventionellen
Mannschaftstransportfahrzeugs ein Mehrzweckfahrzeug auf Pick-Up-Basis
beschafft, um neben dem Mannschaftstransport auch Teile des
Wasserrettungskonzeptes umzusetzen. Die Vergabe ist erfolgt. Die Auslieferung
wird voraussichtlich im 1. Quartal 2025 erfolgen. |
10 |
Beschaffung
eines Tanklöschfahrzeuges
|
Die
Ausschreibung für das Tanklöschfahrzeug für den Löschzug Lank, das speziell
für die Wald- und Vegetationsbrandbekämpfung eingesetzt werden soll, ist
aktuell in Zusammenarbeit mit der Kommunalagentur NRW und unter direkter
Einbindung der Vertreter vom Löschzug Lank in Bearbeitung. Eine Ausschreibung
soll im 4. Quartal 2024 erfolgen. |
11 |
Beschaffung
eines Rettungsbootes mit einem entsprechenden Trailer/Anhänger
|
Ausschreibung
erfolgt 2025 |
12 |
Beschaffung von
Feuerwehr-Schutzhelmen |
Beschaffung
veranlasst, sukzessive Umsetzung über mehrere Jahre |
13 |
Beschaffung
einer leichten Einsatzkleidung (Waldbrand- und Vegetationsbrandbekämpfung /
technische Hilfe)
|
Beschaffung
veranlasst, Auslieferung wird im 4. Quartal 2024 erwartet |
14 |
Nachrüstung sämtlicher
Fahrzeuge mit Digitalfunktechnik (MRT)
|
Beschaffung
abgeschlossen |
15 |
Fortsetzung der
Umstellung der Atemschutzgeräte und Atemanschlüsse von Normal- auf
Überdrucktechnik
|
Umstellung ist
erfolgt |
Organisatorische Maßnahmen
Nr. |
Maßnahme |
Bericht |
1 |
Etablierung von Alarmproben in Schulen
|
Maßnahme wird
umgesetzt |
2 |
Regelmäßige Kontrolle des Schulungsmaterials für die
Brandschutzerziehung /-aufklärung
|
Die regelmäßige Kontrolle des
Schulungsmaterials für die Brandschutzerziehung und Aufklärung ist
sichergestellt. |
3 |
Anpassung der hydraulischen Hebesätze für die Schienenfahrzeuge in
Abstimmung mit der Rheinbahn an den Stand der Technik
|
Die Maßnahme ist abgeschlossen. |
4 |
Fortsetzung des intensiven fachlichen Austauschs mit der Rheinbahn
|
Der intensive fachliche Austausch mit
der Rheinbahn ist etabliert. |
5 |
Weiterführung der Koordinierungsgespräche mit der „Autobahn GmbH des
Bundes“
|
Gespräche finden
anlassbezogen statt |
6 |
Durchführung regelmäßiger Übungen und Begehungen |
Übungen und
Begehung finden je nach Verfügbarkeit statt. Turnusmäßige Begehungen sollen
etabliert werden. |
7 |
Anweisung des Betreibers zur Überarbeitung der Dokumentation (Alarm-
und Gefahrenabwehrplan; Objektpläne BAB 44 Tunnel/Betriebsgebäude)
|
Absprachen werden
bereits in Teilen getroffen |
8 |
Ausbau der Tätigkeit des aktuell ausschließlich ehrenamtlich besetzten
Arbeitskreises Einsatzvorbereitung unter Einbezug von Kräften aus dem
Hauptamt (Begehungen/Übungen zur Objektkunde, Erstellen von
Feuerwehreinsatzplänen, Abgleich mit den Erkenntnissen aus den
Brandverhütungsschauen)
|
Bei der Umsetzung der mittelfristig hauptamtlich zu
besetzenden Sachgebiete ist auch der Bereich Einsatzplanung/ -vorbereitung
einzubeziehen |
9 |
Konsequente Erfassung aller Sonderobjekte und Abgleich mit der Alarm-
und Ausrückeordnung (AAO), um ggf. den initialen Kräfteeinsatz zu erhöhen und
die Nachrückefolgen anzupassen
|
In Bearbeitung |
10 |
Erstellung eines Feuerwehreinsatzplans für die Konverterstation im
Stadtteil Osterath in direkter Abstimmung mit dem Betreiber (sofern das
Projekt realisiert wird) einschl. entsprechender Berücksichtigung in der
Alarm- und Ausrückeordnung sowie die erforderlichen Maßnahmen zur
Einsatzvorbereitung
|
Aktuell in
Bearbeitung. Der Austausch mit der Firma Amprion und den auf der Baustelle
verantwortlichen Personen ist etabliert und zielführend. |
11 |
Erarbeitung eines Einsatzkonzeptes Wasserrettung inkl. Erstellung
eines Feuerwehreinsatzplanes Stillgewässer
|
In Bearbeitung. |
12 |
Regelmäßige einheitsbezogene Analyse der Personalzahlung und
–entwicklung (Übernahme aus der Jugendfeuerwehr, berufliche Entwicklung der
einzelnen Mitglieder, altersbedingtes Ausscheiden etc.)
|
Die Analyse der
Personalzahlen und Entwicklungen ist tagesaktuell möglich. |
13 |
Prüfung der Möglichkeiten zum Aufbau einer Kinderfeuerwehr |
In Lank-Latum
wurde das Pilotprojekt Kinderfeuerwehr gestartet. Die erste Übung ist bereits
erfolgt. Es ist vorgesehen, zum Abschluss des Jahres 2025 Bilanz zu ziehen
und die Entscheidung zu treffen, ob die Etablierung einer Kinderfeuerwehr
auch in den übrigen Stadtteilen möglich ist. Es bleibt bei der Aussage im
Brandschutzbedarfsplan, dass hierzu auch im Hauptamt personelle Ressourcen zu
schaffen sind. |
14 |
Überarbeitung der Satzung zum Verdienstausfall bei selbständigen
Angehörigen der Feuerwehr
|
Die Maßnahme ist
abgeschlossen. |
15 |
Erarbeitung eines Maßnahmenkatalogs für Personalgewinnung und –bindung
(Ehrenamtskonzept)
|
In Bearbeitung. |
16 |
Sicherstellung eines Hepatitis-Impfschutzes
|
In Bearbeitung |
17 |
Etablierung eines regelmäßigen Austauschs zwischen der
Brandschutzdienststelle des Rhein-Kreis Neuss und dem vorbeugenden Brand- und
Gefahrenschutz der Feuerwehr Meerbusch
|
Der Austausch mit der
Brandschutzdienststelle des Rhein-Kreis Neuss und dem vorbeugenden Brand- und
Gefahrenschutz der Feuerwehr Meerbusch ist etabliert und zielführend. |
18 |
Intensive Abstimmung mit dem Wasserversorgungsunternehmen hinsichtlich
der zukünftigen Leitungsdimensionierung vor dem Hintergrund der Anforderungen aus der Trinkwasserhygiene
|
In Bearbeitung |
19 |
Abschluss der Standortsuche Feuer- und Rettungswache |
Die Maßnahme ist
abgeschlossen. Aktuell gilt es die Entwicklung der planungsrechtlichen
Bedingungen abzuwarten. |
20 |
Erarbeitung von Kompensationsmaßnahmen, sofern der Standort „alte
Ziegelei“ zum Tragen kommt und vor Realisierung einer baulichen Lösung für den Knotenpunkt Haus Meer in Betrieb geht
(verstärkter Kräfteansatz in den Zeiten mit hoher Taktung etc.)
|
In Bearbeitung. |
21 |
Weitere Beobachtung der personellen Entwicklung der Einheit
Lank-Latum, da die im Zuge des Umbaus und der Sanierung des Standorts
geschaffenen Umkleidebereiche bereits jetzt platzmäßig ausgereizt sind
|
Die personelle
Entwicklung wird engmaschig überwacht. |
22 |
Ermittlung und Bewertung der Resilienz und kritischen Infrastrukturen
mit Entwicklung von Maßnahmen zur Aufrechterhaltung von Versorgungsstrukturen
im Krisenfall |
Für die Standorte
der ehrenamtlichen Einheiten sind Netzersatzanlagen beschafft, die nach Ertüchtigung
der Standplätze dauerhaft dort stationiert werden. Für den Kraftstofftransport wird ein
Tankanhänger vorgehalten. Um eine mobile und zusätzliche stationäre
Ersatzstromversorgung sicherzustellen, wurde ein Stromerzeuger als Anhänger
beschafft. |
23 |
Ausbau des Fahrzeuges MZF „Hygiene“ mit eigenem Personal, ggf. unter
Nutzung der städtischen Werkstätten |
Von der weiteren
Instandhaltung des als MZF Hygiene vorgesehenen Fahrzeugs musste aus
Kostengründen Abstand genommen werden. Für den nächsten Planungszeitraum ist
die Beschaffung eines Gerätewagen Hygiene anzustreben. |
24 |
Fortschreibung des Logistik- und Hygienekonzeptes und Ermittlung des
erforderlichen Fahrzeugtyps (z. B. Gerätewagen Logistik) einschl. Marktsondierung, Ausschreibung
|
Bearbeitung
erfolgt 2025 |
25 |
Konzeptionierung und Ausschreibung eines Tanklöschfahrzeuges unter
Berücksichtigung einer Einsatzmöglichkeit in schwer zugänglichen Gebieten und
zur Waldbrandbekämpfung
|
siehe „materielle
Maßnahmen“ Nr. 10 |
26 |
Fortschreibung der Einsatzplanung „Wald“
|
Bearbeitung
erfolgt in 2025 |
27 |
Erarbeitung eines Wasserrettungskonzeptes
|
Bearbeitung
erfolgt in 2025 |
28 |
Marktsondierung Rettungsboot und Trailer/Anhänger/Zugfahrzeug,
Erarbeitung der Parameter für die Beschaffung, Vorbereitung der Ausschreibung
|
Die Maßnahme ist
abgeschlossen |
29 |
Fortsetzung der Abstimmung mit dem Betreiber des Konverters (sofern
das Projekt realisiert wird), Erarbeitung der Leistungsparameter für das für
den Konverter erforderliche Sonderfahrzeug, Marktsondierung, Ausschreibung
und Beschaffung des Fahrzeuges (Kostenübernehme ggf. durch den Betreiber)
|
Die Maßnahme ist
abgeschlossen |
30 |
Durchführung der Multiplikatorenschulung zur Tageweise, Pflege und
Wartung der neuen persönlichen Schutzausrüstung für die Brandbekämpfung
|
Die Maßnahme ist
abgeschlossen |
31 |
Konzeptionierung und Ausschreibung von Feuerwehr-Schutzhelmen
|
Die Maßnahme ist
abgeschlossen |
32 |
Konzeptionierung, Ausschreibung und Beschaffung einer leichten
Einsatzkleidung (Waldbrand- und Vegetationsbrandbekämpfung / technische
Hilfe)
|
Die Maßnahme ist
abgeschlossen |
33 |
Fortsetzung der Testphase „In-House Einsatz“, Auswertung und Ableitung
weiterer Maßnahmen
|
Die Maßnahme ist
abgeschlossen |
Schutz- und
Planungsziele
Die Berichterstattung über die Erreichung der im Brandschutzbedarfsplan beschriebenen Schutz- und Planungsziele erfolgt für das gesamte Jahr 2023 mit der Auswertung für das Jahr 2024 im ersten AZF 2025. Vorgesehen ist eine detaillierte Auswertung der schutzzielrelevanten Einsätze unter Einbeziehung des Wochentags und der Alarmierungszeit. Die hierzu erforderlichen Auswertungen der Leitstellendaten sowie die Daten der Berichtssoftware der Feuerwehr laufen zurzeit. Allerdings sind diese noch nicht vollumfänglich abgeschlossen.
In Vertretung
gez.
Bettina Scholten
Beigeordnete