Betreff
Aktionswoche "Senioren sicher im Sattel" 2012
Vorlage
FB2/141/2012
Art
Informationsvorlage

Im Jahr 2012 führte die Stadt Meerbusch in Zusammenarbeit mit der Kreispolizeibehörde -Kommissariat Verkehrssicherheitsberatung- und der Beteiligung der Kreisverkehrswacht Neuss zum 5. Mal die Aktionswoche „Senioren sicher im Sattel“ durch. Mit der Aktion  will die Stadt Meerbusch mit den bereits genannten Kooperationspartnern einen Beitrag zur Sicherheit aber auch zur Mobilität und Fitness der älteren Bevölkerung leisten.

 

Der demographische Wandel unserer Gesellschaft wirkt sich auch zunehmend auf die Mobilität der Menschen aus. Bereits im Jahr 2010 waren ca. 29 % der Meerbuscher Bürger älter als 60 Jahre. Mit zunehmender Alterung der Bevölkerung erhöht sich zwangsläufig auch die Zahl der älteren Menschen im Straßenverkehr. Gleichzeitig treten mit höherem Lebensalter zunehmend körperliche Einschränkungen auf, die Einfluss auf die Mobilität und das Verkehrsverhalten nehmen. Das Fahrrad ist daher in dieser Altersgruppe ein beliebtes Fortbewegungsmittel. Ausflüge, Einkäufe und Arztbesuche werden häufig mit dem Fahrrad erledigt. Daneben wirkt sich das Radfahren auch positiv auf die körperliche Fitness aus und beugt so auch einer möglichen mit dem Alter steigenden Immobilität vor.

 

In Meerbusch ereigneten sich im Jahr 2011 laut „Lagebild Verkehr“ der Kreispolizeibehörde 489 meldepflichtige Verkehrsunfälle. An diesen Unfällen waren 93 Personen, die älter als 65 Jahre waren,  beteiligt; im Jahr 2010 lag diese Zahl noch bei 89 Personen. Von den 93 Senioren wurden 42 Personen verletzt, 2010 waren es hingegen nur 19 Personen. Glücklicherweise ist aber im Jahr 2011 kein Senior an den Folgen eines Unfalls verstorben. Von den 42 verletzten Senioren waren 25 mit dem Fahrrad unterwegs. Wie sich also bereits im Lauf des Jahres 2011 abzeichnete, sind Unfälle bei denen Senioren verletzt wurden, die mit dem Fahrrad unterwegs waren, im Vergleich zum Jahr 2010 deutlich angestiegen; Anlass genug, die bewährte Aktion auch weiter durchzuführen.

 

Das Fahrradsicherheitstraining fand in diesem Jahr wieder in den Stadtteilen Büderich, Osterath, Bösinghoven, Lank-Latum und Strümp statt. Beteiligt waren – wie auch in den Vorjahren - die ortsansässigen Fahrradhändler mit der Ausstellung von Senioren gerechten Fahrrädern sowie entsprechender Sicherheitsausstattungen.

 

An den theoretischen und praktischen Trainingseinheiten nahmen an den fünf Aktionstagen  ca. 60 Personen teil.

 

Insgesamt 48 Fahrräder wurden während der Aktionswoche durch die Bezirksbeamten der Polizei codiert.

 

Die Verkehrwacht führte an den 5 Aktionstagen 182 Sehtests und 101 Reaktionstests durch. Bei den getesteten Personen zeigten sich insgesamt 15 auffällige Ergebnisse bei den Reaktionszeiten und 55 auffällige Ergebnisse bei der Sehfähigkeit. Die Betroffenen wurden adäquat durch das Personal der Straßenverkehrswacht beraten.

 

Das von den örtliche Fahrradhändlern angeboten Sicherheitszubehör und Angebot von Seniorengerechten Fahrrädern fand bei den Besucher erneut sehr großes Interesse. Insbesondere wurde hier in den Beratungen wert auf die Bedeutung der Fahrradhelme gelegt, da sich durch diesen einfachen  Schutz bei einem Unfall schwerwiegende oder tödliche Verletzungen vermeiden lassen.

 

Von zunehmender Attraktivität für die ältere Generation der Radfahrer ist sicherlich auch die Verwendung eines E-Bikes. Nicht zu unterschätzen ist diesbezüglich jedoch die erhöhte Unfallgefahr, die insbesondere dadurch entsteht, dass Autofahrer die Geschwindigkeit eines E-Bikes nur schwer einschätzen können. Auch sind die Unfälle mit dem E-Bike infolge der erhöhten Geschwindigkeit im Regelfall schwerwiegender als mit einem unmotorisierten Rad. Das Thema soll daher im nächsten Jahr im Rahmen der Aktion aufgegriffen werden.

 

Die gute Zusammenarbeit zwischen dem Veranstalter Stadt Meerbusch, der Verkehrs-sicherheitsberatung der Kreispolizeibehörde, der Verkehrwacht im Rhein-Kreis Neuss und das ehrenamtliche Engagement der örtlichen Fahrradhändlern hat diese Aktionswoche auch in diesem Jahr zu einer durchweg gelungenen Veranstaltung werden lassen, die auch von den Teilnehmern und Besuchern sehr positiv bewertet wurde. Leider führte das schwüle und  heiße Wetter während der Aktionstage zu einer etwas geringeren Beteiligung als in den Vorjahren.

 

 


In Vertretung

 

 

 

 

Angelika Mielke-Westerlage

Erste Beigeordnete