Betreff
Bericht zum Workshop Ehrenamt
Vorlage
FB22/0645/2023
Aktenzeichen
FB 22 Team 6
Art
Informationsvorlage

Der durch Politik und Verwaltung initiierte Workshop mit Teilnehmern aus Politik und Akteuren der Senioren- wie der Flüchtlingsarbeit, fand am 28.03.2023 in den Rämen der Verwaltung statt. Die Moderation wurde von der Koordinatorin für ehrenamtliches Engagement der katholischen Kirchengemeinde St. Maritius und Heilig Geist, Frau Fox, übernommen.

 

Neben statistischen Daten über Art und Umfang, war insbesondere der Wandel im ehrenamtlichen Engagement Inhalt der Veranstaltung. In den zahlreichen Diskussionsbeiträgen wurde der Rückgang von ehrenamtlichen Engagement beklagt, der sich nach Ansicht der Anwesenden, durch die Zeit des Lockdowns während Corona, noch zusätzlich verstärkt hätte. Gerade ältere Ehrenamtliche seien nach der Pandemie bedingten Pause, nicht mehr in ihre Ämter zurückgekehrt und neue, evtl. jüngere Engagierte seien schwer zu akquieren.

 

Als mögliche Unterstützungsmaßnahmen zur Gewinnung von, insbesondere jüngeren ehrenamtlichen Kräften, wurde der Einsatz von digitalen Lösung diskutiert und als geeignet beurteilt. Darüber hinaus wurde von den Teilnehmern die Notwendigkeit einer Koordinierungsstelle für das Ehrenamt, die für das gesamte Stadtgebiet zuständig sein sollte, formuliert, da eine digitale Lösung nicht alle Menschen, die sich für eine ehrenamtliche Tätigkeit interessiern, anspräche. Es wurde formuliert, dass „Ehrenamt braucht ein Gesicht“. Durch den Wegfall des Ehrenamt-Forums sei hier ein Bedarf entstanden.

 

Insgsamt wurde die Veranstaltung von allen Beteiligten als zielführend und sehr positiv bewertet.

 

In der Folge wurden zwischenzeitig durch die Verwaltung verschiedene digitale Lösungen im Bereich der Applikationen angesehen. Der Markt ist hier sehr vielfältig. Allerdings unterscheiden sich die Anbieter in den Themen Datenschutz, Schutz vor Missbrauch, geringer administrativer Zeitaufwand, Barrierefreiheit und Kosten erheblich.

 

Aktuell wird die App „VoluMap“ (von „Volunteer” = Freiwilliger und „map” = Landkarte) zum Einsatz im Meerbusch als geeignet angesehen. Die ursprünglich aus einem vom Bundesministerium für Landwirtschaft gefördertem und von der Stadt Gütersloh durchgeführten Projektes entstandende App, erfüllt die vor genannten Ansprüche aus kommunaler Sicht am besten.

 

Hier können - nach der Vorprüfung und Vergabe der Nutzungsberechtigung durch die Kommune - die Vereine, Organisationen und Wohlfahrtsverbände, die Darstellung ihrer Projekte selbstständig pflegen. Die Kontaktaufnahme von Interessierten kann somit direkt ohne weitere Umwege erfolgen. Die Vorteile dieses Verfahrens sind einerseits der Schutz vor Missbrauch durch die Verifizierungs-struktur und andererseits der vergleichsweise geringe Aufwand in der Administration.

 

Die Kosten für die VoluMap orientieren sich an der Einwohnerzahl der Kommune. Die Kosten belaufen sich im Jahr auf 0,12 Euro pro Einwohnenden. Je nach Größe der Kommune ergeben sich individuelle Abstufungen und müssten bei Interesse noch genauer erfragt werden. Diese Kosten könnten über das im letzten Jahr erstmalig zur Verfügung stehende Budget zur Digitalisierung gedeckt werden. In NRW wird diese App von den Städten Gütersloh, Sendehorst, Bad Honnef, Bielefels und Stankt Augstin bereits erfolgreich genutzt.

 

Bezüglich der Einrichtung einer Stelle zur Koordinierung für das Ehrenamt besteht noch Diskussions-bedarf, wie hier eine sinvolle und zielführende Umsetzung erfolgen kann. Dabei ist insbesondere zu überlegen, wer Träger dieser Stelle sein sollte.

 

Ehrenamtliches Engagement ist in viele Bereichen des gesellschaftlichen Lebens unverzichtbar, insofern waren an diesem Auftaktgespräch noch lange nicht alle dieser Akteure beteiligt. Es ist vorgesehen in weiteren Gesprächen, auch vor dem Hintergrund der gewonnenen Erkenntnisse, den Stadtsportverband, den Stadtjugendring und weitere Vereine, Träger etc. in die weitere Planung und Konzeptionierung einzubeziehen.

 


In Vertretung

 

gez.

 

Peter Annacker

Dezernent