Der durch Politik und
Verwaltung initiierte Workshop mit Teilnehmern aus Politik und Akteuren der
Senioren- wie der Flüchtlingsarbeit, fand am 28.03.2023 in den Rämen der
Verwaltung statt. Die Moderation wurde von der Koordinatorin für ehrenamtliches
Engagement der katholischen Kirchengemeinde St. Maritius und Heilig Geist, Frau
Fox, übernommen.
Neben statistischen Daten
über Art und Umfang, war insbesondere der Wandel im ehrenamtlichen Engagement
Inhalt der Veranstaltung. In den zahlreichen Diskussionsbeiträgen wurde der
Rückgang von ehrenamtlichen Engagement beklagt, der sich nach Ansicht der Anwesenden,
durch die Zeit des Lockdowns während Corona, noch zusätzlich verstärkt hätte.
Gerade ältere Ehrenamtliche seien nach der Pandemie bedingten Pause, nicht mehr
in ihre Ämter zurückgekehrt und neue, evtl. jüngere Engagierte seien schwer zu
akquieren.
Als mögliche
Unterstützungsmaßnahmen zur Gewinnung von, insbesondere jüngeren ehrenamtlichen
Kräften, wurde der Einsatz von digitalen Lösung diskutiert und als geeignet
beurteilt. Darüber hinaus wurde von den Teilnehmern die Notwendigkeit einer
Koordinierungsstelle für das Ehrenamt, die für das gesamte Stadtgebiet
zuständig sein sollte, formuliert, da eine digitale Lösung nicht alle Menschen,
die sich für eine ehrenamtliche Tätigkeit interessiern, anspräche. Es wurde
formuliert, dass „Ehrenamt braucht ein Gesicht“. Durch den Wegfall des
Ehrenamt-Forums sei hier ein Bedarf entstanden.
Insgsamt wurde die
Veranstaltung von allen Beteiligten als zielführend und sehr positiv bewertet.
In der Folge wurden
zwischenzeitig durch die Verwaltung verschiedene digitale Lösungen im Bereich
der Applikationen angesehen. Der Markt ist hier sehr vielfältig. Allerdings
unterscheiden sich die Anbieter in den Themen Datenschutz, Schutz vor
Missbrauch, geringer administrativer Zeitaufwand, Barrierefreiheit und Kosten
erheblich.
Aktuell wird die App
„VoluMap“ (von „Volunteer” = Freiwilliger und „map” = Landkarte) zum Einsatz im
Meerbusch als geeignet angesehen. Die ursprünglich aus einem vom
Bundesministerium für Landwirtschaft gefördertem und von der Stadt Gütersloh
durchgeführten Projektes entstandende App, erfüllt die vor genannten Ansprüche
aus kommunaler Sicht am besten.
Hier können - nach der
Vorprüfung und Vergabe der Nutzungsberechtigung durch die Kommune - die
Vereine, Organisationen und
Wohlfahrtsverbände, die Darstellung ihrer Projekte selbstständig pflegen. Die
Kontaktaufnahme von Interessierten kann somit direkt ohne weitere Umwege
erfolgen. Die Vorteile dieses Verfahrens sind einerseits der Schutz vor
Missbrauch durch die Verifizierungs-struktur und andererseits der
vergleichsweise geringe Aufwand in der Administration.
Die Kosten für die VoluMap
orientieren sich an der Einwohnerzahl der Kommune. Die Kosten belaufen sich im
Jahr auf 0,12 Euro pro Einwohnenden. Je nach Größe der Kommune ergeben sich
individuelle Abstufungen und müssten bei Interesse noch genauer erfragt werden.
Diese Kosten könnten über das im letzten Jahr erstmalig zur Verfügung stehende
Budget zur Digitalisierung gedeckt werden. In NRW wird diese App von den
Städten Gütersloh, Sendehorst, Bad Honnef, Bielefels und Stankt Augstin bereits
erfolgreich genutzt.
Bezüglich der Einrichtung
einer Stelle zur Koordinierung für das Ehrenamt besteht noch
Diskussions-bedarf, wie hier eine sinvolle und zielführende Umsetzung erfolgen
kann. Dabei ist insbesondere zu überlegen, wer Träger dieser Stelle sein
sollte.
Ehrenamtliches Engagement ist
in viele Bereichen des gesellschaftlichen Lebens unverzichtbar, insofern waren
an diesem Auftaktgespräch noch lange nicht alle dieser Akteure beteiligt. Es
ist vorgesehen in weiteren Gesprächen, auch vor dem Hintergrund der gewonnenen
Erkenntnisse, den Stadtsportverband, den Stadtjugendring und weitere Vereine,
Träger etc. in die weitere Planung und Konzeptionierung einzubeziehen.
In Vertretung
gez.
Peter Annacker
Dezernent