Auch
im Jahr 2011 führte die Stadt Meerbusch in Zusammenarbeit mit der
Kreispolizeibehörde -Kommissariat Verkehrssicherheitsberatung - und der
Beteiligung der Kreisverkehrswacht Neuss zum vierten Mal die Aktionswoche
„Senioren sicher im Sattel“ durch.
Der
demographische Wandel unserer Gesellschaft zeigt sich auch zunehmend in der
Mobilität der Menschen. Im Jahr 2010 waren ca. 29 % der Meerbuscher Bürger älter
als 60 Jahre. Damit hat auch die Zahl der älteren Menschen im Straßenverkehr
zugenommen und wird sich auch in Zukunft weiter erhöhen. Mit höherem
Lebensalter steigt die Wahrscheinlichkeit körperlicher Einschränkungen, die
Einfluss auf die Mobilität und das Verkehrsverhalten nehmen. Das Fahrrad ist in
dieser Altersgruppe ein beliebtes Fortbewegungsmittel. Ausflüge, Einkäufe und
Arztbesuche werden häufig mit dem Fahrrad erledigt. Daneben wirkt sich das
Radfahren auch positiv auf die körperliche Fitness aus und wirkt so auch einer
möglichen, mit dem Alter steigenden, Immobilität vor. Mit der Aktion „Senioren
sicher im Sattel“ will die Stadt Meerbusch, mit den bereits genannten
Kooperationspartnern, einen Beitrag zur Mobilität und Fitness, aber auch insbesondere
für die Sicherheit dieser Altersgruppe leisten.
In
Meerbusch ereigneten sich im Jahr 2010 laut „Lagebild Verkehr“ der
Kreispolizeibehörde 449 meldepflichtige Verkehrsunfälle. An diesen Unfällen
waren 88 Personen, älter als 65 Jahre, beteiligt (im Jahr 2009 lag diese Zahl
bei 112 Personen). Von den 88 Senioren wurden 19 Personen verletzt (2009 waren
dies noch 43 Personen). Von diesen verunfallten Personen verstarb ein älterer
Herr allerdings bei einem PKW Unfall. Von den 19 verletzten Senioren waren 8
mit dem Fahrrad unterwegs. Der erfreuliche Rückgang der Unfallbeteiligung von
Senioren sollte aber mit Vorsicht betrachtet werden. Laut Auskunft der Polizei
liegen die Unfallzahlen bei den Senioren im Jahr 2011 bereits jetzt schon über
dem Vorjahresniveau.
Das
Fahrradsicherheitstraining fand in diesem Jahr wieder in den Stadtteilen
Büderich, Osterath, Bösinghoven, Lank-Latum und Nierst statt. Erstmalig
beteiligten sich auch die Einrichtungen der offen Altenarbeit in Osterath, Lank
(mit der ZWAR Gruppe) und Bösinghoven an der Organisation der Maßnahmen.
Darüber hinaus boten die von der Kreispolizeibehörde – Kommissariat
Kriminalitätsvorbeugung - ausgebildeten ehrenamtlichen
Senioren-Sicherheitsberater an allen Aktionstagen ihre Beratungen in
seniorenrelevanten Sicherheitsfragen an. Beteilig waren – wie auch in den
Vorjahren - die ortsansässigen Fahrradhändler mit der Ausstellung von
seniorengerechten Fahrrädern sowie entsprechender Sicherheitsausstattungen.
An
den theoretischen und praktischen Trainingseinheiten nahmen insgesamt 72
Personen teil, die sich auf die Stadteile wie folgt verteilten:
Büderich 10 Teilnehmer
Osterath 20 Teilnehmer
Bösinghoven 12 Teilnehmer
Lank 22
Teilnehmer
Nierst 8 Teilnehmer
Insgesamt 67 Fahrräder wurden während
der Aktionswoche durch die Bezirksbeamten der Polizei codiert.
Die Verkehrwacht führte an den 5
Aktionstagen 171 Sehtests und 104 Reaktionstest durch. Verteilt auf die
einzelnen Ortsteile waren dies:
Seh- Reaktions-
test test
Büderich 29 16
Osterath 32 24
Bösinghoven 44 16
Lank 32 19
Nierst 34 29
Bei den getesteten Personen zeigten sich
insgesamt 17 auffällige Ergebnisse bei den Reaktionszeiten und 34 auffällige
Ergebnisse bei der Sehfähigkeit. Die Betroffenen wurden durch das Personal der
Straßenverkehrswacht beraten.
Das von den örtlichen Fahrradhändlern
angebotene Sicherheitszubehör und Angebot von seniorengerechten Fahrrädern fand
bei den Besuchern sehr großes Interesse. Insbesondere wurde hier in den
Beratungen wert auf die Bedeutung der Fahrradhelme gelegt, da sich durch diesen
einfachen Schutz bei einem Unfall schwerwiegende oder tödliche Verletzungen
vermeiden lassen.
Reges Interesse fand auch das
Beratungsangebot des Aktionsbündnisses Senioren-Sicherheit (ASS).
Die gute Zusammenarbeit zwischen dem Veranstalter Stadt Meerbusch, der Verkehrssicherheitsberatung der Kreispolizeibehörde, der Verkehrwacht Rhein-Kreis Neuss, den Meerbuscher Einrichtungen der Altenhilfe und das ehrenamtliche Engagement der örtlichen Fahrradhändler hat diese Aktionswoche auch in diesem Jahr zu einer durchweg gelungenen Veranstaltung werden lassen, die auch von den Teilnehmern und Besuchern sehr positiv bewertet wurde.
In Vertretung
gez.
Angelika Mielke-Westerlage
Erste Beigeordnete