Die Landesregierung hat sich in den vergangenen Jahren, insbesondere ausgelöst durch die Komplexe Lügde, Münster und Bergisch Gladbach, dafür stark gemacht, Prävention, Intervention und Opferschutz weiterzuentwickeln. Dazu wurde ein Handlungs- und Maßnahmenkonzept für den Bereich „Sexualisierte Gewalt gegen Kinder und Jugendliche – Prävention, Intervention, Hilfen“ erstellt, das alle Lebensbereiche in den Blick nimmt und zu einer stärkeren Vernetzung der Akteure unter anderem aus Jugendhilfe, Bildung, Gesundheitswesen, Polizei und Justiz führen soll.
Dieses Handlungs- und Maßnahmenkonzept
wurde im Dezember 2020 von der Landesregierung Nordrhein-Westfalens beschlossen
und eine Landesfachstelle „Prävention sexualisierte Gewalt“ eingerichtet. Für
den quantitativen und qualitativen Ausbau der spezialisierten Beratung wurden
die Landesmittel auf 8,7 Millionen Euro erhöht. Die Mittel stehen
ausschließlich für Fachkräfte in der spezialisierten Beratung zur Verfügung,
die neu eingestellt oder deren Stelle mit dieser Landesförderung aufgestockt
wurden. Die Landesförderung beträgt 80 % und ist dauerhaft angelegt. Die Stadt
Meerbusch hat seinerzeit die Landesförderung beantragt, den Zuschlag erhalten
und Frau Sandra Pienta als Fachkraft in der städt. Erziehungs- und Familienberatungsstelle
eingestellt.
Frau Pienta hat am 01.05.2022
ihre Tätigkeit in der Beratungsstelle der Stadt Meerbusch aufgenommen. Als
zuständige Fachkraft für den Bereich spezialisierte Beratung bei sexualisierter
Gewalt kümmert sie sich vor dem Hintergrund des vorliegenden Konzeptes um die
Bereiche Prävention, Beratung und um die Netzwerkarbeit. Neben der Beratung von
betroffenen Kindern und Jugendlichen sowie deren Familien stellt die
Unterstützung der städtischen Kindertagestätten bei der Erstellung und
kontinuierlichen Weiterentwicklung individuell auf die Einrichtung angepasster
Schutzkonzepte den Mittelpunkt der aktuellen Tätigkeit dar. Diese präventive
Arbeit verfolgt das Ziel, für Kinder sichere Orte zu schaffen und die
Fachkräfte für die Thematik zu sensibilisieren und sie im Umgang mit potentiell
gefährlichen Situationen zu qualifizieren.
Einen weiteren Aspekt der
aktuellen Arbeit stellt die Gestaltung von Elternabenden dar. Da Erwachsene die
für die Sicherheit von Kindern und Jugendlichen zuständigen Personen sind,
richten sich präventive Angebote zu einem großen Teil an diese Zielgruppe.
Ziele sind die Auseinandersetzung mit Stereotypen und Mythen und die
Vermittlung von relevantem Wissen zu den Themen altersgerechte
Sexualentwicklung sowie sexualisierte Gewalt. So kann eine Sensibilisierung der
Erwachsenen erreicht, das Hinsehen und Wissen gefördert und die Einleitung von
Hilfsmaßnahmen erleichtert werden. Im
Weiteren werden auch die Gruppen der Kinder und Jugendlichen für die präventive
Arbeit in den Fokus rücken.
Als dritte Säule ihrer
Tätigkeit (neben Beratung und Prävention) knüpft Frau Pienta Kontakte zu den im
Zusammenhang mit sexualisierten Gewalt tätigen Akteuren in Meerbusch, im
Rhein-Kreis-Neuss und auch überregional im Land NRW. Regelmäßig nimmt sie an
den Treffen der Gremien auf Landesebene teil (Regionalgruppe Düsseldorf), an
den Treffen des Netzwerkes gegen sexualisierte Gewalt im Rhein-Kreis-Neuss
sowie an den Treffen der Arbeitskreise zum Kinderschutz in Meerbusch. Eine
Qualifizierungsmaßnahme des Landes steht für die Monate April – Juni 2023 an.
Frau Pienta wird sich und Ihre
Arbeit in der Sitzung vorstellen.
In Vertretung
gez.
Peter Annacker
Dezernent