Beschlussvorschlag:
Die Verwaltung wird beauftragt mit der Caritas Krefeld und
der Diakonie Meerbusch konkrete Gespräche zur Errichtung zweier Lotsenpunkte zu
treffen. Die Träger würden jährlich einen Sachkostenzuschuss für
quartiersfördernde Aktivitäten von max. 2.000 € und einen pauschalierten
Personalkostenzuschuss in Höhe von 13.000 € für eine sozialpädagogische Fachkraft
erhalten.
Sachverhalt:
„Ein Lotse ist ein
erfahrener, ortskundiger Seemann, der Schiffe durch Hafeneinfahrten und
Flussmündungen leitet“ so ist es im Wörterbuch nachzulesen.
In der sozialen Arbeit sind Lotsenpunkte Anlaufstellen für Menschen, die Hilfe und Unterstützung bei verschiedenen Problemlagen des täglichen Lebens benötigen. Beispielsweise bei der Wohnungssuche, beim Ausfüllen von Formularen oder bei der Suche nach sozialen Kontakten. Die Beratungen und gegebenenfalls eine Vermittlung an andere Fachstellen, erfolgt über eine sozialpädagogische Fachkraft.
Neben einer Anlauf- und Beratungsstelle ist der Lotsenpunkt aber auch eine Kontaktstelle, in der sich Menschen aus dem Stadtteil treffen und gemeinsame Aktivitäten durchführen können. Dies stärkt den sozialen Zusammenhalt im Stadtteil, fördert das ehrenamtliche Engagement und unterstützt insbesondere ältere Menschen langfristig in ihren eigenen vier Wänden und in ihrem Viertel bleiben zu können.
Zur Einrichtung eines Lotsenpunktes bedarf es eines gut zu erreichenden Treffpunktes sowie einer hauptamtlichen Fachkraft, die das Angebot vor Ort durchführt. (Weitere Informationen am Beispiel der durch die Stadt Neuss eingerichteten Lotsenpunkte befinden sich in Anlage 1)
Im Rahmen der Haushaltsplanberatungen in Meerbusch wurden für die Einrichtung zweier Lotsenpunkte sowie eines Quartiermanagers 45.000 € im städtischen Haushalt eingeplant. Darüber hinaus sollte ein Förderprogramm zur Mitfinanzierung genutzt werden. Da aktuell jedoch kein geeignetes Förderprogramm verfügbar ist, wäre zum effektiven Einsatz der zur Verfügung stehenden Mittel, eine Zusammenarbeit mit einem Kooperationspartner hilfreich, da dessen Räumlichkeiten und vorhandenes Personal genutzt werden könnten. Zu diesem Zweck wurden verwaltungsseitig erste Sondierungsgespräche mit der Caritas Krefeld und der Diakonie Meerbusch aufgenommen. Denkbar wäre die Einrichtung eines Lotsenpunktes im Café „Leib und Seele“ der Diakonie Meerbusch in Büderich und, durch die zentrale Lage zwischen Osterath und Lank-Latum geeignet, die Räumlichkeiten des ehemaligen Pfarrzentrums der Caritas Krefeld, in Strümp. Beide Träger haben ihr Interesse an der Realisierung bekundet.
Die Umsetzung eines mobilen bzw. Angebotes vor Ort im Rahmen eines Lotsendienstes könnte geeignet sein, zunächst weniger Ressourcen an einem Standort bzw. in einem Quartier zu binden und damit ggf. flexibler auf die sich in den Quartieren verändernden Bedarfe zu reagieren. Hier sind verwaltungsseitig entsprechende konzeptionelle Überlegungen noch nicht abgeschlossen.
Finanzielle
Auswirkung:
Durch die
Ausführung des vorgeschlagenen Beschlusses entstehen folgende Auswirkungen auf
den Haushalt:
Die
Haushaltsmittel für zwei Lotsenpunkte mit einem Mittelbedarf von je 15.000 €
sind im Haushalt 2021 vorgesehen. Zudem soll für das RheinEck ein
Quartiersmanager installiert werden, soweit ein Förderprogramm für die
Übernahme der hälftigen Kosten gefunden wird. Insoweit würde eine halbe Stelle
in den Stellenplan eingestellt werden müssen.
In
Verbindung mit dem alternativen Beschlussvorschlag wären die Stellenbedarfe zu
benennen. Soweit sich der Stellenumfang an den bisher vorgesehenen Mitteln
orientiert, könnte Kostenneutralität gegeben sein.
Alternativen:
Für eine flächendeckende Versorgung des Stadtgebietes mit
möglichst kurzen Wegen, soll es Sprechzeiten eines städtischen Lotsendienstes
im Quartier bzw. an zentralen Orten geben. Die Verwaltung wird beauftragt
hierzu ein Konzept zu erstellen.