Betreff
Aktueller Sachstand Zuwanderung und Impfstatus in den Städtischen Flüchtlings- und Notunterkünften
Vorlage
FB2/0478/2021
Aktenzeichen
FB 2 / 7
Art
Informationsvorlage

 

Die Bezirksregierung Arnsberg teilte nunmehr mit, dass das Bundesministerium des Inneren in Zusammenarbeit mit dem Auswärtigen Amt für afghanische Ortskräfte, die für die deutschen Behörden arbeiten und dadurch in ihrem Heimatland konkret gefährdet sind, in Deutschland Aufnahmezusagen erteilt hat.

 

Die betroffenen Personen wurden in die Gefährdungskategorie 2 (latente Gefährdung) eingestuft. Diese Gefährdungseinschätzungen beziehen sich jedoch nur auf Afghanistan.

 

Die afghanischen Ortskräfte haben keine verwandtschaftlichen Bindungen in Deutschland und werden gleichmäßig flächendeckend verteilt. Der Stadt Meerbusch werden in diesem Zusammenhang kurzfristig 6 Personen (eine Familie) zugewiesen.

 

 

II. Aktuelle Belegung der Unterkünfte, Stand 30.04.2021

 

Unterkunft

Soll

Ist

Freie Plätze*

Tatsächlich freie Plätze*

Lank-Latum
Am Heidbergdamm 2

120

71

49

48

Bösinghoven
Bösinghovener Str. 57

28

4

24

24

Büderich
Cranachstr. 2

90

56

34

34

Osterath

Fröbelstr. 4

152

65

87

68

Büderich

Hülsenbuschweg 1-7

186

116

70

63

Osterath
Strümper Str. 81+83

8

8

0

0

Gesamt

584

320

264

237

Privatwohnungen

78

78

0

0

 

* Die freien Plätze können nicht uneingeschränkt belegt werden. Dies ist abhängig z. B. von Familienstrukturen (Personenanzahl) und Geschlecht der zugewiesenen Personen!

 

 

 

III. Untergebrachte Personen nach Leistungsberechtigung

 

Von den 293 Leistungsberechtigten nach dem AsylbLG haben 35 Personen eine gute Bleibeperspektive.

 

 

 


IV. Bewohner nach Verfahrensstand

 

 

 

 

 

 

Stand

Asylbewerber im
laufenden Asylverfahren

Personen mit Duldung

Anerkannte

Personen

keine

Asylbewerber

Insgesamt

30.04.2021

119

167

105

7

398

 

 

 

V. Herkunftsländer der Bewohner städtischer Unterkünfte und Privatwohnungen, Stand 30.04.2021

 

 

 

 

 

 

 

Herkunftsland

Personen

Herkunftsland

Personen

Herkunftsland

Personen

Gesamt

Afghanistan

40

Ghana*

8

Nordmazedonien*

9

398

Ägypten

10

Guinea

28

Pakistan

7

Albanien*

0

Indien

2

Russland

4

Algerien

7

Irak

35

Serbien*

14

Angola

4

Iran

37

Somalia

9

Armenien

13

Kongo

1

Sri Lanka

8

Aserbaidschan

12

Kosovo*

4

Syrien

38

Bangladesch

7

Libanon

7

Tadschikistan

12

Bosnien*

1

Mali

2

Türkei

13

China

2

Marokko

2

Ukraine

4

Eritrea

13

Montenegro*

1

Deutschland

7

Georgien

12

Nigeria

24

ungeklärt

1

 

 

 

 

 

 

 

 

 

*Personen aus sicheren Herkunftsländern insgesamt: 37

 

 

 

VI. Impfungen gegen Covid 19 in den Unterkünften

 

Am 16.05.2021 fand der erste Impftermin des Gesundheitsamtes des Rhein-Kreises Neuss in den Unterkünften statt. Im Vorfeld wurden von uns alle 225 impfberechtigten Erwachsenen in den Unterkünften aufgesucht und über die anstehende Impfung informiert. Die auszufüllenden Formulare wurden in den entsprechenden Sprachen ausgehändigt und erläutert. Viele Bewohner waren jedoch bereits bei diesem ersten Kontakttermin Impfungen gegenüber generell skeptisch eingestellt. Im weiteren Verlauf stellte sich zudem heraus, dass in den Unterkünften - wie insgesamt in der BRD - das Gerücht gestreut wurde, dass geimpfte Flüchtlinge schneller abgeschoben werden können. Trotz intensiver Bemühungen (Hilfestellungen beim Ausfüllen der Formulare, Erinnerungen an die Abgabe der Formulare etc.) meldeten sich nur 70 Personen zur Impfung an. Die Impfung erfolgte mit dem Impfstoff der Firma Biontech.

 

Beim zweiten Impftermin, der noch nicht fest terminiert ist, können lt. Gesundheitsamt auch noch Erstimpfungen durchgeführt werden. Insofern wurden alle nichtgeimpften Personen bei der monatlichen Vorsprache noch einmal persönlich angesprochen. Zudem stellt das Kommunale Integrationszentrum jetzt kurzfristig Poster in verschiedenen Sprachen zur Impfaufklärung zur Verfügung.

 

Der Impftermin für die Bewohner des Obdachs findet am 15.06.2021 statt. Dort werden dann 15 Personen mit dem Impfstoff von Johnson & Johnson geimpft.

 

 

 

VII. Integrationsprojekte

 

Geflüchtete sollten so gut wie möglich auf ein eigenständiges Leben vorbereitet werden. Durch die Initiierung von zielgruppenorientierten Projekten im Rhein-Kreis Neuss konnten seit August 2020 Zugänge zu verschiedenen Aus- und Fortbildungsmaßnahmen geschaffen werden. Besonders der Personenkreis der geduldeten und gestatteten Geflüchteten im Alter von 18 – 27 Jahren konnte davon profitieren. Das Projekt „Gemeinsam klappt’s / Durchstarten in Ausbildung und Arbeit“ bietet den Teilnehmer/innen die Möglichkeit, an verschiedenen Förderbausteinen (z.B. Sprach- und Integrationskurse, Berufsvorbereitung, Schulabschluss nachholen) teilzunehmen. Zusätzlich werden die Teilnehmer/innen von einem Jobcoach unterstützt, der neben den laufenden Maßnahmen zur Bildung / Weiterbildung den Integrationsprozess allgemein unterstützt (z.B. ausländerrechtliche Angelegenheiten des Einzelfalls, alltägliche Problemlagen).

Das Projekt wird in Kooperation mit dem Kommunalen Integrationszentrum Rhein-Kreis Neuss sowie dem Technologiezentrum Glehn umgesetzt. Momentan nehmen 29 Personen aus Meerbusch an diesem Projekt teil.

 

Durch die Förderung „Komm An“ NRW konnten in diesem Jahr zum zweiten Mal Fördermittel für den seit letztem Jahr etablierten Willkommensordner beantragt werden. Dieser enthält viele notwendige und weiterführende Informationen, die die Geflüchteten bei ihrer Integration unterstützen sollen.

 

 


In Vertretung

 

gez.

 

 

Frank Maatz

Erster Beigeordneter