Betreff
Informationen aus der Jugendarbeit
Vorlage
FB2/0374/2020
Art
Informationsvorlage

Jugendarbeit ist im Wandel und verlangt insbesondere hohe Flexibilität und Mobilität. Die Jugend folgt heute nicht mehr einigen wenigen Strömungen, sondern zeichnet sich gerade in der Freizeitgestaltung durch ein hohes Maß an Individualität aus. Gleichzeitig bedeutet Jugendarbeit vor allem, Gemeinsamkeiten zu leben oder zu entwickeln. Jugendarbeit ist die Plattform gelebter Gleichberechtigung und Demokratie. Hier erleben Kinder und Jugendliche, was es bedeuten kann, sich zu engagieren und seine Ziele gemeinschaftlich zu verfolgen.

Erfahrungen, die Kinder und Jugendliche hier machen, können sich positiv auf deren gesamte Entwicklung auswirken.

 

Der mobile städtische Jugendsozialarbeiter besucht vor diesem Hintergrund seit Mai 2019 die Meerbuscher Jugend im Stadtgebiet an deren formellen und informellen Treffpunkten. Diese mobile, aufsuchende Arbeit erfolgt mit hälftigem Anteil einer Vollzeitstelle, die anderen 50 % dienen der Weiterentwicklung der Arbeit des städtischen Abenteuerspielplatzes. Durch diese Stellenanteile ist dort nun auch eine dem Fachkräfteangebot entsprechende Vertretungsregelung im Urlaubs- oder Krankheitsfall möglich. Die Zweiteilung der Stelle stellt eine besondere Herausforderung dar, bietet aber auch Synergieeffekte, da die Übergänge oft fließend sind.

 

 

 

An dieser Stelle wird dem Jugendhilfeausschuss kurz über die bisherige Arbeit berichtet:

 

 

Mobile aufsuchende Jugendsozialarbeit:

 

Ø  Rap Projekt

§  seit Herbst 2019 läuft ein „Rap-Projekt“ und wird ab Februar 2020 jeden Dienstagabend im Gruppenraum des Abenteuerspielplatzes (nach dessen offizieller Schließung) durchgeführt. Im 2 Wochen Takt wechseln sich zwei unterschiedliche Altersgruppen ab, da hier verschiedene Interessen bestehen.

Ein guter Austausch und eine Zusammenarbeit mit der bestehenden Rap-AG der Realschule Osterath konnte initiiert werden.

 

 

 

 

Ø  Skateranlage Lank

§  In Lank wurde mit den örtlichen Skatern und BMX‘ern Ende 2019 daran gearbeitet, die vorhandene Skateranlage nach eigenen Vorstellungen umzugestalten. Die Bedürfnisse der Jugendlichen konnten an die entsprechende Stelle in der Verwaltung transportiert werden. Zum 21.01.2020 konnten die Ideen der Jugendlichen, mit Unterstützung durch den SB11, in die konkrete Umsetzung gebracht werden. Die Jugendlichen sind mit dem Projektergebnis zufrieden.

 

 

Ø  BMX‘er Lank

§  Zu den BMX‘ern in Lank wurde der Kontakt hergestellt, da deren Aktivitäten im Strümper Busch nur eingeschränkt akzeptabel waren. Mittlerweile steht im Raum, dass die Jugendlichen in Eigenleistung auf dem Gelände des TSV eine BMX Anlage errichten könnten. Die weitere Begleitung der Gruppierung durch die mobile Jugendsozialarbeit erfolgt.

 

 

Ø  Präsenz im Stadtgebiet

§  Durch seine regelmäßige Präsenz an bekannten Hot Spots (Laderampe Bahnhof Osterath, Fouesnantplatz, Landsknecht oder den etablierten Jugendzentren) ist der mobile Jugendsozialarbeiter sehr niederschwellig für Jugendliche ansprechbar. Durch die Möglichkeit, per Diensthandy auch über Whatsapp zu kommunizieren, werden viele Jugendliche erreicht. Zukünftig ist ein instagram-account geplant, da viele Jugendliche gerade auch dieses Medium nutzen.

 

 

Ø  U16-Wahl

§  Das Jugendamt initiiert auch im Vorfeld der kommenden Kommunalwahlen die Möglichkeit einer eigenen Wahlbeteiligung für die noch nicht wahlberechtigten Jugendlichen, dann im Alter von 13 – 15 Jahren. Über diese U16-Wahl soll politisches Interesse geweckt, das Demokratie-Erleben gestärkt und hoffentlich auch der Kontakt zu den Schulen intensiviert werden. Die Jugendeinrichtungen im Stadtgebiet beteiligen sich in enger Zusammenarbeit.

 

 

Ø  Kooperation mit Schulen

§  Alle Schulleiter der weiterführenden Schulen wurden im September 2019 kontaktiert, bisher gab es von der Maria-Montessori Gesamtschule eine Rückmeldung mit der Zusage zur Kooperation.

 

 

Ø  Entwicklung einer eigenständigen Jugendpolitik

§  Partizipation und der Weg zu einer eigenständigen Jugendpolitik ist ein wichtiges Zukunftsthema für eine kinder- und jugendfreundliche Stadt Meerbusch. Der Austausch zwischen Jugendamt, Schülervertretern, jugendlichen Vertretern aus Jugendzentren wächst mit der Öffnung für dieses Thema.

Partizipation von Kindern beginnt in der Familie, wird in der Kindertageseinrichtung, der Grund- und weiterführenden Schule fortgesetzt und findet in der außerschulischen Jugendbildung in Jugendeinrichtungen und Jugendverbänden ihren Ausdruck. An allen Stellen können und sollen Kinder an den sie betreffenden Entscheidungen mitwirken, sie anregen und mitgestalten. So kann das Interesse an (Jugend-) Politik angeregt und gesteigert werden.

 

 

Ø  Zusammenarbeit im Stadtgebiet

§  In den Osterferien finden gemeinsame Aktionen der Mobilen Jugendsozialarbeit mit dem Jugendzentrum „Katakombe“ und der mobilen Kinder- und Jugendarbeit „Karibu“ statt. Gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen werden „Cajons“ (Percussions) gebaut. Über diese gemeinsame Aktion sollen Kinder und Jugendliche untereinander besser vernetzt werden, die verschiedenen Jugendeinrichtungen im Stadtgebiet kennenlernen und darüber auch an andere Themen herangeführt werden.

 

 

Ø  Netzwerk

§  Mobile Jugendsozialarbeit ist in Meerbusch neu und bedarf daher eines guten Zugangs zu allen Institutionen, in denen Kinder und Jugendliche sich aufhalten. Die bisher bereits bestehenden Kontakte werden stetig weiter ausgebaut und gefestigt.

Kontakte in umliegende Städte, die ebenfalls mobile Jugendsozialarbeit anbieten, wurden zum Erfahrungsaustausch geknüpft.

 

 

 

Abenteuerspielplatz:

Durch den Einsatz auf dem städt. Abenteuerspielplatz konnte die Arbeit dort weiterentwickelt und in Teilen ausgebaut werden. Für die Kinder stellt der zusätzliche Mitarbeiter eine Bereicherung dar, da sie nun einen weiteren, verlässlichen (männlichen) Ansprechpartner haben. Insbesondere für die Kinder aus der Siedlung sind diese Beziehungen wertvoll, sie erfahren darüber Unterstützung in der Alltagsbewältigung und Hilfestellung bei Problemen.

 

Ø  Zusammen mit den Kindern wird eine neue, massive Holz-Hütte entstehen, die sich die Kinder gewünscht haben. Diese wird aus vorhandenem Alt-Holz gebaut. Durch den Bau lernen die Kinder ihre eigenen Fähigkeiten besser kennen und einschätzen, sie gewinnen handwerkliche Fertigkeiten dazu. Der gemeinsam erlebte Prozess von Planung, Materialbearbeitung bis hin zur Einweihung der „eigenen“ Hütte stellt eine sinnvolle, erlebnisreiche Freizeitgestaltung dar und zeigt eine Alternative zum Handy auf. Zudem wird der Nachhaltigkeitsgedanke gefördert, da „Altes“ zu „Neuem“ wird.

 

Ø  Ab dem Frühjahr 2020 ist die Einrichtung einer Holzwerkstatt in einem Seecontainer inkl. Stromanschluss ebenfalls gemeinsam mit den Kindern vorgesehen. Hier werden die etwas größeren Kinder angesprochen, die dann auch die fertige Werkstatt nutzen können.

 

Ø  Der große Kletterturm im Baubereich, der sich ganz besonderer Beliebtheit erfreut, wird ebenfalls ab dem Frühjahr 2020 erweitert.

 

Ø  Mit "Alles Gemüse" findet ein Projekt zur Wissensvermittlung über den Anbau von eigenem Gemüse, seiner Ernte und Verarbeitung statt, bei dem Kinder lernen, dass Gemüse nicht in der Dose wächst und wie man nachhaltig ein Beet bewirtschaftet. In einer Hochhaus-Siedlung ist dies vielen Kindern fremd.

 

Ø  In allen Schulferien bietet der Abenteuerspielplatz Ferienprogramme inkl. Ausflügen (z.B. in einen Kletterpark) an. Die Kinder können so auf dem Abenteuerspielplatz erlebnisreiche Ferien vor Ort verbringen und sind zudem gut beaufsichtigt.

 

 

Ø  Am 20.06.2020 findet ein großer Kinderflohmarkt statt, von Kindern für Kinder.

 

Ø  Zudem ist im Frühjahr / Sommer 2020 die Instandsetzung des großen Wasserbeckens vorgesehen. Das Becken ist Sommer wie Winter extrem beliebt. Im Sommer als großes Planschbecken – und in der restlichen Jahreszeit als Skate- Rad- und Bobbycar-Strecke.

 

 


In Vertretung

 

gez.

 

Frank Maatz

Erster Beigeordneter