Betreff
Anlage von naturnahen Flächen im Stadtgebiet
Vorlage
SB11/1041/2019
Art
Beschlussvorlage

 

Beschlussvorschlag:

 

Der Bau- und Umweltausschuss beschließt die sukzessive Umwandlung von städtischen Flächen in naturgartenähnliche Anlagen, wie in der Vorlage beschrieben. Hierfür geeignete Flächen werden in der Sitzung des Bau- und Umweltausschusses vorgestellt. Die Umwandlung erfolgt fortlaufend über einen Zeitraum von zunächst 4 Jahren. Im Anschluss wird die Verwaltung über das Ergebnis des Projektes berichten. Für die Anlage und Pflege der Flächen im Jahr 2020 sollen im Haushaltsplan Mittel in Höhe von 21.900,- eingestellt werden.


Sachverhalt:

 

Der Bau- und Umweltausschuss hatte die Verwaltung in der Sitzung am 26.03.2019 beauftragt, in Anlehnung an einen Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, konkrete Umsetzungsmaßnahmen zum Insektenschutz zu benennen und die Kosten hierfür zu beziffern.

Die Verwaltung hat in der Vergangenheit bereits in vielen Bereichen Projekte zur Förderung des Insektenschutzes realisiert. Mit der Umsetzung des Programms zur Anlegung und Pflege von artenreichen Wiesenflächen wurden seit 2015 knapp 17 Hektar naturnahe Wildblumenwiesen angelegt und in Pflege genommen. Weitere rd. 2 Hektar sind für das Jahr 2020 vorgesehen. Die Wiesen werden zweimal pro Jahr gemäht, die Entwicklung der Vegetation genau kartiert. Auch in Schulen wurden Flächen entsiegelt und Insektenprojekte zusammen mit Schülern, Eltern und Lehrern geplant und umgesetzt. Dieser Weg soll zukünftig weiter fortgesetzt werden. Dazu kommen u.a. fünf Meerbuscher "Bürgerwäldchen", teils als Streuobstwiesen angelegt, ein Wildstaudenbeet im "Meerbad-Park", Split-Staudenbeete auf Verkehrsinseln, Unterstützung des Blühstreifen-Projektes der Meerbuscher Landwirte und ein Glyphosatverbot auf allen städtischen Grünanlagen und Pachtflächen. Mit dem Beitritt der Stadt Meerbusch zum „Aktionsbündnis Insekten“ des Rhein-Kreises-Neuss werden alle genannten Projekte systematisch aufgenommen und fachlich fundiert weiter vorangetrieben. Bei einer Besichtigung der Insektenschutzprojekte der Stadt Meerbusch durch Fachleute des Kreises im Sommer dieses Jahres wurden die Maßnahmen der Stadt und der Landwirte als vorbildlich für die übrigen Kreiskommunen bewertet.

In dem genannten Antrag von Bündnis 90/ Die Grünen wurde auf eine private Initiative in Bonn verwiesen, die das Projekt „Bonn blüht und summt“ ins Leben gerufen hat. Hierbei werden in Zusammenarbeit mit der Stadt Bonn durch private Initiativen öffentliche Flächen im Patenschaftsmodell vergeben. Die Stadt Bonn hat für die Betreuung des Projektes eigens Personal eingestellt. Diese personellen Kapazitäten stehen der Verwaltung in Meerbusch nicht zur Verfügung. Zur weiteren Fortschreibung insektenfreundlicher Maßnahmen schlägt die Verwaltung daher die Anlage von Naturgärten in der Art von Schaugärten, also ohne Wege und Plätze vor. Auf den Flächen soll eine Kombination von Magerbeeten, Gehölzpflanzungen, Trockenmauern (s. Anlage 1), Wiesenansaaten, Untersaaten, Zwiebelpflanzungen, Totholz- und Lesesteinhaufen und Wildbienennisthilfen entstehen. Nach Möglichkeit soll das Grüngut als Unterschlupf für Tiere auf der Fläche belassen werden. Die Flächen werden in der Sitzung vorgestellt. Die Naturgärten sollen durch einen rd. 50 cm höhen Staketenzaun aus Kastanienholz (s. Anlage 2) eingefasst werden. Die Flächen werden durch ein Fachunternehmen angelegt. Dies gilt auch für die regelmäßige Erfolgskontrolle, Kartierung von Ansaaten und naturnahe Pflege.

Die angelegten Flächen sollen Anregungen für die Meerbuscher Bürger zur naturnahen Gartengestaltung bieten. Durch Infotafeln vor Ort sowie Informationen auf der Homepage der Stadt sollen weitere Erläuterungen erfolgen.

 


Finanzielle Auswirkung:

 

Durch die Ausführung des vorgeschlagenen Beschlusses entstehen folgende Auswirkungen auf den Haushalt:

 

Durch die Umsetzung der Maßnahme entstehen im Haushalt 2020 Kosten in Höhe von 21.900,- €.

Die weiteren Maßnahmen werden bei der Anmeldung der Haushaltspläne in den Jahren 2021 bis 2023 berücksichtigt.

 


Alternativen:

 

Keine