Betreff
Ergebnis der Thermografiebefliegung für städtische Gebäude
Vorlage
SIM/0306/2019
Aktenzeichen
SIM - E-03
Art
Informationsvorlage

Im Zuge der stadtweiten Thermografiebefliegung, die in der Nacht vom 24.02.2018 stattgefunden hat, wurden auch sämtliche städtischen Gebäude mit erfasst. Die Ergebnisse der Befliegung liegen nun auch für diese Gebäude vor und wurden zwischenzeitlich ausgewertet. Das Ergebnis der Auswertung wird nachfolgend für ausgewählte Hochbauten vorgestellt:

 

  1. Meerbad
    Hervorragendes Beispiel für eine gelungene Sanierungsmaßnahme. Sowohl das Dach der Schwimmhalle, welches schon vor der eigentlichen Generalsanierung erneuert wurde, als auch das Flachdach der Umkleidebereiche verfügen nun über einen hervorragenden Dämmstandard.

  2. Fouesnantplatz 2
    Dargestellt sind die Martinusschule, die alte Sporthalle Kaustinenweg und das Gebäude „Pappkarton“. Während das Schulgebäude über eine gute Dachdämmung verfügt, zeigen sich an den nicht sanierten Dächern der Turnhalle und des Pappkartons deutliche Schwachstellen.

  3. Wittenberger Straße 12
    Das Dach der Forstenberghalle ist im Bereich der Dachoberlichter zu verbessern. Die Makrolonverglasung hat einen deutlich schlechteren Dämmwert als der Rest der Dachfläche, die Dichtungen der Öffnungsflügel sind zudem nicht mehr so dicht, wie zum Zeitpunkt der Errichtung des Gebäudes. Eine Erneuerung der Dachoberlichter ist im Bauunterhaltungsprogramm für die kommenden Jahre vorgemerkt.

  4. Hülsenbuschweg 1
    Die vier Neubauten der Flüchtlingsunterkünfte am Hülsenbuschweg sind ein gutes Beispiel für den heute möglichen Dachdämmstandard.

  5. Strümper Straße 79
    Im Vergleich zu den Objekten am Hülsenbuschweg hier ein Übergangswohnheim (nicht saniert) aus dem Jahre 1965. Das Gebäude wurde vor der Einführung der ersten Wärmeschutzverordnung errichtet und verfügt im Dachbereich nur über eine minimale Dämmschicht.

  6. Uerdinger Straße 94
    Während der 2011 errichtete mittlere Baukörper der Kindertagesstätte über eine sehr gute Dachdämmung verfügt, sind über die anderen Dachflächen (Baujahr 1993) deutliche Wärmeverluste erkennbar.

  7. Kemper Allee 10
    Dargestellt sind die Pastor-Jacobs-Schule, die Teloy-Mühle und das Feuerwehrgerätehaus Lank. Das Schulgebäude (Baujahr 1903, Erweiterung 1953) verfügt nur über einen mittleren bis schlechten Dämmstandard. Zum Zeitpunkt der Errichtung des Gebäudes baute man ohne jegliche Verwendung von Dämmstoffen. Anfang der 80er Jahre hat die Stadt zwar die Kehlbalkenlage der Dachkonstruktion mit einer Dämmung versehen, diese entspricht aber in keinster Weise heutigen Standards. Das Dach des Wohnhauses am Feuerwehrgerätehaus (Baujahr 1970) ist bisher nicht gedämmt (im Zuge der derzeit laufenden Umbauarbeiten ist der komplette Ausbau des Dachgeschosses einschl. vollständiger Dachdämmung vorgesehen).

  8. Mönkesweg 58
    Dargestellt ist das Meerbusch Gymnasium einsch. der beiden Turnhallen. Das Flachdach der Schule wurde im mittleren Teil vor fünf Jahren umfassend erneuert. In diesem Zusammenhang wurde auf einen Teil der ehemals vorhandenen Lichtkuppeln verzichtet, da diese immer einen großen Schwachpunkt in der Dachfläche darstellen. Die restliche Dachfläche ist dagegen dringend instandsetzungsbedürftig und noch mit Lichtkuppeln übersät. Eine Erneuerung der Dacheindichtung ist im Bauunterhaltungsprogramm für die kommenden Jahre vorgemerkt.
    Der sichtbare starke Wärmeverlust aus der Gebäudefuge zwischen den beiden Sporthallen ist eine Folge der alten, undichten Fensteroberlichter an dieser Stelle. Die Fensterbänder wurden inzwischen im Zuge der noch laufenden Instandsetzungsmaßnahme ersetzt.

  9. Witzfeldstraße 41
    Die Adam-Riese-Schule einschl. Turnhalle (Baujahr 1954) verfügt aus heutiger Sicht nur über einen mittleren Dämmstandard. Verbesserungen sind derzeit nicht geplant.

  10. Dorfstraße 20
    Das alte Rathaus Büderich verfügte bisher über keine Dämmung im Dachbereich. Derzeitig wird das Gebäude saniert und in diesem Zusammenhang die Dacheindeckung erneuert und eine vollflächige Dämmschicht eingebaut.

 

Insgesamt zeigt die Auswertung der Thermografieaufnahmen, dass die städtischen Hochbauten dem erwarteten Dämmstandard entsprechen. Neue Erkenntnisse über die bereits in der Verwaltung bekannten Sachstände hinaus, haben sich nicht ergeben. Die Thermografieaufnahmen zeigen deutlich, dass sich Maßnahmen der Dachsanierung bei gleichzeitiger Verbesserung des Dämmstandards sehr positiv in den Messungen auswirken. Der Gesetzgeber verlangt auch von der Stadt Meerbusch bei Sanierungsmaßnahmen die Einhaltung der Bauteilmindestwerte für eine Verbesserung des Wärmeschutzes. Dies ist technisch/ konstruktiv nicht immer einfach zu lösen. Anschlusspunkte an aufgehenden, höher liegenden Bauteilen oder auch die Tragfähigkeit der Dachkonstruktion stellen hierbei manches Mal Hürden da, die zunächst planerisch und nachweistechnisch gelöst werden müssen.

 

Die Detailbetrachtung zeigt aber auch, dass die Durchführung alleiniger Verbesserungsmaßnahmen beim Wärmeschutz des Daches wirtschaftlich nicht darstellbar ist. Bei Flachdächern ist der Einbau weiterer Dämmschichten ohne gleichzeitige Erneuerung der Dachabdichtung nicht möglich, bei geneigten Dächern können oftmals die zahlreichen Durchdringungen und Anschlusspunkte nur schlecht erreicht werden, so dass in der Regel immer Stellen mit unzureichendem Wärmeschutz verbleiben. Dort wo nicht ausgebaute Dachräume vorhanden sind, wurden die obersten Geschossdecken bereits vor Jahren nachträglich gedämmt.

 


In Vertretung

 

gez.

 

Michael Assenmacher

Technischer Beigeordneter

 

 

 

 

Anlagen:

 

Thermografieaufnahmen für folgende Gebäude:

 

  1. Meerbad
  2. Fouesnantplatz 2
  3. Wittenberger Straße 12
  4. Hülsenbuschweg 1
  5. Strümper Straße 79
  6. Uerdinger Straße 94
  7. Kemper Allee 10
  8. Mönkesweg 58
  9. Witzfeldstraße 41
  10. Dorfstraße 20