Betreff
Einführung eines bargeldlosen Bezahlsystems an den weiterführenden Schulen
Vorlage
FB3/0221/2018
Art
Informationsvorlage

In der Sitzung vom 28. November 2017 wurde unter Tagesordnungspunkt 7.1 eine Anfrage der Fraktionen CDU/Bündnis 90/Die Grünen zu diesem Thema behandelt. Aufgrund der detaillierten Fragestellung wurde die Beantwortung dieser Anfrage auf die heutige Sitzung gelegt.

 

Wie ist die derzeitige Situation an den Schulen?

 

Städt. Maria-Montessori-Gesamtschule

 

In der Städt. Maria-Montessori-Gesamtschule können die Schüler für das Mittagessen Menü Marken erwerben, indem die Eltern den entsprechenden Betrag auf das Konto des Mensa Betreibers überweisen. Die Marken können anschließend von den Schülern im Sekretariat der Schule abgeholt werden. Bis 10:00 Uhr können die Schüler in der Mensa ein Mittagessen auswählen, hierzu werden die Wertmarken abgestempelt, damit die Küche informiert ist, wie viele Essen vorzubereiten sind. Weiterhin werden Abstreichkarten für Snacks am Kiosk der Schule verkauft.

 

Städt. Realschule Osterath

 

In der Städt. Realschule Osterath zahlen die Schüler ihr Essen mit Bargeld in der Mensa.

 

Städt. Mataré-Gymnasium

 

Im Städt. Mataré-Gymnasium können die Schüler mit Bargeld in der Mensa bezahlen. Für das Mittagsessen benötigen sie nicht zwingend Bargeld, es können auch Gutscheine verwendet werden, die vorab in der Mensa erworben werden können.

 

Städt. Meerbusch-Gymnasium

 

Im Städt. Meerbusch-Gymnasium zahlen die Schüler ihr Essen in der Mensa mit Bargeld.

 

Besteht die Möglichkeit des bargeldlosen Zahlens auch in Meerbusch? Wenn ja, unter welchen Bedingungen? Sind dazu Investitionen seitens der Cafeteria-Betreiber bzw. des Schulträgers notwendig oder besteht die Möglichkeit der Zusammenarbeit mit Sponsoren, z.B. ansässigen Kreditinstituten?

 

Grundsätzlich besteht die Möglichkeit, ein bargeldloses Bezahlsystem an den weiterführenden Schulen der Stadt Meerbusch einzuführen. Im Rhein-Kreis-Neuss bietet die Sparkasse in Zusammenarbeit mit dem EDV Service Schaupp ein solches System an und es wird bereits an etlichen Schulmensen eingesetzt. Dieses Abrechnungssystem ist ein nutzerorientiertes Schulverpflegungssystem, welches die Bereiche Menüplan-Gestaltung, Bestellung, Bezahlung, Essenausgabe sowie die Administration abdeckt. Der Schüler benötigt eine girocard einer frei gewählten Bankinstitution oder eine kontounabhängige Karte, welche im Internet beantragt werden kann, um am bargeldlosen Bezahlsystem teilnehmen zu können. Grundsätzlich könnten auch die Schülerausweise geeignet sein, sodass diese mit einem entsprechenden Guthabenbetrag aufgeladen werden können. Die vorhandenen Schülerausweise an den einzelnen Schulen sind jedoch nicht geeignet, diese Funktion zu übernehmen. Falls der Bezahlvorgang über Schülerausweise eingerichtet werden soll, müsste ein entsprechender Haushaltsansatz für ca. 3.300 Schüler berücksichtigt werden. Die genauen Kosten hierfür müssten im Vergabeverfahren ermittelt werden, Schätzungen liegen bei ca. 2-3 € je Karte, gesamt somit bei ca. 6.600 – 9.900 €.

 

Es erfolgt eine Erstregistrierung am Terminal in der Schule, bei der der Schüler einen Bon mit den entsprechenden Login-Daten erhält. Mit diesen Daten erfolgt der Erstlogin im Gästeportal. Dort kann per paydirekt oder giropay das Vorkasse-Guthaben in beliebiger Höhe auf die girocard oder die Geldkarte des Schülers aufgeladen werden. Anschließend steht das Guthaben dem Schüler sofort zur Verfügung.  Online kann über den individuellen Schüler-Account eine Vorbestellung des Mittagessens erfolgen. Diese Vorbestellung kann automatisch an den Caterer weitergeleitet werden, sodass diesem eine entsprechende Vorbereitung möglich ist. Die Bezahlung des Mittagessens erfolgt über das Vorkasse-Guthaben. In der Schule braucht der Schüler lediglich seine girocard am Terminal einlesen zu lassen und erhält so sein vorbestelltes Mittagessen.

 

Damit die girocard  bzw. die kontounabhängige Karte für weitere Speisen (Snacks etc.) in der Mensa oder am Kiosk genutzt werden kann, muss ein weiteres Software-Modul erworben und installiert werden.

 

Eine Bezuschussung des Mittagessens wird diskret im System verarbeitet und ist für die Schüler bei Bezahlung des Mittagessens nicht sichtbar. Somit ist das Sozialgeheimnis an dieser Stelle gewahrt.

Am 11. Januar 2018 hat sich die Schulverwaltung mit einem Vertreter der Sparkasse und der ausführenden Firma EDV-Schaupp zu einem Informationsgespräch getroffen. Hierbei handelte es sich um die Darstellung der technischen Umsetzung und deren Kostenrahmen. Zu erwarten sind Investitionen in Höhe von einmalig mindestens 6.000 € je Schule und ein monatlicher Betrag in Höhe von ca. 100 € je Monat/Schule für Pflege und Support.

 

Ein konkretes Angebot kann erst im Rahmen eines Vergabeverfahrens vorgelegt werden.

 

Kann mit diesem System verhindert werden, dass Schüler statt einem gesunden Mittagessen Chips oder ähnliches kaufen?

 

Ja, allerdings mit Einschränkungen. Das Mittagessen kann online schon einige Tage im Voraus vorbestellt werden. Der Zugang erfolgt über die individuellen Login-Daten des Schülers. Damit kann von zu Hause das Mittagessen ausgewählt werden. Eine Stornierung ist online möglich. Eine entsprechende Frist ist in diesem Fall von der Mensa zu setzen. Eine Kontrollfunktion durch den Caterer ist lediglich beschränkt möglich. Hier steht eine Eigenverantwortlichkeit der Eltern und Schüler im Vordergrund.

 

Wären die Schulen und Cafeteria-Betreiber und wenn ja, unter welchen Bedingungen, mit einem solchen System einverstanden?

 

Drei der vier Mensa Betreiber haben grundsätzliches Interesse an der Einführung eines bargeldlosen Bezahlsystems gezeigt. Jedoch sehen sich die Betreiber (zum Teil gemeinnützige Vereine) nicht in der Lage, die Kosten hierfür zu übernehmen. Die Betreiber merken weiterhin an, dass durch die Einführung eines bargeldlosen Bezahlsystems nicht ausschließlich eine verpflichtende Vorbestellung des Mittagessen erfolgen soll. Aus Erfahrung ist die Anzahl der verkauften Mittagessen gestiegen, seitdem die verpflichtende Vorbestellung weggefallen ist.

 

Ein Betreiber sieht die Einführung eines bargeldlosen Bezahlsystems eher mit Verzögerungen in der Ausgabe der Mittagessen verbunden. Das Kassieren sollte nach seiner Auffassung im Sekundentakt möglich sein. Durch das bargeldlose Bezahlsystem kann es laut Betreiber durch u.a. Systemschwierigkeiten, eine vergessene Karte des Schülers oder bei fehlendem Guthaben zu Verzögerungen kommen.

 

Derzeit nicht abgeschätzt werden kann der Aufwand der Umstellung auf ein neues Kassensystem, welches mit der Neuanschaffung einhergehen würde.

 

Wäre es zusätzlich eventuell möglich, die Schülerausweise ähnlich dem Prinzip an Universitäten aufzuladen? Oder wäre das zu kompliziert und der Aufwand würde sich nicht lohnen?

 

Wie bereits in der Antwort zur ersten Frage dargestellt, können grundsätzlich auch die Schülerausweise geeignet sein, um diese mit einem entsprechenden Guthabenbetrag aufzuladen. Die vorhandenen Schülerausweise an den einzelnen Schulen sind jedoch nicht geeignet, diese Funktion zu übernehmen. Falls der Bezahlvorgang über Schülerausweise eingerichtet werden soll, müsste ein entsprechender Haushaltsansatz für ca. 3.300 Schüler berücksichtigt werden. Die genauen Kosten hierfür müssten im Vergabeverfahren ermittelt werden, Schätzungen liegen bei ca. 2-3 € je Karte, gesamt somit bei ca. 6.600 – 9.900 €.

 


In Vertretung

 

gez.

 

Frank Maatz

Erster Beigeordneter