Ziele und Aufgaben
Die Stadtbibliothek ist die zentrale Einrichtung zur Medien-
und Informationsversorgung in Meerbusch. Sie trägt zur informellen und
kulturellen Grundversorgung bei, indem sie für die Informationsbedürfnisse und
Unterhaltungswünsche der Einwohner Medien verschiedenster Art systematisch
bereitstellt und vermittelt.
Die Stadtbibliothek Meerbusch hat das Ziel, mit ihrem öffentlichen, allgemein
zugänglichen Medienangebot einen nachhaltigen Beitrag zur Erfüllung des
Bildungs-, Kultur- und Informationsauftrages zu leisten.
Dabei sind ihre Aufgaben die Auswahl, Bereitstellung und Vermittlung eines
aktuellen Informations- und Literaturangebotes für die schulische und
berufliche Aus-, Fort- und Weiterbildung, für die persönliche,
gesellschaftliche und kulturelle Orientierung, Lebensgestaltung und
Alltagsbewältigung sowie Unterhaltung.
Diese Aufgabenstellung schließt auch die Angebotsbereitstellung digitaler
Medien ( eBook, eAudio, eVideo, ePaper ) der digitalen Zweigstelle, der Onleihe
Meerbusch mit ein, www2.onleihe.de/meerbusch
Außerdem bietet die Stadtbibliothek den Zugang zu
Datenbanken für allgemeine Informationen, für Informationen zu Ländern,
Personen und Ereignissen sowie Recherchemöglichkeiten in rund 450 Pressequellen
und Zeitschriften, login.ezp-me.itk-rheinland.de/...
Die Stadtbibliothek Meerbusch erhöht die Erreichbarkeit ihres Angebotes durch
Ortsnähe an drei Standorten sowie durch die Möglichkeit der partiellen Nutzung
und Rückgabe außerhalb der Öffnungszeiten.
Sie unterstützt diejenigen, die ihre Bildung und Fortentwicklung in eigene
Hände nehmen. Sie ist ein nichtkommerzieller öffentlicher Kommunikations- und
Lernort. Sie fördert das lebenslange Lernen und ist gesellschaftlicher und
kultureller Treffpunkt, erste Anlaufstelle für Fragen unterschiedlichster Art.
Mit ihren Angeboten unterstützt sie das Alltagsmanagement und die kreative
Freizeitgestaltung.
Die Stadtbibliothek Meerbusch leistet darüber hinaus auch einen Beitrag zur
Integration von Menschen unterschiedlicher Herkunft.
Das Jahr 2016
Trotz Personalwechsel und längeren
krankheitsbedingten Ausfallzeiten ist es gelungen, die Bibliotheksentwicklung
ein Stück weit voranzutreiben.
Datenbanken
So konnte die Stadtbibliothek Meerbusch ihr Angebot
erweitern und auf ihrer Homepage einen komfortablen Zugang für verschiedene
Datenbankrecherchen einbinden. Die Datenbanken enthalten vielfältige und
verlässliche Informationen und sind Hilfsmittel zur Informations- und
Literatursuche zum Beispiel für Referate und Facharbeiten.
Über den Button „Datenbanken“ kann
sich jede Leserin, jeder Leser der Stadtbibliothek Meerbusch mit einem
gültigen Bibliotheksausweis anmelden und
erhält den Zugang zu verschiedenen Informationen. Alle digitalen Werke bieten
geprüftes Wissen, das regelmäßig aktualisiert wird. ( Vgl. Anlage 1 )
Die Stadtbibliothek Meerbusch
wird Ausbildungsstätte
Nachdem in der Stadtbibliothek
die Entscheidung getroffen war, Ausbildungsstätte für Auszubildende im Beruf Fachangestellte für
Medien- und Informationsdienste (FAMI) zu werden und eine(n) Auszubildende(n)
im eigenen Haus auszubilden, liefen im zweiten Halbjahr 2016 die
Vorbereitungen.
Die
Eignungsfeststellung der Stadtbibliothek Meerbusch als Ausbildungsstätte
erfolgte Ende November 2016 durch die Bezirksregierung Köln als zuständige Stelle für den Ausbildungsberuf
"Fachangestellte/r für Medien und Informationsdienste" im
öffentlichen Dienst des Landes Nordrhein-Westfalens. Eine weitere wichtige
Voraussetzung ist ein Ausbilder/ eine Ausbilderin, der/die mit mindestens der
Hälfte der regulären wöchentlichen
Arbeitszeit beschäftigt sein muss. Er/sie muss neben der fachlichen
Eignung auch über die Ausbildereignung mit den notwendigen berufs- und
arbeitspädagogischen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten verfügen. Auch
diese Bedingung wird inzwischen erfüllt.
Verschiedene
Zielgruppen
Die
Stadtbibliothek bietet neben ihrer Kernaufgabe der Auswahl,
Bereitstellung und Vermittlung eines aktuellen Informations- und
Literaturangebotes in Gestalt vielfältiger Medienarten für verschiedene
Zielgruppen in 53 Öffnungstunden der Woche auch
Veranstaltungen und besondere Programme für ihre Kunden an. Einige Beispiele.
Angebote
für Kinder und Jugendliche
Neben
den klassischen Klassenführungen insbesondere für Grundschulkinder (16) bietet
die Stadtbibliothek auf Anfrage
spezielle Termine für Bibliotheksbesuche an, bei denen Kinder aus
Kindertagestätten oder Grundschulen die Stadtbibliothek besuchen und sie so
erst einmal kennenlernen können. (45)
Gezielte
Angebote zur Leseförderung macht die Stadtbibliothek mit Vorlesestunden,
Bilderbuchkino und Suchspielen. (35).dabei wird sie von ehrenamtlichen
Vorlesepaten unterstützt.
Bibliotheken
sind für lese- und schreibbegeisterte
junge Menschen die erste Anlaufstelle.
Und so
organisiert die Stadtbibliothek seit Langem
kreative Schreibwerkstätten (19) für Kinder und Jugendliche, die gerne
schreiben und ihr Talent weiterentwickeln wollen. Die Gruppe der Jugendlichen
ab zwölf Jahren stellte ihre Texte wieder zum Jahresende in einer Lesung vor.
Unter den Besuchern fanden sich neben Verwandten, Freunden und Bekannten dieses
Mal auch viele interessierte Leser der Stadtbibliothek.
Angebote für Erwachsene
Ebenfalls
mit ehrenamtlicher Unterstützung fanden Onleihe-Sprechstunden statt, In ihnen
werden die Möglichkeiten der „Onleihe Meerbusch“ aufgezeigt und Einzelfragen beantwortet (9)
Zu Gast in der Stadtbibliothek Meerbusch war der
Wissenschaftsredakteur der „Zeit“ Ulrich Schnabel mit
Vortrag und anschließender lebhafter Diskussion zum Thema seines Buches
„Was kostet ein Lächeln?“ Von der Macht der Emotionen in unserer Gesellschaft.
Der Schauspieler und Theatermacher Bernd Surholt präsentierte
in seiner Ein-Mann-Bühne eine Neuinszenierung von Wilhelm Buschs
Bildergeschichten unter dem Titel „Helene in Szene“.
Der Gitarrist und Erzähler Stefan Sell widmete sein
Literaturkonzert Miguel de Cervantes und
William Shakespeare „Don Quixote meets Shakespeare”, eine
Veranstaltung zum Shakespeare-Jahr.
Zwei, auch über Meerbusch hinaus beachtete Ausstellungen,
wurden in der Stadtbibliothek präsentiert. „seitenweise“ mit einer Auswahl dreidimensionaler
Buchskulpturen und Druckgrafiken von Professor Helfried Hagenberg und die
Ausstellung „Meerbusch-Land am Fluss“ mit großformatigen Landschaftsfotografien
von Nicola Meynköhn.
Ergebnisse des Jahres 2016
Medienangebot / Entleihungen
Die Stadtbibliothek baute das Angebot aller Medien auf über 79.000 Medieneinheiten aus.
Für die Messung des Medienangebots
pro Einwohner wird in Meerbusch der digitale Bestand der Onleihe mitberücksichtigt, da sie eine zeitgemäße
Erweiterung des Medienbestandes darstellt.
Sie verfügt über 6.480 digitale Medien. Das ist ein Anteil von 8,2 % des
gesamten Medienbestandes. Damit stehen für jeden Einwohner in Meerbusch
insgesamt 1,4 Medien zur Verfügung.
(Norm: 2) Der Umschlag des physischen Medienbestandes in 2016 lag bei 5,2. (Norm: 3)
Besucher / Ausweisinhaber
Bisher ist es noch nicht wieder
möglich, die virtuellen Besucher zu zählen. (Die letzte vorliegende Zahl stammt
aus 2014 und sie lag damals schon bei über 40.000)
Im Bibliotheksbetrieb ist die Wahrnehmung der letzten Jahre unverändert, dass die Stadtbibliothek zunehmend als Arbeits- und Lernort mit Arbeitsplätzen und Recherchemöglichkeiten und als gesellschaftlicher und kultureller Treffpunkt genutzt wird. Tatsächlich ist der Bedarf an frei zugänglichen, aber ruhigen Arbeitsplätzen gestiegen. Es besteht ein größerer Bedarf an abgeschlossen Räumen für kleinere Gruppen.
Die Bibliothek wird von unterschiedlichen Benutzergruppen gleichzeitig aufgesucht. Viele der Besucher finden sich in der Bibliothek ein, um zu lesen, zu stöbern, zu lernen, zu arbeiten und um sich zu treffen. Sie kommen nicht mehr nur, um sich Bücher auszuleihen. Dabei ist festzustellen, dass sich die Nutzer pro Besuch länger in der Bibliothek aufhalten. Sie nutzen die Lernumgebung, um konzentriert für Klausuren zu arbeiten, nach Informationen zu recherchieren, sowohl im Medienbestand über den Onlinekatalog und in den Datenbanken der Stadtbibliothek als auch über WLAN im Internet. Gleichzeitig nutzen Familien mit Kindern zunehmend die Bibliothek als Aufenthaltsort Es müssen jedoch noch Lösungen für das gleichberechtigte Aufeinandertreffen der unterschiedlichen Nutzerinteressen gefunden werden.
Die Besucher sollen ausreichende
und ruhige Arbeitsmöglichkeiten vorfinden können.
Die Zahl der Ausweisinhaber (aktive Leser) ist in 2016 im Vergleich zum Vorjahr um 19,6 % auf 7.318 angestiegen. Dazu sind noch 155 Ausweise für Schulen, Kindertagestätten etc. ( 7.473 ) zu rechnen.
Die Leserzusammensetzung nach Altersgruppen (bezogen auf 7.318 natürliche Personen) sieht 2016 folgendermaßen aus.
Um die Jahresergebnisse der Stadtbibliothek Meerbusch aus dem Jahr 2016 einordnen zu können, sind in der Anlage 2 einige Daten aus der Deutschen Bibliotheksstatistik von vergleichbaren Bibliotheken zusammengefasst. Alle Vergleichsbibliotheken sind aus dem Regierungsbezirk Düsseldorf. Es handelt sich um Dormagen, Hilden, Langenfeld und Wesel. Die Stadtbücherei Hilden wurde 2016 als Bibliothek des Jahres ausgezeichnet.
Bei vergleichbarer Größe des Einzugsbereichs ist erkennbar wie unterschiedlich die Gewichtung und Bereitstellung zum Beispiel an Standorten und Besucherarbeitsplätzen ist, wie unterschiedlich oft die Bibliotheken als Lern- und Arbeitsort öffentlich zugänglich sind.
So bietet die Stadtbibliothek Meerbusch eine höhere Erreichbarkeit ihrer Angebote als die Vergleichsbibliotheken. Eine Grafik des Hochschulbibliothekszentrums in Köln, in der die üblichen Öffnungstunden Öffentlicher Bibliotheken in Deutschland dargestellt werden, zeigt, dass die Stadtbibliothek Meerbusch zu der Gruppe aller Bibliotheken (insgesamt nur noch 5%) gehört, die mehr als 40 Stunden pro Woche geöffnet haben. (Vgl. Anlage 3)
Dazu erzielte Meerbusch die meisten Entleihungen und hat die höchste Zahl an aktiven Lesern.
Das Angebot an Besucherarbeitsplätzen ist dafür in Meerbusch geringer und bei der großen Personalbindung für die Bereitstellung der Angebote im Kerngeschäft, fallen auch die Veranstaltungsangebote geringer aus.
Kurz zusammengefasst hat die
Stadtbibliothek Meerbusch im Vergleich zu den genannten Bibliotheken die
meisten Standorte, die höchste Zahl an Öffnungsstunden, die höchste Zahl an
aktiven Lesern und die höchste Zahl an Entleihungen bei einem niedrigeren
Angebot an Besucherarbeitsplätzen und einer geringeren Anzahl an
Veranstaltungen.
Fazit und Ausblick
Zur Beurteilung der Leistungen und Angebote der Stadtbibliothek Meerbusch ist es hilfreich
ihre Ergebnisse mit denen anderer Bibliotheken zu vergleichen. Die jährlich erstellte „Deutsche
Bibliotheksstatistik“ (DBS) bietet hierzu die erforderlichen Daten.
Um der Stadtbibliothek für zukünftige Anforderungen eine solide Arbeitsbasis zu geben, ist eine zeitgemäße technische Ausstattung für zügige und zuverlässige Arbeitsabläufe und für den Kundenservice Voraussetzung. Die Angebote der Stadtbibliothek müssen den heutigen Anforderungen entsprechen.
Der Austausch der Selbstverbuchungsautomaten der Stadtbibliothek Meerbusch war für 2017 geplant. Diese Maßnahme wird sich ins Jahr 2018 verschieben, da sich das Projekt durch Beteiligung mehrerer großer Bibliotheken unter der Federführung der ITK Rheinland aufwendiger und zeitintensiver bei der Beschreibung der Anforderungen gestaltet hat.
Die im Bericht dargelegte Entwicklung der Benutzergruppen mit längerem Aufenthalt in der Bibliothek sowie die Nutzung als Ort der Kommunikation einerseits und des Arbeitens / Lernens andererseits wird in absehbarer Zeit raumorganisatorische Änderungen bedingen. Das bedeutet neben der ständigen Verbesserung der technischen Ausstattung auch nach Lösungen für das gleichberechtigte Aufeinandertreffen der unterschiedlichen Nutzerinteressen zu suchen. Die Besucher sollen ausreichende und ruhige Arbeitsmöglichkeiten einerseits und einen Ort mit Aufenthaltsqualität andererseits vorfinden können. Zudem muss ein verträgliches Nebeneinander der Nutzung visueller Medien einerseits und akustischer Medien andererseits geschaffen werden.
In Vertretung
gez.
Frank Maatz
Erster Beigeordneter