Die
querkopf-akademie gUG (haftungsbeschränkt) führt seit Anfang 2015 in Meerbusch
ein Partizipationsprojekt mit dem Titel „Yes we can“, später auch unter „Wir
machen Meerbusch – Jugend mit Stimme“ durch. Das Projekt wurde dem
Jugendhilfeausschuss in der Sitzung am 13.05.2015 erstmals vorgestellt und von
der Geschäftsführerin Frau Bundrock-Muhs erläutert.
Erklärtes Ziel der querkopf-akademie
gUG ist es dabei, Kinder und Jugendliche an
Entscheidungen, die sie betreffen, nicht nur zu beteiligen, sondern diese
Entscheidungen eigenständig von Jugendlichen auch initiieren zu lassen. Damit
soll eine eigenständige Jugendpolitik gefördert werden, die „Jugend“ als
eigenständige Lebensphase definiert und die die Bedürfnislagen von Jugendlichen
in den Blick nimmt. Den Jugendlichen sollen politisch-demokratische
Entscheidungsprozesse transparent gemacht werden, sie selbst an ihnen beteiligt
und vor allem auch Auslöser solcher Prozesse werden.
Die querkopf-akademie erhält für ihre Arbeit Fördergelder aus
Mitteln des Landesjugendplanes NRW.
Einen
ersten Antrag auf Förderung des Partizipationsprojektes stellte die
querkopf-akademie im Januar 2015, dieser wurde für den Zeitraum 19.05. –
31.12.2015 bewilligt. Ein Folgeantrag wurde für die Laufzeit 21.06.2016 –
31.03.2017 bewilligt. Nach Information des Landesjugendamtes ist eine weitere
Verlängerung seit dem 08.01.2017 beantragt.
Informationen über das geplante Projekt erhielt die
Verwaltung Anfang Januar 2015. Auf Anforderung stellte die querkopf-akademie
der Verwaltung die beim Landesjugendamt eingereichten Projektunterlagen zur
Verfügung.
Im Rahmen der Antragstellung beim Landesjugendamt wurde auch
die Anerkennung als Träger der freien Jugendhilfe erforderlich, um Fördergelder
aus Landesmitteln erhalten zu können. Der Jugendhilfeausschuss hat die
Anerkennung der querkopf-akademie gUG (haftungsbeschränkt) als Träger der
freien Jugendhilfe in seiner Sitzung am 10.03.2015 zunächst befristet, in der
Sitzung am 17.11.2016 unbefristet beschlossen.
Das vom LVR geförderte Partizipationsprojekt setzt sich aus
mehreren Teilprojekten zusammen:
·
Bau einer Skateranlage – dieses
ist das „Leuchtturmprojekt“ innerhalb des Gesamtprojektes und ist bereits
fortgeschritten. Der erste Kontakt zwischen den Kindern und Jugendlichen und
der querkopf-akademie kam auf Vermittlung von Frau Bürgermeisterin
Mielke-Westerlage zustande. Es zeigte sich schnell, dass die Kinder und
Jugendlichen sich eine größere Skateranlage in Meerbusch wünschen, als dies
bisher verwaltungsseitig umsetzbar erschien.
Im Rahmen von diversen Treffen, Workshops und Veranstaltungen
entwickelten die Kinder und Jugendlichen zusammen mit Fachleuten aus dem
Skateanlagenbau einen großen, multifunktionalen Skate- und Bikepark. In einer
Auftaktveranstaltung wurde im August 2015 die Planung des Skate- und Bikeparks
der Öffentlichkeit, darunter auch die Bürgermeisterin Frau Mielke-Westerlage,
vorgestellt.
Beim „Neujahrsempfang“ der Kinder und Jugendlichen im JuCa am
24. Januar 2016 waren Vertreter aus der Politik, die teilnehmenden Kinder und
Jugendlichen sowie ihre Eltern vertreten. Dort stellten die Jugendlichen ihre
„Marketingstrategie“ zur Einwerbung von Spenden und Sponsorengeldern vor.
Im Verlauf des Frühjahrs/Sommers 2016 gab es eine Reihe von
Gesprächen zwischen der Verwaltung und der querkopf-akademie zur Abstimmung der
weiteren Vorgehensweise, insbesondere auch zu den besonderen Erfordernissen die
der Bau einer solchen Anlage mit sich bringt. An den Gesprächen waren die
verschiedenen Dezernate, Fach- und Servicebereiche der Stadt Meerbusch
beteiligt.
Nach einem internen Abstimmungsprozess und einer Entscheidung
im Vorstand wurde seitens der Verwaltung ein Grundstück vorgeschlagen, das im
September 2016 durch politische Beschlüsse des Jugendhilfeausschusses und des
Ausschusses für Planung und Liegenschaften der Stadt Meerbusch der
querkopf-akademie kostenlos zum Bau einer Skaterbahn überlassen werden soll,
sobald eine Finanzierung eines eigenständig nutzbaren Skaterareals
sichergestellt ist. Das Grundstück verbleibt dabei im Besitz der Stadt
Meerbusch, die erstellte Skateranlage geht nach Bauende ebenfalls in den Besitz
der Stadt Meerbusch über.
Derzeit läuft die Spendensammlung durch die querkopf-akademie
und durch die beteiligten Kinder und Jugendlichen. Sie sollen ggf. am 2. Juli
2017 bei der Veranstaltung zur Tour de France auf dem Dr. Franz-Schütz-Platz
dabei sein und ihre Aktivitäten vorstellen können. Die Witschaftsförderung der
Stadt steht den Jugendlichen beratend zur Seite, um Kontakte zur örtlichen
Wirtschaftswelt herzustellen.
- „Meerbusch-Express“, eine Art
Ringbuslinie durch alle Stadtteile soll die Situation des ÖPNV verbessern.
Mit der Rheinbahn gab es hierzu erste Gespräche. Die Jugendlichen haben
dazu einen konkreten Fahrplan mit Wegeführung und Haltestellen entworfen.
- Legale Graffitis: es soll ein Ort geschaffen werden, an dem junge Künstler in Meerbusch ganz legal sprayen können, z.B. auf Stellwänden und ggf. einem Bauwagen oder Container als Aufenthaltsort.
- „Von der Schlafstadt zur Shopping-Meile“ ist ein weiterer Ansatz, den Jugendliche entwickeln möchten. Die Jugendlichen geben an, sie würden lieber in Meerbusch einkaufen als nach Düsseldorf oder Krefeld zu fahren, wenn es hier nur entsprechende Geschäfte gäbe. Sie würden versuchen, dies mit der Wirtschaftsförderung zu besprechen.
- Freies W-Lan für alle. Die Jugendlichen wollen sich dafür einsetzen, überall im Stadtgebiet freien Internetzugang zu haben.
Die querkopf-akademie hat das Partizipationsprojekt und die
entwickelten Projektideen auf verschiedenen (Fach-) Veranstaltungen innerhalb
und außerhalb Meerbuschs vorgestellt und darüber referiert (z.B. beim Dt.
Jugendhilfetag in Düsseldorf). Zudem wurden durch die querkopf-akademie eigene
Fachtage und Veranstaltungen ausgerichtet.
Die Projekt- und Organisationsverantwortung sowie
Projektleitung und Steuerung des Partizipationsprojektes und der Teilprojekte
liegt ausschließlich bei der querkopf-akademie. Seitens der Verwaltung wird das
Projekt im Rahmen der personellen und sonstigen Ressourcen unterstützt.
Finanzielle Mittel stehen im städtischen Haushalt nicht zur Verfügung. Dies
entspricht dabei insbesondere dem bereits in der Projektbeschreibung
proklamierten Ziel, ein solches Vorhaben „ohne personellen zusätzlichen Aufwand
und zusätzlichen Finanzaufwand, der den kommunalen Haushalt belastet“
durchführen zu können.
Die Steuerung der Verwaltungsbeteiligung an einzelnen
Veranstaltungen, Kontakte in die Öffentlichkeit, die Kommunikation mit der
querkopf-akademie sowie die erforderlichen verwaltungsinternen Abstimmungen
werden durch den Ersten Beigeordneten der Stadt Meerbusch sichergestellt.
In Vertretung
gez.
Frank Maatz
Erster Beigeordneter