Betreff
Initiierung einer "Tafel" durch Meerbusch hilft e.V.
Vorlage
FB2/0158/2017
Art
Informationsvorlage

Die Tafeln verstehen sich als soziale Bewegung, die ehrenamtliches Engagement mit der Wohlfahrtspflege für bedürftige Menschen verbindet. In 20 Jahren wurden über 900 Tafeln in Deutschland gegründet.

 

Der Bundesverband Deutsche Tafel e.V., gegründet 1995, agiert als Mitgliederverband, dem sich die örtlichen Initiativen als Mitglied anschließen. Die Hälfte der Tafeln in Deutschland handelt als eingetragener Verein, die andere Hälfte befindet sich in Trägerschaft von Wohlfahrtsverbänden, kirchlichen Einrichtungen und Stiftungen.

 

Rund 60.000 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer sammeln überschüssige, aber qualitativ einwandfreie Lebensmittel im Handel und bei Herstellern ein und verteilen diese unentgeltlich oder zu einem symbolischen Betrag an sozial und wirtschaftlich benachteiligte Menschen. Die Tafeln verteilen um, was bereits existiert – und nutzen damit vorhandene Ressourcen, statt mühsam neue zu schaffen. Ständig nutzen über 1,5 Millionen Menschen dieses Angebot, ein Drittel davon sind Kinder und Jugendliche.

 

Die Bedürftigen melden sich selbst bei den Tafeln. So können die ehrenamtlichen Mitarbeiter vor Ort sicherstellen, dass die Hilfe direkt dort ankommt, wo sie benötigt wird. Die Bedürftigkeit lassen sich die Tafeln durch die Vorlage offizieller Dokumente (z.B. Hartz-IV-Bescheid, Bescheid über Sozialhilfe etc.) nachweisen.

 

Die Tafeln finanzieren sich grundsätzlich über Sach- und Geldspenden. Der Zukauf von Lebensmitteln ist ausgeschlossen. Auf lokaler Ebene wenden sich viele Spender direkt an die Tafeln vor Ort. Um Unternehmen, die die Tafeln bundesweit unterstützen möchten, kümmert sich der Bundesverband Deutsche Tafel e.V., der als Interessenvertretung der Tafeln die Spenden koordiniert und dort verteilt, wo sie am nötigsten gebraucht werden.

 

Um die gespendeten Lebensmittel an die Bedürftigen verteilen zu können, werden Fahrzeuge und Kraftstoffe benötigt. Dazu kommen die Kosten für Miete, Lagerhaltung, Kühlräume etc. Hier sind die Tafeln auf Geldspenden angewiesen.

 

In den angrenzenden Stadtgebieten Düsseldorf, Korschenbroich, Krefeld, Neuss und Willich wurden bereits Tafeln eingerichtet.

 

Meerbusch hilft e.V. (MBH) wurde Ende letzten Jahres vom Bundesverband Deutsche Tafel e.V. anerkannt, nachdem zuvor die Nachbartafeln zugestimmt hatten und darf sich nun

“Meerbusch hilft e.V. – Tafel” nennen.

 

Aktuell wurde mit einem Probebetrieb begonnen, bei dem zunächst nur der Handel angefahren wird. Die hierbei gespendeten haltbaren Lebensmittel werden eingelagert, die frischen Produkte an die Krefelder und Neusser Tafel weitergegeben. Dadurch bekommt Meerbusch hilft e.V. eine Vorstellung über die zu erwartende Menge der Spenden und des Aufwandes. Der Handel wird dann zukünftig mehrmals in der Woche angefahren. Das Meerbusch hilft e.V.-Lager “Alte Post” in Osterath wurde erneut angepasst, haltbare Lebensmittel werden dort eingelagert und Kühlungen sind vorhanden. Die Miet- und Nebenkosten der Alten Post von 1.300 € werden seit November 2015 von der Stadt getragen.

 

Eine Probeausgabe von Lebensmitteln soll am 07.02.2017 am ersten Ausgabeort in Osterath erfolgen. Dabei werden die ersten persönlich angesprochenen Kunden ans Angebot heran geführt und mit ihnen zusammen der Ablauf (Registrierung und Einkauf) durchgespielt. Der offizielle Start in Osterath soll Ende Februar sein, Büderich folgt dann im März. Meerbusch hilft e.V. konnte als Partner für Osterath die ev. Kirchengemeinde gewinnen, in Büderich wird voraussichtlich zusammen mit der kath. Kirche in Hl. Geist zusammen gearbeitet werden, wo räumlich und zeitgleich auch die MBH-Kleiderkammer geöffnet sein wird. Für einen großen Teil der über 50 Ehrenamtlern ist es ein neues oder erstes ehrenamtlichen Engagement in der Sache und im Verein. Viele von ihnen haben in den letzten Wochen bei Nachbartafeln hospitiert, um sich auf die Aufgabe vorzubereiten.

 


In Vertretung

 

gez.

 

Frank Maatz

Erster Beigeordneter