Betreff
Beteiligung der Stadt Meerbusch am Aufruf "StadtUmland.NRW - Zukunftskonzepte für Großstädte und ihre Nachbarkommunen im Metropolraum Nordrhein-Westfalen" des Landes Nordrhein-Westfalen
Vorlage
FB4/0143/2016
Art
Informationsvorlage

 

Projektaufruf

 

Das Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr (MWBSV) des Landes Nordrhein-Westfalen hat den Projektaufruf ‚StadtUmland.NRW‘ gestartet. Ziel ist es mit der Initiative die Großstädte des Landes und ihre Nachbarkommunen zu mehr Kooperation anzuregen.

 

Nordrhein-Westfalen ist von einem sehr engen Netz der Städte geprägt, in dem enge Verflechtungen zwischen den Großstädten und ihrem Umland existieren.

Die wesentlichen Herausforderungen und Aufgaben der Stadt- und Siedlungsentwicklung lassen sich schon heute und noch mehr in Zukunft nur partnerschaftlich im Verbund von Stadt und Umland bewältigen.

Durch den Projektaufruf sollen mit neuen integrierten Raumentwicklungs- und Mobilitätskonzepten Antworten auf diese Entwicklungen gefunden werden. Diese sind  partnerschaftlich und arbeitsteilig im Verbund der Großstadt mit ihren Umlandkommunen auf einer höheren als bislang üblichen Stufe des Dialogs und der strategischen Ausrichtung zu erarbeiten.

 

Das MBWSV sucht mit der Initiative „StadtUmland.NRW“ Zukunftskonzepte der interkommunalen Kooperation in der räumlich-funktionalen Bandbreite vom Quartier bis zur Region. Erwartet werden Konzepte, die eine Verbesserung der Lebens- und Lagequalität auf einer oder mehreren Handlungsebenen – Quartier, Gesamtstadt, Region – aufzeigen. In den Zukunftskonzepten müssen die Herausforderungen Wohnen und Siedlungsentwicklung, Mobilität und neue Infrastrukturen thematisiert werden. Insbesondere werden Antworten auf die drängenden Fragen der Bevölkerungsentwicklung erwartet. Dazu soll ein sogennanter aus mindestens drei Kommunen bestehender „Stadtumlandverbund“, wovon mindestens eine Kommune eine Großstadt sein muss, gebildet werden.

 

Die Zukunftskonzepte sollen sich intensiv mit den eigenen Stärken und Schwächen auseinandersetzen, die Alleinstellungsmerkmale hervorheben und deutlich machen, wie sich die Großstädte und ihr Umland im internationalen Wettbewerb gemeinsam behaupten wollen und welche Besonderheiten dabei ausschlaggebend sein können. Dabei muss eine produktive Arbeitsteilung eine besondere Rolle spielen und die jeweiligen Attraktivitäten der Stadt und des Umlandes neu ausbalanciert werden.

 

In einer ersten Phase sollen die Stadtumlandverbünde ihre Konzeptidee in einem Exposé darstellen und sich damit für eine Weiterqualifizierung für die Phase 2 bewerben. Abgabeschluss hierfür ist der 14. September 2016.

In der zweiten Phase sollen dann die von einem Auswahlgremium ausgewählten Exposés/ Projektideen konkretisiert und schrittweise in umsetzungsfähige Zukunftskonzepte übersetzt werden.

Hierzu unterstützt das MBWSV die Teilnehmenden finanziell mit einem Betrag von 200.000 € je Zukunftskonzept. Ferner wird in dieser Phase eine politische Legitimation durch die Kommunen angestrebt, um eine langfristige Verbindlichkeit und Umsetzbarkeit der Projekte zu gewährleisten.

Abschließend reichen die Stadtumlandverbünde die bis April 2017 ausgearbeiteten Zukunftskonzepte ein. Das MBWSV benennt auf Empfehlung des Auswahlgremiums einen oder mehrere Sieger des Verfahrens.

Weitere Informationen zum Projektaufruf sind der Anlage zu entnehmen.

 

 

Exposé der Städte Meerbusch, Düsseldorf, Duisburg, Krefeld und Ratingen  sowie des Kreises Mettmann

 

Die Städte Meerbusch, Düsseldorf, Duisburg, Krefeld und  Ratingen sowie der Kreis Mettmann sind in vielfältiger Weise funktional miteinander verwoben. Man hat sich deshalb entschlossen, die Zusammenarbeit auf planerischer Ebene zu verstärken und sich gemeinsam mit einer Zukunftsidee an dem Projektaufruf zu beteiligen. Dazu wurde eine Arbeitsgruppe auf Verwaltungsebene eingerichtet. In intensiven Arbeitssitzungen ist die gemeinsame Projektidee REGIONETZWERK - Leben und Arbeiten an der Rheinschiene – nachhaltig mobil in der Region entwickelt worden.

 

Der Leitgedanke des Projektes orientiert sich an der Idee, lokale Maßnahmen mit regionalen Zielen zu verbinden.

Die fünf Städte und der Kreis mit unterschiedlichen Größen und Strukturen und mit unterschiedlichen städtebaulichen Herausforderungen entwickeln Flächen mit angepassten gemeinsamen städtebaulichen Qualitätskriterien und verbinden dies mit innovativen Mobilitätsangeboten. So soll einerseits eine nachhaltige Wohnflächenentwicklung ein angemessenes und vielfältiges Angebot an Bauland in der Region sicherstellen, dabei werden auch die Möglichkeiten für neue Arbeitsplätze in den Blick genommen. Anderseits sollen vernetzte Mobilitätsangebote zu einer umweltgerechten und gesunden Siedlungsentwicklung beitragen. Es gilt, vorhandene Flächenpotenziale entlang der bereits existierenden Schienenverbindungen für die Siedlungsentwicklung optimal zu nutzen und diese Potenziale durch eine Stärkung des Umweltverbundes noch weiter auszubauen. Die intelligente Vernetzung von verschiedenen Mobilitätsträgern und -angeboten sowohl auf regionaler als auch auf städtischer und Quartiersebene steigert letztendlich die Lebensqualität der Bewohnerinnen und Bewohner sowie die Attraktivität der neuen Wohnbauflächen.

Die Stadt Meerbusch bringt in das Gesamtprojekt als Siedlungsentwicklungsflächen die Flächen in Osterath um den Haltepunkt Kamperweg  in das Projekt als zu entwickelndes Teilprojekt ein. Die Flächen sind im Regionalplanentwurf als Allgemeiner Siedlungsbereich (ASB) dargestellt. Geplant sind derzeit ca. 700 WE, die sowohl als Geschosswohnungsbau als auch Einfamilienhausbau realisiert werden sollen. Über ein Wettbewerbsverfahren sollen städtebauliche Strukturen und grünräumliche Qualitäten gefunden werden, die eine Vielfalt und Identität des Quartieres aufzeigen. In späteren Bauleitplanverfahren sollen dann die Planungen und Ziele konkretisiert werden.

 

Im Rahmen der Flächenentwicklungen sind zwangsläufig auch nachhaltige Mobilitätskonzepte erforderlich. So sollen in einem zweiten Teilprojekt die vorhandenen öffentlichen Verkehrsanbindungen, die Linien U70 und U76 der Düsseldorfer Rheinbahn, weitergehend auch insbesondere im regionalen Kontext untersucht werden. Die U70und die U76  befahren die gesamte 22,6 Kilometer lange ehemalige Kleinbahnstrecke zwischen Düsseldorf Hauptbahnhof und Krefeld Rheinstraße und sind die wichtigste Anbindung für Meerbusch an die beiden Großstädte.

Die U76 ist die Hauptlinie und verkehrt werktags meist in einem 20-Minuten-Takt, abends und am Wochenende halbstündlich. Die Schnellverkehrslinie U70 dient der Entlastung des Berufsverkehrs und beschleunigt diesen durch Auslassen einiger Halte. Sie fährt morgens von Krefeld Rheinstraße nach Düsseldorf Hbf. und abends von Düsseldorf Hbf. nach Krefeld-Dießem.

Bei einer Verbesserung des Angebotes durch eine höhere Taktung, auch am Wochenende und in den Abendstunden, könnte die Attraktivität des schienengebundenen ÖPNV sowohl für die zukünftigen Bewohner am Kamper Weg als auch für alle anderen Bewohner in den an die K-Bahnlinie angrenzenden Meerbuscher Stadtteilen Osterath und Büderich gesteigert werden. Zu einer Attraktivitätssteigerung trägt auch die Aufwertung der einzelnen Haltepunkte bei. Diese sollen nicht nur als Haltepunkte für die K-Bahn fungieren, sondern durch eine Verknüpfung mit anderen Mobilitätsträgern (z. B. Bus, Carsharing, Fahrrad) und entsprechende moderne und nachhaltige Infrastrukturen (z. B. Mobilstationen mit Sharing-Systemen, Ausbau der E-Mobilität und des Radwegenetzes) zu wichtigen Knotenpunkten sowohl für die innerstädtische als auch für die regionale Mobilität und Vernetzung werden.

 

 

 

 

 

 

 

 

 


In Vertretung

 

gez.

 

Michael Assenmacher

Technischer Beigeordneter

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Anlage

Projektaufruf ‚StadtUmland.NRW‘