Betreff
Aktionswoche "Senioren sicher im Sattel"
Vorlage
FB2/0139/2016
Art
Informationsvorlage

Im Jahr 2016 führte die Stadt Meerbusch in Zusammenarbeit mit der Kreispolizeibehörde -Kommissariat Verkehrssicherheitsberatung - und der Beteiligung der Kreisverkehrswacht Neuss zum 8. Mal die Aktionswoche „Senioren sicher im Sattel“ durch. Mit der Aktion will die Stadt Meerbusch mit den bereits genannten Kooperationspartnern einen Beitrag zur Sicherheit aber auch zur Mobilität und Fitness der älteren Bevölkerung leisten.

 

Der demographische Wandel unserer Gesellschaft wirkt sich auch zunehmend auf die Mobilität der Menschen aus. Aktuell sind ca. 30 % der Meerbuscher Bürger älter als 60 Jahre. Mit zunehmender Alterung der Bevölkerung erhöht sich zwangsläufig auch die Zahl der älteren Menschen im Straßenverkehr. Gleichzeitig treten mit höherem Lebensalter zunehmend körperliche Einschränkungen auf, die Einfluss auf die Mobilität und das Verkehrsverhalten nehmen. Das Fahrrad und zunehmend auch das Pedelec oder E-Bike sind daher in dieser Altersgruppe ein beliebtes Fortbewegungsmittel. Ausflüge, Einkäufe und Arztbesuche werden häufig mit dem Fahrrad erledigt. Daneben wirkt sich das Radfahren auch positiv auf die körperliche Fitness aus und beugt so auch einer möglichen mit dem Alter steigenden Immobilität vor.

 

In Meerbusch ereigneten sich im Jahr 2015 laut „Lagebild Verkehr“ der Kreispolizeibehörde 468 meldepflichtige Verkehrsunfälle, bei denen 187 Personen verletzt wurden, davon eine Person leider tödlich. Bei diesen Unfällen kamen 63 Fahrradfahrer zu Schaden. Damit rangiert die Gruppe Radfahrer auf Platz 1 in der Statistik der verletzten Verkehrsteilnehmer. Von den 63 verunglückten Fahrradfahrern waren 22 Personen 65 Jahre und älter. Vor diesem Hintergrund ist es zielführend und wichtig, die zwischenzeitlich etablierte und bewährte Aktion auch zukünftig durchzuführen.

 

Das Fahrradsicherheitstraining fand in diesem Jahr wieder in den Stadtteilen Büderich, Osterath, Bösinghoven, Lank-Latum und Nierst statt. Beteiligt waren – wie auch in den Vorjahren – die ortsansässigen Fahrradhändler mit der Ausstellung von seniorengerechten Fahrrädern sowie entsprechender Sicherheitsausstattungen.

 

An den theoretischen und praktischen Trainingseinheiten nahmen an den fünf Aktionstagen ca. 45 Personen teil. Insgesamt 36 Fahrräder wurden während der Aktionswoche durch die Bezirksbeamten der Polizei codiert. Die Verkehrswacht führte an den 5 Aktionstagen 55 Seh- und Reaktionstests durch. Bei den getesteten Personen zeigten sich insgesamt 17 auffällige Ergebnisse bei den Sehtests. Die Betroffenen wurden adäquat durch das Personal der Straßenverkehrswacht beraten. Bei den Reaktionszeiten waren keine auffälligen Ergebnisse zu verzeichnen. Der Mitarbeiter der Straßenverkehrswacht, der die Tests durchführte, zeigte sich nach den Aktionstagen überrascht über die in den Tests erreichten überdurchschnittlich guten Reaktionszeiten der Meerbuscher Senioren.

 

Das von den örtlichen Fahrradhändlern angebotene Sicherheitszubehör und Angebot von seniorengerechten Fahrrädern fand bei den Besuchern erneut sehr großes Interesse. Insbesondere wurde hier in den Beratungen wert auf die Bedeutung der Fahrradhelme gelegt, da sich durch diesen einfachen Schutz bei einem Unfall schwerwiegende oder tödliche Verletzungen vermeiden lassen.

 

Von zunehmender Attraktivität für die ältere Generation der Radfahrer ist sicherlich auch die Verwendung eines E-Bikes. Nicht zu unterschätzen ist diesbezüglich jedoch die erhöhte Unfallgefahr, die insbesondere dadurch entsteht, dass Autofahrer die Geschwindigkeit eines E-Bikes nur schwer einschätzen können. Auch sind die Unfälle mit dem E-Bike infolge der erhöhten Geschwindigkeit im Regelfall schwerwiegender als mit einem unmotorisierten Rad. Dieses Thema bildet mittlerweile einen Schwerpunkt im Rahmen der jährlich stattfindenden Aktionswoche.

 

Die gute Zusammenarbeit zwischen dem Veranstalter Stadt Meerbusch, der Verkehrs-sicherheitsberatung der Kreispolizeibehörde, der Verkehrswacht im Rhein-Kreis Neuss und das ehrenamtliche Engagement der örtlichen Fahrradhändler hat diese Aktionswoche auch in diesem Jahr zu einer durchweg gelungenen Veranstaltung werden lassen, die auch von den Teilnehmern und Besuchern sehr positiv bewertet wurde. Leider führte das heiße Wetter während der Aktionstage zu einer etwas geringeren Beteiligung als in den Vorjahren.

 

 

In Vertretung

 

gez.

 

Frank Maatz

Erster Beigeordneter