Nach Gesprächen zwischen Vertretern der Stadtverwaltung Meerbusch und der Stadt Kaarst, zuletzt der Bürgermeister und Schuldezernenten ergibt sich folgendes Bild einer möglichen interkommunalen Zusammenarbeit zur Bildung einer Verbands-Gesamtschule.
Es
wurde eine Abschätzung der Nachfrage in den Schulträgerbezirken Meerbusch und
Kaarst, ob der gesetzlich geforderte nachhaltige Mindestbedarf für eine weitere
vierzügige Gesamtschule im gemeinsamen Schulträgergebiet gegeben wäre,
angestellt. Die Abschätzung beruht auf einer Annahme zum Übergangsverhalten in die
Schulen der Sekundarstufe I aufgrund des Durchschnitts der letzten drei Jahre.
Die Abschätzung setzt zudem voraus, dass die Schulform Realschule zukünftig
nicht mehr angeboten wird.
Im
Ergebnis ist festzustellen, dass anhand dieser Annahme ausreichend Anmeldungen
für eine weitere vierzügige Gesamtschule in den Schulträgerbezirken Kaarst und
Meerbusch zu erwarten sind. Als Übergangsquotient von Sekundarstufe I nach
Sekundarstufe II wird maximal 50 % angenommen. Er ist bewusst am oberen Rand
einer denkbaren Bandbreite angesetzt, um selbst eine hohe Nachfrage sicher
befriedigen zu können.
An
der neuen gemeinsamen Verbands-Gesamtschule sollen sowohl
Seiteneinsteigerklassen als auch inklusiver Unterricht vorgesehen und im
Raumprogramm berücksichtigt werden. Um die Differenzierung in der Sekundarstufe
II sicherstellen zu können, besteht die Kooperationsmöglichkeit mit den
bestehenden Gesamtschulen in Kaarst und
Meerbuch.
Dieser
notwendige Bedarf kann nur im Wege einer institutionalisierten Kooperation nachgewiesen
werden, der einen gemeinsamen Schulträgerbezirk für diese neue Gesamtschule
schafft. Als Form der Kooperation bietet sich die Gründung eines Zweckverbandes
an, da die andere Formen interkommunalen Zusammenarbeit - wie
öffentlich-rechtliche Vereinbarung oder Arbeitsgemeinschaft - nicht geeignet
sind.
Als
Standorte kommt in Meerbusch die bisherige Realschule Görresstraße 6,
Meerbusch-Osterath in Frage. Es ist das am nächsten zu Kaarst liegenden
Schulgebäude.
Obwohl
durch den Verzicht auf das Angebot der Schulform Realschule grundsätzlich
genügend Räume vorhanden sind, wird sich ein Bedarf für Umbauinvestitionen
ergeben. Er ist in erster Linie im Bereich der Ganztagsräume, der Mensa sowie
bei den Fachräumen zu erwarten.
Da
in den beteiligten Städten Gymnasien vorhanden sind und die
Maria-Montessori-Gesamtschule in Meerbusch einen überproportionalen Übergang in
die Sekundarstufe II aufweist, bietet es sich an, den Profil-Schwerpunkt der
neuen gemeinsamen Verbands-Gesamtschule so zu bilden, dass sie die wegfallenden
Hauptschule und Realschule mindestens gleichwertig ersetzt.
Die
Verhandlungen mit der Stadt Kaarst müssen jetzt fortgesetzt werden, die Fragen
zur notwendigen Genehmigung durch die Bezirksregierung in Düsseldorf werden in
einer Schulträgerberatung am 7. Mai 2015 erörtert werden.
Um
zum 1. August 2016 eine solche Verbands-Gesamtschule errichten zu können,
sollten die Beschlüsse zur Gründung eines Zweckverbandes, zur Errichtung einer
Verbands-Gesamtschule und zur sukzessiven Auflösung der Realschule Osterath in
der Ratssitzung am 24. September 2015 gefasst werden.
In Vertretung
gez.
Frank Maatz
Erster Beigeordneter