Der Vorsitzende begrüßt Frau Veronika Bappert vom Flughafen Düsseldorf und Herrn Ronald Heyne von der Deutschen Flugsicherung und bedankt sich für ihre Bereitschaft, heute zu berichten.

Der Tagesordnungspunkt 1.1 – Anfrage der FDP-Fraktion vom 07.04.2014 zum Fluglärm – soll hier inhaltlich mit behandelt werden.

 

Herr Heyne stellt sich und seine Tätigkeit bei der Deutschen Flugsicherung vor. Im Rahmen einer Präsentation zeigt er die sogenannten Flugspuren der Anflüge und Abflüge zum und vom Düsseldorfer Flughafen und die jeweiligen Flughöhen während der Flugstrecken über dem Stadtgebiet Meerbusch. Er verweist auf die Fluglärmkommission und die Expertenrunde. Dort wird auch über neue Technologien beraten.

 

Ratsfrau Pricken fragt nach Möglichkeiten, die Flugrouten so zu verändern, dass z. B. der Ortsteil Lank-Latum entlastet wird, ohne andere zu belasten.

Herr Heyne stellt fest, dass jede Änderung mit gleichzeitigen positiven und negativen Auswirkungen behaftet ist. So führe die Entlastung eines Bereiches zu neuen Betroffenheiten für andere. Ebenso sei der Vertrauensschutz zu beachten. Gesetzliche Vorgaben liegen nicht vor.

Es findet eine sachkompetente Diskussion zwischen Sachkundigem Bürger Glasmacher und Herrn Heyne statt, die detailliert die technischen Minimal-Ausstattungen der Flugzeugtypen, die Verhaltensweisen einzelner Airlines bei den Flughöhen sowie die Beschleunigungsschübe und -höhen etc. zum Inhalt hat.

 

Herr Heyne trägt vor, dass die Flugsicherung keine Vorschriften über die Flughöhen machen kann.

Auf die Nachfrage des Vorsitzenden, ob der Lärm bei größeren Höhen leiser sei, antwortet Herr Heyne, dass dies auch von weiteren Parametern abhänge. Dabei sei z. B. auch zu berücksichtigen, wann die ersten Kurven geflogen werden und wie der Schub reduziert werde.

Zu der Frage von Sachkundigem Bürger Quaß erklärt er, dass die Schubreduzierung nur in dem jeweiligen Flugzeug überprüfbar und somit keine Überwachung möglich sei.

Für Ratsherrn Denecke ist ein Vergleich zwischen den alten und neuen Flughöhen relevant.

Sachkundiger Bürger Glasmacher fragt nach geregelten Beschleunigungshöhen im Bereich des Flughafens Düsseldorf. In anderen Bereichen diskutiere man darüber. Laut Herrn Heyne ist dies bisher in Deutschland nicht geregelt. Das Thema könne jedoch in der Fluglärmkommission besprochen werden.

Frau Bappert gibt zu bedenken, dass eine Schubanhebung für eine beschleunigte Flughöhe z. B. für den Ortsteil Lank-Latum negativ wäre.

 

Der Vorsitzende hält fest, dass die Fluglärmkommission das Ziel haben sollte, die Lärmbelästigung zu reduzieren. Die Stadt Meerbusch sei davon ausgegangen, dass sich diese Kommission der bekannten Probleme annehme.

 

Für den Sachkundigen Bürger Quaß sind die bisherigen Antworten leider unbefriedigend.

 

Herr Heyne erläutert, dass einige Daten nur im Flugzeug selber kontrollierbar seien. Wenn der Pilot nicht signifikant abweiche, gebe es eine Reihe von Ungenauigkeiten, die akzeptiert werden müssten. Für einen Gesamtkonsens zu den Flughöhen wären Abwägungen verschiedener Kriterien erforderlich. Bei dem komplexen Thema müsse das Gesamtbild und nicht nur einzelne lokale Bereiche betrachtet werden.

 

Ratsherr Schleifer sieht den Fragenkatalog der FDP-Fraktion in dem Antrag vom 07.04.2014 – TOP 1.1 – als noch nicht abschließend beantwortet an. Herr Heyne trägt vor, dass er diese Fragen erst kürzlich bekommen habe und deshalb jetzt nicht detailliert antworten könne. Er wird die Fragen schriftlich beantworten.

Frau Bappert weist darauf hin, dass vermutlich einige Fragen nicht wie erwünscht beantwortet werden können, da die Fluggesellschaften die dafür erforderlichen Daten nicht mitteilen müssen.

Ratsherr Denecke bittet um Vorlage der Präsentation von Herrn Heyne an den Bau- und Umweltausschuss.

Ratsherr Schleifer stellt fest, dass die der Präsentation zugrunde gelegten Karten älteren Datums seien und die dargestellte Bebauung nicht der heutigen entspreche.

Frau Bappert sagt zu, dies bei der nächsten Aktualisierung zu berücksichtigen.

 

Der Vorsitzende bittet Frau Bappert und Herrn Heyne, die vom Bau- und Umweltausschuss vorgetragenen Aspekte und die Problemlage der Stadt Meerbusch „mitzunehmen“.

 

Anmerkung der Schriftführerin: Als Anlage ist die Präsentation von Herrn Heyne beigefügt. Die Beantwortung der Anfrage der FDP-Fraktion vom 07.04.2014 – siehe auch TOP 1.1 – kann voraussichtlich erst mit der Niederschrift über die Sitzung des Bau- und Umweltausschusses am 07.05.2014  versandt werden.