Sitzung: 24.11.2011 Jugendhilfeausschuss
Beschluss: mehrheitlich beschlossen
Die Beratung des
Haushaltsentwurfs 2012 erfolgt produktweise. Die vorliegenden Anträge zum
Haushalt werden beim entsprechenden Produkt beraten. Es werden folgende
Einzelbeschlüsse gefasst:
Produkt 060 020 010 – Kinder- und
Jugendsozialarbeit, Familienförderung
Kinderspielplatz Ilverich – Auftrag U 06002018 - 7853000
Der Empfehlungsbeschluss an den
Haupt- und Finanzausschuss zur Bereitstellung eines Betrages von 25.000 € für
den Bau eines Spiel- und Gemeinwesenplatzes in Meerbusch-Ilverich wurde bereits
unter TOP 1 gefasst.
Produkt 060 030 010 – Kindertagesbetreuung
Elternbeiträge
– Sachkonto 4321000
Der Antrag der SPD-Fraktion, ab
01.08.2012 sämtliche Elternbeiträge für Tageseinrichtungen für Kinder der Stadt
Meerbusch sowie für die Tagespflege entfallen zu lassen, wird mehrheitlich
abgelehnt.
Abstimmungsergebnis:
|
Ja |
Nein |
Enthaltungen |
CDU |
|
3 |
|
FDP |
|
2 |
|
SPD |
1 |
|
|
Bündnis 90/Die Grünen |
|
|
|
In der Jugendarbeit erfahrene Männer
und Frauen |
1 |
1 |
|
Personen, die von freien
Vereinigungen vorgeschlagen sind |
|
3 |
|
Männer und Frauen, die von den
Jugendverbänden vorgeschlagen sind |
1 |
2 |
|
Gesamt: |
3 |
11 |
|
Ratsherr Eimer begründet den
erneuten Antrag auf den Verzicht aller Elternbeiträge für die Inanspruchnahme
von Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflege als Bildungseinrichtung und
hofft nunmehr auf Zustimmung des Ausschusses.
Ratsfrau Wellhausen lehnt den
Antrag als zwar wünschenswert aber nicht finanzierbar ab. Unter Hinweis auf die
noch zu behandelnde Anfrage der FDP-Fraktion zur mittelfristigen Finanzplanung
im Bereich der weiteren Ausbaus von Betreuungsplätzen betont sie die absolute
Priorität des Platzausbaus, so dass auf Einnahmen aus Elternbeiträgen nicht
verzichtet werden könne. Zudem sei eine Beteiligung von Bund und Land an einer
möglichen Befreiung zwingend.
Auch Ratsherr Wartchow spricht
sich bei inhaltlicher Sympathie aus finanziellen Gründen gegen die beantragte
Elternbeitragsbefreiung aus und verweist ebenfalls auf bisher ausgebliebene
Landesregelung.
Der ergänzende Antrag der
SPD-Fraktion, die Elternbeitragsgrenze für den Besuch einer Tageseinrichtung
für Kinder der Stadt Meerbusch ab 01.08.2012 auf 40.000 € anzuheben, wird
mehrheitlich abgelehnt.
Abstimmungsergebnis:
|
Ja |
Nein |
Enthaltungen |
CDU |
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3 |
|
FDP |
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2 |
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SPD |
1 |
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Bündnis 90/Die Grünen |
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In der Jugendarbeit erfahrene Männer
und Frauen |
1 |
1 |
|
Personen, die von freien
Vereinigungen vorgeschlagen sind |
|
3 |
|
Männer und Frauen, die von den
Jugendverbänden vorgeschlagen sind |
1 |
2 |
|
Gesamt: |
3 |
11 |
|
Nach mehrheitlicher Ablehnung
des Antrages auf Erlass aller Elternbeiträge beantragt sachkundige Bürgerin
Solbach-Kandel ergänzend, die Elternbeitragsgrenze ab 01.08.2012 auf 40.000 €
zu erhöhen.
Erste Beigeordnete
Mielke-Westerlage gibt zu bedenken, dass auf Basis des in der Sitzung am
27.09.2011 erzielten einvernehmlichen Votums des Ausschusses zum 01.08.2012 ein
umfassend neues Beitragsrecht in Kraft treten solle, das sowohl
Kindertagesstätten, Kindertagespflege als auch den Offenen Ganztag umfasse. Im
Rahmen dieser Vorbereitung sei es ohnehin Aufgabe des Ausschusses,
Grundsatzentscheidungen wie z.B. hinsichtlich neuer Einkommensgrenzen zu
treffen. Die finanziellen Auswirkungen seien noch nicht berechenbar, so dass
eine Abbildung im Haushalt zum jetzigen Zeitpunkt nicht möglich sei.
Ratsfrau Wellhausen kritisiert
unter Hinweis auf die ohnehin defizitäre Haushaltslage zudem den fehlenden
Gegenfinanzierungsvorschlag.
Ratsherr Fliege spricht sich ebenfalls
gegen diesen kurzfristig vorgelegten Antrag aus und verweist auf die weitere
Beratung im Ausschuss im Hinblick auf die angestrebte betreuungsübergreifende
Beitragssatzung.
Familienzentrum Sonnengarten - investiv
Der Antrag der SPD-Fraktion, die
Stadt Meerbusch solle alle Maßnahmen ergreifen, um am jetzigen Standort eine
neue Kindertagesstätte zu errichten, wird mehrheitlich abgelehnt.
Abstimmungsergebnis:
|
Ja |
Nein |
Enthaltungen |
CDU |
|
3 |
|
FDP |
|
2 |
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SPD |
1 |
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Bündnis 90/Die Grünen |
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|
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In der Jugendarbeit erfahrene Männer
und Frauen |
1 |
1 |
|
Personen, die von freien
Vereinigungen vorgeschlagen sind |
|
3 |
|
Männer und Frauen, die von den
Jugendverbänden vorgeschlagen sind |
1 |
2 |
|
Gesamt: |
3 |
11 |
|
Ratsherr Eimer begründet den
Antrag der SPD-Fraktion und fordert die Stadt auf, alle Maßnahmen zu ergreifen,
die der Sicherung des Familienzentrums am jetzigen Standort dienten. Alternaive
Standorte in der Böhlersiedlung stünden aufgrund der bestehenden
Veränderungssperre nicht zur Verfügung.
Erste Beigeordnete
Mielke-Westerlage berichtet, dass der Mietvertrag bei kostenfreier Nutzung zwar
zum 31.12.2012 auslaufe, die Betreuung der Kinder aber in jedem Fall auch
darüber hinaus gewährleistet sei. Nach vollzogenem Eigentümerwechsel zum
01.01.2012 könne mit dem neuen Eigentümer, der die Bedeutung der Einrichtung
vor Ort gleichermaßen hoch bewerte, über die Fortsetzung des Mietverhältnisses
verhandelt werden. Eine Sanierung der Einrichtung, die aufgrund des baulichen
Zustandes mit ca. 600.000 € zu veranschlagen wäre, sei absolut
unwirtschaftlich. Die Verwaltung präferiere daher einen Neubau, wobei keine
Festlegung auf den bisherigen Standort sondern auf den Süden von Büderich
erfolgen sollte. Hier sei auch zu berücksichtigen, dass ein Neubau der
6-gruppigen Einrichtung an gleicher Stelle bei laufendem Betrieb zu erheblichen
Problemen führen würde.
Ratsherr Wartchow spricht sich
ebenfalls gegen eine Vorfestlegung bezüglich des Standortes aus, um eine
flexible Verhandlungsbasis zu erhalten.
Ratsfrau Wellhausen trägt vor,
dass sich auch die FDP-Fraktion mit dieser Thematik befasst habe und verweist
in diesem Zusammenhang nochmals auf die zur Sitzung vorgelegte Anfrage Es müsse
eine zeitnahe Lösung gefunden werden, so dass unabhängig vom künftigen Standort
der Einrichtung Mittel in den Haushalt eingestellt werden sollten. Der weitere
Ausbau des Betreuungsplatzangebotes müsse oberste Priorität behalten.
Erste Beigeordnete
Mielke-Westerlage betont nochmals, dass eine Investition in die bestehende
Einrichtung keinen Sinn mache. Mit den berechneten Sanierungskosten von 600.000
€ könne weder ein zusätzlicher U 3-Betreuungsplatz geschaffen werden, noch
entspreche das Gebäude aufgrund des Raumzuschnittes den aktuellen Anforderungen
an ein Familienzentrum. Ein Neubau sei daher die einzig sinnvolle Lösung. Da
aufgrund der ungeklärten Sachlage derzeit noch keine seriöse Planung möglich
sei, könne eine Veranschlagung von Haushaltsmitteln zum jetzigen Zeitpunkt
nicht erfolgen.
In diesem Zusammenhang
beantwortet Erste Beigeordnete Mielke-Westerlage die Anfrage der FDP-Fraktion
vom 22.11.2011 hinsichtlich der Veranschlagung von Haushaltsmitteln für den Ausbau
des Betreuungsangebotes für U 3 -Kinder wie
folgt:
Tagespflege:
Entsprechend
dem von der Verwaltung in der Sitzung am 27.09.2011 vorgelegten Konzept solle
die Tagespflege für U 3- Kinder auf 160 Plätze in 2012 und auf 200 Plätze in
2013 ausgebaut werden. Die entsprechend der Planung berechneten
Haushaltsansätze für das Jahr 2012 und die Finanzplanung seien in der mit der
Beratungsvorlage übersendeten Veränderungsliste (Blatt 22 der
Sitzungsunterlagen) dargestellt.
Kindertageseinrichtungen
In
der JHA-Sitzung am 27.09.2011 sei über den Stand der Abwicklung der
Baumaßnahmen in Kindertageseinrichtungen und die weitere Planung sowie die
Investitionskostenförderung durch Bund und Land berichtet worden.
Zum
nächsten Kindergartenjahr, teilweise schon früher, seien weitere 124 Plätze
ausgebaut. Soweit keine Fertigstellung im laufenden Haushaltsjahr erfolge,
würden die Mittel übertragen und seien daher nicht neu zu veranschlagen.
Für
das Jahr 2012 sei der Ausbau der Kindertagesstätte der kath. Kirchengemeinde in
Osterath mit 24 Plätzen sowie in Büderich mit 12 Plätzen geplant.
Haushaltsmittel seien veranschlagt (S. 342 und 343 des Entwurfs). Die
zugesagten bzw. für 2012 in Aussicht gestellten Fördergelder von Bund und Land
seien damit vollständig aufgebraucht.
Die
Verwaltung habe des Weiteren berichtet, dass aufgrund der fehlenden, darüber hinausgehenden
Investitionskostenförderung Gespräche zur Realisierung von Investorenmodellen
aufgenommen worden seien. Zurzeit würden Gespräche bezüglich einer Bebauung des Grundstückes Am Flehkamp
geführt. Ebenfalls in Diskussion stehe die Errichtung einer Tagesstätte in
Lank. Beide Projekte befänden sich allerdings noch nicht in einem Stadium, dass
eine politische Entscheidungsfindung erfolgen könne.
Bei
einer Realisierung im Rahmen eines Investorenmodells wären die Kosten für die
von der Stadt zu finanzierenden anteiligen Mieten konsumtiv bereitzustellen.
Mangels konkreter Planung könne eine Veranschlagung derzeit nicht erfolgen.
Für
Strümp befinde sich ein Bebauungsplan in der Aufstellung. Hinsichtlich dieses
Standortes bleibe auch die Entwicklung der Raphaelschule abzuwarten.
Nach
der Veröffentlichung der Statistischen Landesämter sei das Land
Nordrhein-Westfalen Schlusslicht im U 3-Ausbau. Von 190 kommunalen Jugendämtern
in NW habe sich Meerbusch auf Platz 12
positioniert. Der Städte- und Gemeindebund NW habe die Kommunen informiert,
dass aller Voraussicht nach eine Änderung der Förderpraxis erfolgen werde, da
andernfalls ein U 3-Ausbau mit landesweit 32% zum 1.08.2013 nicht realisierbar
sei. Zudem gehe der Städte- und Gemeindebund NW davon aus, dass ein
Sonderfinanzierungsprogramm für einen über 32% hinausgehenden Ausbaustand aufgelegt werde.
In der weiteren Diskussion über
den Antrag der SPD-Fraktion schlägt Erste Beigeordnete Mielke-Westerlage
hinsichtlich des geforderten „jetzigen Standortes“ eine Beschlussfassung zur
Errichtung des neuen Familienzentrums „im Büdericher Süden“ vor.
Ratsherr Eimer betont jedoch,
dass die SPD-Fraktion im Hinblick auf die bestehende Veränderungssperre für die
Böhler-Siedlung großen Wert auf einen Neubau auf dem vorhandenen Grundstück
lege.
Unter den übrigen
Ausschussmitgliedern besteht Einvernehmen, dass eine Festlegung des Standortes
problematisch sei und ein neues Familienzentrum im Bereich des Büdericher Süden
errichtet werden solle. Die Verwaltung solle zu gegebener Zeit einen Vorschlag
zur Umsetzung vorlegen.
Sodann wird der Antrag der
SPD-Fraktion mehrheitlich abgelehnt.
Abschließend wird folgender
Beschluss zum Haushaltsentwurf 2012 gefasst:
Beschluss:
Produktbereich
06 – Kinder-, Jugend- und Familienhilfe – Seite 317 bis 354
Der Jugendhilfeausschuss empfiehlt dem Haupt- und Finanzausschuss, dem Rat den Entwurf des Haushaltes 2012 für den Produktbereich 06 – Kinder-, Jugend- und Familienhilfe einschließlich der anliegenden Veränderungsliste zur Beschlussfassung vorzulegen.
Eine
Beschlussfassung zum Produkt 010.120.010 – Technisches Gebäudemanagement –
entfällt, da keine neuen Maßnahmen in städtischen Tageseinrichtungen für Kinder
eingeplant sind.
Abstimmungsergebnis:
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Ja |
Nein |
Enthaltungen |
CDU |
3 |
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FDP |
2 |
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SPD |
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1 |
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Bündnis 90/Die Grünen |
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In der Jugendarbeit erfahrene Männer
und Frauen |
1 |
1 |
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Personen, die von freien
Vereinigungen vorgeschlagen sind |
3 |
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Männer und Frauen, die von den
Jugendverbänden vorgeschlagen sind |
2 |
1 |
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Gesamt: |
11 |
3 |
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