Beschluss: einstimmig beschlossen

Beschluss:

 

Der Jugendhilfeausschuss beschließt den Antrag für ein weiteres Familienzentrums beim Land mit folgender Priorität zu stellen:

 

1. Der Antrag erfolgt für ein Familienzentrum, das in Osterath in Trägerschaft der ev. Kirchengemeinde entstehen soll.

 

2. Der Antrag erfolgt für ein Familienzentrum, das in Lank in der städt. Kindertageseinrichtung „Unter`m Regenbogen“ entstehen soll.

 


Erste Beigeordnete Mielke-Westerlage informiert über die aktuellen Bestrebungen des Landes hinsichtlich der Qualifizierung weiterer Kindertageseinrichtungen zu Familienzentren. In Meerbusch gäbe es bislang 6 – teilweise bereits erneut – zertifizierte Familienzentren, davon zwei in städtischer Trägerschaft.

 

Für Meerbusch bestehe nunmehr wieder die Möglichkeit, eine weitere Kindertageseinrichtung für die Teilnahme am Landesprojekt zur Weiterentwicklung zu einem Familienzentrum zu benennen. Verwaltungsseitig böten sich dafür aktuell vorrangig eine Einrichtung in Trägerschaft der Ev. Kirchengemeinde in Osterath sowie grundsätzlich die Städt. Kindertageseinrichtung „Unter`m Regenbogen“ in Lank an. Infolge bestehender personeller Engpässe in der Städtischen Kindertageseinrichtung in Lank durch einen längerfristigen Ausfall der Leitung, sei es dort derzeit schwierig die Qualifizierung zu durchlaufen. Sofern die Ev. Kirchengemeinde sich allerdings gegen eine Teilnahme entscheiden werde, wolle man die Möglichkeit eines weiteren Familienzentrums nicht verfallen lassen und werde dann die Städt. Kindertageseinrichtung melden.

 

Ratsherr Becker teilt mit, dass Bündnis 90/Die Grünen dem Verwaltungsvorschlag nicht folgen würden. Die Entscheidung für ein Familienzentrum müsse von Seiten der Zielgruppe beleuchtet werden und dürfe nicht anhand der passenden Gelegenheit erfolgen. Zielgruppe seien in erster Linie benachteiligte Familien. Nach landesweiten Erkenntnissen sei die Anzahl von muslimischen Kindern in konfessionellen Einrichtungen eher unterrepräsentiert. Ferner seien Kinder aus finanzschwachen Familien tendenziell eher in städt Einrichtungen zu finden. Auch wenn die konkrete Situation in den Meerbuscher Einrichtungen nicht bekannt sei, so beantrage er vor diesem Hintergrund jedoch die Priorität der Alternativen des Beschlussvorschlages zu tauschen.

 

Ratsherr Neuhausen sowie sachkundige Bürgerin Brennecke sprechen sich für den Verwaltungsvorschlag aus. Ratsherr Wartchow dagegen folgt den Argumenten des Ratsherrn Becker und spricht sich dafür aus, die Uerdinger Straße zu favorisieren.

 

Ratsherr Gabernig verweist anhand des Beispiels der früheren provisorischen Kindertageseinrichtung an der Insterburger Straße darauf, dass auch in kirchlichen Einrichtungen durchaus auch hohe Anteile von Kindern mit Migrationshintergrund gegeben sein können.

 

Erste Beigeordnete Mielke-Westerlage erläutert nochmals deutlich die bestehende Personalproblematik in der Städtischen Einrichtung. Auch wenn der dortige Personalausfall stundenmäßig natürlich durch Vertretungskräfte kompensiert werde, sei es dennoch schwierig und für das Team auch belastend, das aufwändige Zertifizierungsverfahren zum jetzigen Zeitpunkt und in Abwesenheit der Leiterin zu schultern. Sie bittet daher nochmals ausdrücklich in diesem Fall dem Petitum der Verwaltung zu folgen.

 

Abschließend betont Ratsherr Becker erneut, ihm gehe es vorrangig darum, mit der Auswahl der Einrichtung die richtige Zielgruppe zu erreichen. Dennoch sei er bereit, den zuvor gestellten Antrag zurückzuziehen.

 

Vorsitzende Schoppe stellt daher den Beschlussvorschlag der Beratungsvorlage zur Abstimmung.

 


Abstimmungsergebnis:

 

 

Ja

Nein

Enthaltungen

CDU

2

 

1

FDP

2

 

 

SPD

1

 

 

Bündnis 90/Die Grünen

 

 

1

In der Jugendarbeit erfahrene Männer und Frauen

1

 

1

Personen, die von freien Vereinigungen vorgeschlagen sind

3

 

 

Männer und Frauen, die von den Jugendverbänden vorgeschlagen sind

2

 

 

Gesamt:

11

 

3