Beschluss: zur Kenntnis genommen

Anmerkung des Schriftführers: Wegen der Vielzahl der anwesenden interessierten Bürgerinnen und Bürger wurde dieser Tagesordnungspunkt unmittelbar im Anschluss an die Einwohnerfragestunde behandelt:

Bürgermeister Spindler führt zunächst aus, dass derzeit vier Abflugrouten und eine Landeroute bestehen. Hinsichtlich der Abflugrouten würden ca. 25% des Verkehrs über Lank abgewickelt, ca. 30% über Strümp und Osterath und ca. 50% über Büderich. Die Abflugroute über Osterath führe jedoch auch zunächst über Büderich. Hinsichtlich der Landung würden 100% der Anflüge über Büderich abgewickelt.

 

Im Jahre 2000 sei durch die Fluglärmkommission in zwei verschiedenen Vorgängen versucht worden, den ländlichen Raum zwischen Langst-Kierst und den Rheingemeinden für die Abflüge zu nutzen. Auf Grund von Beschwerden in Nierst, Langst-Kierst, Ilverich, Wittlar und Kaiserswerth sei dann wieder die ursprüngliche Abflugroute genutzt worden.

 

Ihm lägen Abflugrouten vor, die von Bürgern aus Lank vorgeschlagen würden. Dabei sei allerdings zu berücksichtigen, dass bei einer Abflugroute Strümp mehr belastet würde und bei einer anderen Abflugroute Büderich, Osterath und Strümp. Hierbei handele es sich um Abflugrouten, die den Flugverkehr nach Westen verschieben. Bei der Abflugroute, die in der Zeitung als ein Vorschlag veröffentlicht worden sei, werde wiederum versucht, den freien Raum zwischen Lank und Nierst zu nutzen. Hier sei jedoch auch eine Belastung für Strümp möglich.

 

Bürgermeister Spindler führt weiter aus, dass er davor warne, bestehende Flugrouten – egal über welchen Stadtteil – dann zu ändern, wenn die bezweckte Entlastung gleichzeitig Belastung neuer Bevölkerungsbereiche nach sich ziehe.

 

Ratsherr Peters stellt fest, dass das Thema wie eh und je sehr komplex ist. Nach Ablauf von nunmehr 10 Jahren müsse es aber möglich sein, eine nochmalige Prüfung der Flugrouten zu veranlassen. Zielsetzung sollte es sein, Routen zu finden die keine zusätzliche Belastungen, aber Entlastungen mit sich bringen. Das es keine Kapazitätsausweitungen geben dürfen, darüber sei man sich im Rat einig. Weitere Belastungen seien nicht zu akzeptieren, ebenso sei klar, dass die Nachtruhe nicht gestört werden dürfe.

Diese Ansicht wird auch von Ratsherrn Damblon vertreten. Das ganze Stadtgebiet sei betroffen. Es gelte gemeinsam mit allen anderen betroffenen Städten und Gemeinden gegen die Kapazitätserweiterung zu kämpfen. Auch in Meerbusch müsse der Kampf gegen den Fluglärm gemeinsam geführt werden.

Ratsherr Rettig stimmt dem zu. Er fordert weiter, dass die sog. Schweife bei den Abflugrouten näher analysiert werden müssten und in diesem Zusammenhang auch zu klären sei, welche Auswirkungen die sehr enge Flugkurve hierauf hätte.

Ratsfrau Niederdellmann erklärt das die Verhinderung der neuen Erweiterungspläne Priorität hätten. Hierbei sei sicherzustellen, dass es kein gegeneinander der Stadtteile gäbe. Der Zusammenhalt sei wichtig. Für die SPD könne sie erklären, dass es keine Zustimmung zu Routenverlagerungen gebe, die auf der einen Seite Entlastungen brächten, auf der anderen Seite aber zusätzliche Belastungen.

Ratsfrau Niegeloh empfiehlt eine Überprüfung der Abflugrouten auch im Hinblick auf technische Neuerungen die sich in den letzten Jahren am Fluggerät ergeben hätten.

Ratsfrau Glasmacher fordert Mindestüberflughöhen. In diesem Zusammenhang hätte sie bei der Deutschen Flugsicherung nachgefragt. Nach zwei Monaten hätte sich immer noch keine Antwort. Zürich und andere europäische Flughäfen hätte eine solche Mindestflughöhe eingeführt. Dies müsse am Düsseldorfer Flughafen ebenfalls möglich sein. Sie bemängelt die Dauer der Verfahren und weist in diesem Zusammenhang daraufhin, dass zunächst neue Messstationen abgelehnt worden seien, nun aber doch eine neue in Lank installiert würde. Die UWG hätte mehrfach die Überprüfung der Routen angesprochen.

Bürgermeister Spindler erklärt, dass er diese Fragestellungen in der Fluglärmkommission immer zeitnah thematisiert habe. Die Fluglärmkommission hätte eine neue Messstation lediglich für den Fall abgelehnt, dass eine vorhandene abgebaut werden müsse. Dies sei nicht wünschenswert, da dann keine belastbaren Vergleichszahlen mehr vorhanden wären. Die neue Station käme zusätzlich und dies sei ein Ergebnis der Forderung in der Fluglärmkommission. Hinsichtlich der Routenfrage gäbe es keinen offiziellen Auftrag des Rates.

Dies wird von Ratsherrn Peters bestätigt. Derartige Fragestellungen klären zu lassen, läge in der Kompetenz des Rates. Dieser müsse sich Handlungsoptionen offen halten. Derzeit gäbe es einen derartigen Antrag des Rates nicht.

Die Nachfrage von Ratsherrn Staudinger-Napp zu Verfahren und Besetzung der Fluglärmkommission wird von Bürgermeister Spindler beantwortet.

Abschließend wird Bürgermeister Spindler einvernehmlich vom Rat gebeten, durch die Deutsche Flugsicherung die Flugroute über Meerbusch-Lank dahingehend  überprüfen zu lassen, ob durch Verschiebung nach Westen oder nach Osten Entlastungen möglich sind, ohne dass neue Belastungen entstehen. Auch die Höhen der Abflugrouten sollen im Hinblick auf das gewünschte Ziel einer Lärmminderung untersucht werden. In diesem Falle sollten Aussagen zur Verbindlichkeit von Abflughöhen von 1.500 – 3.000 ft. getroffen werden.