Erste Beigeordnete Mielke-Westerlage erläutert den Bericht und unterstreicht, dass sich die Musikschule gegen die private Konkurrenz behauptet habe. Wegen der deutlichen Ausrichtung auf Kinder und Jugendliche betrage der Anteil der erwachsenen Schüler nur 2%. Bei den Kooperationen mit Schulen wie beispielsweise dem Projekt „Singpause“ sei Meerbusch ähnlich aufgestellt wie der Landesdurchschnitt. Positiv sei die Entwicklung der Personalkosten verlaufen, inzwischen seien nur noch ein Drittel der Mitarbeiter TVÖD-Beschäftigte, der Ferienüberhang sei umgesetzt, die Zusammenhangstätigkeiten seien definiert. Das Ziel des Kern- und Mantelkonzepts mit einer Personalzuordnung von 1/3 zu 2/3 sei erreicht. In Zahlen betrügen die Einsparungen trotz Tariferhöhungen 120.000 Euro.

Zu den inhaltlichen Aspekten des Berichts erklärt die Musikschulleiterin, Frau Burbulla, die Meerbuscher Musikschule arbeite nach den Richtlinien des Verbandes Deutscher Musikschulen. Die sähen sowohl eine Breitenförderung als auch eine Begabtenförderung vor. Der Unterricht werde dezentral erteilt, in diesem Jahr sei er erstmalig auch auf den Ortsteil Nierst ausgedehnt worden. Zusätzlich zum Unterrichtsangebot gäbe es eine größere Anzahl Ensembles und Schülerbands. Im neu eingerichteten und vom Förderverein gesponserten Tonstudio bestehe die Möglichkeit, Aufnahmen zu erstellen. Das Studio biete darüber hinaus ein Übungsfeld für die Berufsvorbereitung beispielsweise von Toningenieuren. Eine große Anzahl von Veranstaltungen, Projekten und Workshops rundeten das Angebot ab. Zu den besonderen Maßnahmen zählten außer der aktiven Pflege der Partnerschaft mit Kaustinen/Finnland auch die Begabtenförderung und die Teilnahme am Wettbewerb Jugend musiziert, der in diesem Jahr turnusmäßig in Meerbusch ausgetragen wurde.

Als Bildungspartner arbeite die Musikschule eng mit Grundschulen und Kitas zusammen. Viele Eltern wünschten sich für ihre Kinder eine musikalische Grundbildung, auf einen Elternwunsch hin sei jetzt ein neues Angebot in der Kita Mullewapp in Nierst zustande gekommen. Das Projekt „Singpause“ werde inzwischen mit erfreulichen Ergebnissen an sieben Meerbuscher Grundschulen in insgesamt 27 Schulklassen durchgeführt. Ein weiteres Projekt mit dem Namen „Musikinsel“ habe sich als tragfähiges Konzept für den Offen Ganztag etabliert.

Als konzeptionelle Innovationen nennt Frau Burbulla die stärke Ausrichtung auf den stark nachgefragten Bereich der Popularmusik sowie die Stärkung der Rolle der Fachleiter, was eine bessere Beachtung der spezifischen Anforderung der unterschiedlichen Instrumentengruppen ermögliche.

Ausschussvorsitzender Radmacher dankt Frau Burbulla für ihren Bericht. Der Bericht habe zum Ausdruck gebracht, dass Meerbusch eine leistungsfähige Musikschule besitze.

Ratsherr Becker möchte wissen, in welcher Gruppenstärke in den Kitas unterrichtet werde. Frau Burbulla antwortet, dass dies in Gruppen von 15-20 Kindern geschehe und ergänzt, der Unterricht in den Kitas habe durchaus auch den Aspekt, Schüler für den Instrumentalunterricht der Musikschule zu gewinnen. Auf Nachfrage erklärt Frau Burbulla weiter, die Einschränkung der Freizeit durch G8 und Ganztagsschule machten das Erlernen eines Instruments nicht einfacher. Maßnahmen wie das Instrumentenkarussell und die Schnuppertage seien daher besonders notwendig, um die Kinder für den Unterricht zu interessieren.

Auf eine entsprechende Nachfrage von Ratsfrau Homuth-Kenklies erläutert Erste Beigeordnete Mielke-Westerlage, das Logo der Musikschule sei Teil einer Logo-Familie, zu der die Logos der Stadtbibliothek, der VHS und der Restart des städtischen Logos gehöre. Das alles sei aus der Hand des niederrheinischen Grafikers Norbert Cernioch gestaltet und in den zuständigen Gremien der Stadtvertretung zustimmend vorgestellt worden.

Sachkundiger Bürger Schmoll fragt nach den Möglichkeiten interkommunaler Zusammenarbeit zwischen Musikschulen. Frau Mielke-Westerlage antwortet, die Zusammenarbeit mit anderen Schulen sei bezogen auf den Unterricht nicht wirtschaftlich, im Verwaltungsbereich gebe es bereits eine Zusammenarbeit beispielsweise in Form gemeinsamer Beschaffung, gemeinsamen Betriebs und gemeinsamen Supports der EDV-Programme durch den Zweckverband ITK Rheinland. Ergänzend gibt Ausschussvorsitzender Radmacher zu bedenken, dass die unterschiedliche Finanzsituation der Kommunen eine engere Zusammenarbeit extrem verkompliziere. Er erinnert in diesem Zusammenhang daran, dass die Stadt Grevenbroich bedingt durch ein Haushaltssicherungskonzept nun gezwungen sei, die Musikschulversorgung einzuschränken.

Abschließend weist Erste Beigeordnete Mielke-Westerlage auf das Jubiläum des Fördervereins hin, der 2014 sein 40-jähriges Bestehen feiert.