Techn. Beigeordneter Dr. Gérard erklärt, es gebe zu Haus Meer keine Neuigkeiten, der Investor plane „im stillen Kämmerlein“.

Mehrere Ausschussmitglieder äußern daraufhin sehr deutlich ihren Unmut über den schleppenden Fortgang und fordern die Verwaltung zum Handeln auf.

Sackkundige Bürgerin Maas mahnt Sicherungsmaßnahmen an, um den fortschreitenden Verfall der Bausubstanz zu stoppen. Dr. Gérard antwortet, dass Sicherungsmaßnahmen durch den Eigentümer nur bei konkreter Gefahr mit Ordnungsverfügung auferlegt und ggf. mit Zwangsmitteln durchgesetzt werden könnten. In Bereichen mit Gefahrenwirkung auf allgemein zugängliche Flächen, wie etwa Geh- oder Radwegen, sei das eher der Fall als im umfriedeten Bereich des Geländes. Die Immunitätsmauer und die Remise werden deshalb besonders beobachtet. Wenn die Voraussetzungen zum Eingreifen vorliegen, werde er Maßnahmen zur Noterhaltung der denkmalgeschützten Substanz verlangen. Dr. Gérard befürchtet allerdings, dass bei Beschreiten des formal ordnungsrechtlichen Weges der Investor mit einer Blockade-Haltung antworten werde. Sein Ziel sei bisher gewesen, das Areal von Haus Meer, so weit erreichbar, wenigstens für gelegentliche öffentliche Nutzung verfügbar zu halten. Natürlich werde er, insbesondere da es das Votum des Kulturausschusses ist, die Substanzerhaltung mit ordnungsbehördlichen Mitteln durchsetzen. 

Ratsherr Neuhausen bezeichnet die Situation als äußerst unbefriedigend und wünscht, die Verwaltung möge einen Zeitplan vorlegen, in dem festgehalten sei, bis wann eine Absprache mit dem Rheinischen Amt für Denkmalpflege erfolgt sei, bis wann das Ergebnis dem Kulturausschuss vorliege und ab wann ordnungsbehördliche Maßnahmen eingeleitet würden.

Ratsherr Kunze ergänzt, das Denkmal habe in den vergangenen Monaten sichtbar Schaden genommen, insbesondere im Kellerbereich. Sachkundige Bürgerin Maas verlangt, dass die Verwaltung bis zur nächsten Sitzung des Kulturausschusses einen Katalog der notwendigen Sicherungsmaßnahmen vorlegt. Sachkundiger Bürger Schmoll gibt zu bedenken, dass die Verwaltung nicht viel tun könne. Einen Goldschatz solle man auch einmal liegen lassen und sich in diesem Falle auf Maßnahmen zum bloßen Erhalt des Denkmals verständigen. Ratsfrau Niederdellmann-Siemes erklärt, sie könne nicht erkennen, ob der Investor überhaupt noch Interesse habe und verlangt, dass dieser sich dazu äußert, ob sein Interesse weiter besteht. Die Verwaltung müsse ihn fragen, ob er noch weitermachen will.

Dr. Gérard antwortet, der Investor betone nach wie vor, dass er auf dem Gelände ein Hotel errichten möchte, habe sich aber vorrangig auf ein Projekt in Süddeutschland konzentriert.

Nach weiterer Diskussion fasst Ausschussvorsitzender Radmacher den Auftrag an die Verwaltung zusammen: Vorlage eines Sachstandsberichts zur nächsten Sitzung des Kulturausschusses, insbesondere zur Frage, ob der Investor noch an dem Projekt interessiert sei, ob und ggf. zu welchem Termin eine Abstimmung der Planung mit dem Rhein. Amt für Denkmalpflege vereinbart sei und welche Sicherungsmaßnahmen die Verwaltung zu welchem Zeitpunkt für erforderlich hält.

Abschließend berichtet Ausschussvorsitzender Radmacher von den geplanten Aktivitäten anlässlich des 850. Jahrestages der Gründung des Klosters Meer im Jahr 2016. Diese würden federführend von Pfarrer Berning koordiniert, der zu diesem Thema einen Arbeitskreis gegründet und um ideelle Unterstützung gebeten hat. Der Kulturausschuss begrüßt die Initiative und unterstützt das Ziel, diesem Datum eine besondere Beachtung zukommen zu lassen.