Unter Bezugnahme auf die Auftaktveranstaltung für die Eröffnung des Ehrenamt-Forums am 1. September 2007 in der Aula der Städt. Realschule Osterath erinnert Pfarrer Pahlke an die Anfänge der Meerbuscher Vermittlungsstelle für interessierte Ehrenamtler und Institutionen. Unter dem Leitspruch von Aristoteles „Wir können den Wind nicht ändern, aber wir können die Segel richtig setzen“ habe die Diakonie Meerbusch damals gemeinsam mit der Stadt das Ehrenamt-Forum Meerbusch ins Leben gerufen. Seit Juni 2012 sei das Forum nun in den neuen Räumen des neuen Gemeindezentrums der Ev. Kirchengemeinde in Büderich mit einem eigenen Büro untergebracht. Sei man der Institution auch ursprünglich mit Skepsis begegnet, so zeigten die beispielsweise im Jahr 2012 erfolgten ca. 100 Vermittlungen, darunter auch 65 Erstvermittlungen, heute deutlich, dass sich die Einrichtung lohne und das Ehrenamt in Meerbusch boome.

 

Im Anschluss daran informiert Frau Erwig, die das Forum mit einer Wochenarbeitszeit von 19,25 Stunden betreibt, über die Schwerpunkte der vergangenen Jahre. Nachdem in den Jahren 2008 und 2009 zunächst die Aufbauarbeiten in den einzelnen Ortsteilen mit der erforderlichen Bedarfsanalyse und dem notwendigen Netzwerkaufbau im Vordergrund gestanden hätten, seien von 2009 bis heute ca. 300 Interessenten gewonnen worden. Die Ehrenamtler nähmen zudem in der Regel 3 – 4 verschiedene Tätigkeiten wahr. Mit 40 – 45 Institutionen arbeite das Ehrenamt-Forum derzeit zusammen, dabei rücke die Projektarbeit mehr und mehr in den Vordergrund. Beispielhaft benennt Frau Erwig das Schülerpatenprojekt mit der Realschule in Osterath, ein Projekt des AWO-Mütterzentrums zur Anerkennung der Schul- und Berufsabschlüsse ausländischer Frauen sowie die Hausaufgabenbetreuung am Familienzentrum Am Sonnengarten. Darüber hinaus würde aber nach wie vor auch die Vermittlung von Einzelpersonen von den Einrichtungen angefragt.

 

Zum Abschluss ihres Vortrages verweist Frau Erwig noch auf die Bedeutung einer kontinuierlichen Begleitung der Ehrenamtler, die Notwendigkeit mit diesen gemeinsam eine Perspektive zu entwickeln, sie zu ermutigen und zu motivieren weiterzumachen.

 

Im Anschluss daran beantwortet Frau Erwig ausführlich die Frage aus dem Ausschuss. Dabei wird nochmals deutlich, dass neben der Koordination und Vermittlung von Frau Erwig auch der Ansprechpartner in den jeweiligen Einrichtungen für einen erfolgreichen Einsatz bedeutsam ist. Besonderer Bedarf für den Einsatz ehrenamtlicher Helfer zeige sich im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe wie auch bei der Unterstützung von Senioren. Nennenswerte Engpässe bei der Vermittlung habe es bislang noch nicht gegeben.  Der Anteil der ehrenamtlich engagierten Männer läge entgegen ursprünglicher Erwartungen bei ca. 50 %, die meisten Interessierten seien zwischen 30 bis 50 oder 60 bis 65 Jahre alt.

 

Hinsichtlich der Anfrage aus dem Ausschuss, inwieweit bei einer Vermittlung durch das Ehrenamt-Forum im Falle der Kinder- und Jugendarbeit auch ein Führungszeugnis verlangt werde, teilt Frau Erwig mit, dass die beteiligten Institutionen diesbezüglich unterschiedlich verfahren würden. In diesem Zusammenhang verweist Herr Annacker auf den Beschluss des Jugendhilfeausschusses September diesen Jahres. Dort habe man beschlossen, mit den freien Trägern der Jugendhilfe sowie sonstigen Trägern eine Vereinbarung gemäß § 72 a SGB VIII zu treffen, die unter anderem auch die Verpflichtung zur Vorlage eines erweiterten Führungszeugnisses beinhalte. Infolgedessen sei nunmehr geplant die sonstigen Träger, wie beispielsweise die Sportvereine oder die Diakonie Meerbusch als Träger des Ehrenamtforums zu einer Informationsveranstaltung einzuladen, mit dem Ziel die vorgenannte Vereinbarung abzuschließen.