Erste Beigeordnete Mielke-Westerlage berichtet von der Mitteilung der Stadt Neuss, dass diese zum Schuljahr 2014/15 eine vierte Gesamtschule errichten wird. Als Schulstandort sei dafür das Gebäude der Ganztagsrealschule Norf vorgesehen, welche bei entsprechenden Anmeldezahlen für die Gesamtschule (100 Anmeldungen) ab dem gleichen Schuljahr auslaufend geführt werden soll.

Anschließend berichtet sie über die Situation der Schulleitungen bei der städt. Brüder-Grimm-Schule und der städt. Adam-Riese-Schule. Bei erstgenannter sei Frau Weddeling-Wolff neben ihrer Funktion als Schulleiterin der städt. Martinus-Schule bis zum Jahresende kommissarische Leiterin. Zum 01.01.2014 sei die Stelle der Schulleitung ausgeschrieben worden und man sei optimistisch, diese besetzen zu können.

Bei der städt. Adam-Riese-Schule sei der Schulleiter bereits längerfristig erkrankt und die Stelle der Stellvertretung bereits mehrfach erfolglos ausgeschrieben worden. Hier habe die dienstälteste Lehrerin kommissarisch die Schulleitung inne. Da die Schule viele Schüler mit Migrationshintergrund (62 %) und 39 Schüler im Gemeinsamen Unterricht habe, sei dort die Situation ohne Schulleitung ziemlich angespannt.

Die Bewerbung einer Sonderpädagogin auf die Stelle der stellvertretenden Schulleitung kam demnach zum rechten Zeitpunkt. Auch das Schulamt für den Rhein-Kreis Neuss habe die Bewerbung unterstützt, es wurde sogar eine Stelle nach Besoldungsgruppe A13 an die Schule verlegt, um die Bewerberin aufnehmen zu können. Die Bezirksregierung habe dem nicht zugestimmt und plane nun, die Bewerberin an einer anderen Schule einzusetzen.

RSD Mayer bestätigt diesen Vorgang. Er sei fest davon ausgegangen, dass mit der Sonderpädagogin die personelle Situation an der städt. Adam-Riese-Schule entspannt werden könne. Nun werde die Stelle der stellvertretenden Schulleitung erneut ausgeschrieben und er habe die Bewerberin aufgefordert, sich erneut zu bewerben.

Der Ausschuss ist empört über diese Art und Weise und beauftragt nach kurzer Diskussion die Erste Beigeordnete damit, bei der Bezirksregierung zu intervenieren und sich dafür einzusetzen, dass schnellstmöglich die Stelle der stellvertretenden Schulleitung besetzt wird.

Die Frage von Ratsherrn Peters, ob der hohe Anteil der Schüler mit Migrationshintergrund und auch der Anteil der Schüler im Gemeinsamen Unterricht durch schulorganisatorische Maßnahmen nicht beeinflusst werden könne, verneint RSD Mayer.

Durch den Wegfall der Schulbezirke habe man grundsätzlich keinen Einfluss auf das Elternwahlverhalten. Durch das Fehlen einer abschließenden gesetzlichen Regelung im Rahmen der Inklusion sei es auch nicht möglich, Kinder mit Förderbedarf auf alle Grundschulen zu verteilen. Die Schulen müssen sich bereits „auf den Weg“ gemacht haben, sprich sich konzeptionell mit dem Thema Inklusion beschäftigt haben. Da dies an der städt. Adam-Riese-Schule schon vor Jahren der Fall gewesen sei, sei der Anteil der GU-Kinder relativ hoch. Er gebe jedoch zu, dass die Grenze der Belastbarkeit erreicht sei.

OStD Winterwerb fragt nach, ob der neue Vertrag „Schulen online“ mit dem KRZN unterschrieben sei. StVD Krügel bestätigt, dass dies längst geschehen sei.