Sitzung: 16.05.2013 Integrationsrat
Herr
Manke, Leiter des Integrationsbüros der
Stadt Neuss mit 5 Mitarbeitern, stellt das Projekt Integrationslotsen vor.
Finanziert
durch KommIn Mittel des Landes NRW wurde das Lotsen Projekt 2009 ins Leben
gerufen und besteht heute aus 25
ehreamtlichen Helfern, die im Jahre 2012 109 Einsätze realisieren konnten.
Aufgabe der Lotsen, die meist selbst einen Migrationshintergrund haben, ist die
Begleitung von Migrantinnen und Migranten bei Behördengängen oder bei Besuchen anderer Einrichtungen des
Gesundheits-, Sozial- und Bildungswesens. Die Aufwandsentschädigung für diese
ansonsten ehreamtliche Tätigkeit, richtet sich nach der Länge der Einsätze und
beträgt in der Regel 12, 50 pro Einsatz. Übersteigt der zeitliche Rahmen der
Tätigkeit 1 Stunde, erhält der Betreffende 5 € zusätzlich pro Stunde. Die
Vermittlung der Einsätze wird durch das Integrationsbüro organisiert, das
entsprechende Anfragen aus den Schulen, dem Jugendamt, Kitas und dem Jobcenter
erhält. Neben der Einzelfallhilfe beteiligen sich die Integrationslotsen auch
an einem Kulturprogramm der Stadtbibliothek, zu dessen Inhalten mehrsprachige
Führungen und Vorlesestunden für Kinder gehören. Die Gruppe der Lotsen hat
sich inzwischen zu einer homogenen
Gruppe entwickelt, die über einen gemeinsamen Raum verfügt und selbst eine
Theatergruppe gegründet hat. Notwendige Schulungen der Beteiligten werden durch
das Integrationsbüro organisiert und durch externe Anbieter durchgeführt. Unter
Anderem wurden Seminare zu den Themen: Grundlagen der interkulturellen
Kommunikation, Sprachförderung, Integrationskurse, Informationen zu den
Bereichen Arbeitslosengeld, Grundsicherung, Kinder-und Jugendhilfe und
Aufenthaltsrecht verwirklicht.
Nach
Beendigung des Vortrags durch Herrn Manke, entwickelt sich eine rege
Diskussion, wie Zuwanderern, die in Meerbusch leben, ein ähnliches Angebot
offeriert werden könnte. Es besteht Einvernehmen, dass zusätzlich zu der
Wohnungsnothilfe der Stadt, der sozialpädagogischen Betreuung in den
städtischen Asylbewerberheimen sowie einzelnen ehrenamtlichen Helfern, weitere
Hilfen, wie z.B. Dolmetscherdienste, das Angebot in Meerbusch verbessern
würden. Auf Rückfrage erklärt Herr Manke, dass der personelle Aufwand für die
Rekrutierung und Koordination der Integrationslotsen nicht unerheblich sei und
keinesfalls „zwischendurch“ erledigt werden kann und schlägt vor, im Rahmen der
gemeinsamen Sitzungen der Integrationsräte im Kreis dieses Thema aufzugreifen
um ggf. ein kreisweites Projekt zu initiieren. Möglich wäre hierbei vielleicht
auch die Übernahme der Organisation der gemeinsamen Schulungen durch den
Rhein-Kreis Neuss.