Herr Manke,  Leiter des Integrationsbüros der Stadt Neuss mit 5 Mitarbeitern, stellt das Projekt Integrationslotsen vor.

 

Finanziert durch KommIn Mittel des Landes NRW wurde das Lotsen Projekt 2009 ins Leben gerufen  und besteht heute aus 25 ehreamtlichen Helfern, die im Jahre 2012 109 Einsätze realisieren konnten. Aufgabe der Lotsen, die meist selbst einen Migrationshintergrund haben, ist die Begleitung von Migrantinnen und Migranten bei Behördengängen  oder bei Besuchen anderer Einrichtungen des Gesundheits-, Sozial- und Bildungswesens. Die Aufwandsentschädigung für diese ansonsten ehreamtliche Tätigkeit, richtet sich nach der Länge der Einsätze und beträgt in der Regel 12, 50 pro Einsatz. Übersteigt der zeitliche Rahmen der Tätigkeit 1 Stunde, erhält der Betreffende 5 € zusätzlich pro Stunde. Die Vermittlung der Einsätze wird durch das Integrationsbüro organisiert, das entsprechende Anfragen aus den Schulen, dem Jugendamt, Kitas und dem Jobcenter erhält. Neben der Einzelfallhilfe beteiligen sich die Integrationslotsen auch an einem Kulturprogramm der Stadtbibliothek, zu dessen Inhalten mehrsprachige Führungen und Vorlesestunden für Kinder gehören. Die Gruppe der Lotsen hat sich  inzwischen zu einer homogenen Gruppe entwickelt, die über einen gemeinsamen Raum verfügt und selbst eine Theatergruppe gegründet hat. Notwendige Schulungen der Beteiligten werden durch das Integrationsbüro organisiert und durch externe Anbieter durchgeführt. Unter Anderem wurden Seminare zu den Themen: Grundlagen der interkulturellen Kommunikation, Sprachförderung, Integrationskurse, Informationen zu den Bereichen Arbeitslosengeld, Grundsicherung, Kinder-und Jugendhilfe und Aufenthaltsrecht  verwirklicht.

Nach Beendigung des Vortrags durch Herrn Manke, entwickelt sich eine rege Diskussion, wie Zuwanderern, die in Meerbusch leben, ein ähnliches Angebot offeriert werden könnte. Es besteht Einvernehmen, dass zusätzlich zu der Wohnungsnothilfe der Stadt, der sozialpädagogischen Betreuung in den städtischen Asylbewerberheimen sowie einzelnen ehrenamtlichen Helfern, weitere Hilfen, wie z.B. Dolmetscherdienste, das Angebot in Meerbusch verbessern würden. Auf Rückfrage erklärt Herr Manke, dass der personelle Aufwand für die Rekrutierung und Koordination der Integrationslotsen nicht unerheblich sei und keinesfalls „zwischendurch“ erledigt werden kann und schlägt vor, im Rahmen der gemeinsamen Sitzungen der Integrationsräte im Kreis dieses Thema aufzugreifen um ggf. ein kreisweites Projekt zu initiieren. Möglich wäre hierbei vielleicht auch die Übernahme der Organisation der gemeinsamen Schulungen durch den Rhein-Kreis Neuss.