Beschluss: einstimmig beschlossen

Beschluss:

 

Der Schulaufsicht  wird die Schulträgerzustimmung gemäß § 20 (8) SchulG NRW zur Errichtung einer integrativen Lerngruppe am städtischen Mataré-Gymnasium mit fünf Schülerinnen oder Schülern für das Schuljahr  2013/14 erteilt.

 


Die Beschlussvorlage wird durch die Erste Beigeordnete Mielke-Westerlage erläutert.

 

Seit dem Schuljahr 2009/2010 würden Kinder mit dem Förderbedarf Lernen in integrativen Lerngruppen an der Maria-Montessori-Gesamtschule beschult. Die zuständige Schulaufsichtsbeamtin der Bezirksregierung Düsseldorf habe kurz vor Weihnachten den Schulleiter des Mataré-Gymnasiums sowie sie selbst telefonisch darüber informiert, dass im Schuljahr 2013/14 der Bedarf für zwei Lerngruppen bestehe und am Mataré-Gymnasium eine integrative Lerngruppe eingerichtet werden solle. Inzwischen sei dieser Bedarf auch schriftlich dem Schulträger mitgeteilt worden.

 

Nach Mitteilung der Bezirksregierung scheide die Einrichtung einer solchen Lerngruppe sowohl an der städtischen Realschule Osterath als auch am städtischen Meerbusch-Gymnasium aus. Am SMG werde die Schulaufsicht eine Vorbereitungsklasse für zugewanderte Schüler ohne ausreichende Deutschkenntnisse einrichten, um außer in Neuss einen weiteren Standort im Norden des Rhein-Kreises Neuss zu haben.

 

Am 8. Januar 2013 habe ein Gespräch mit dem Leiter des städtischen Mataré-Gymnasiums, OStD Winterwerb, der Schulaufsichtsbeamtin SchAD’in Banisch sowie der Inklusionskoordinatorin für weiterführende Schulen beim RK Neuss, Frau Adolfs und dem Schulträger stattgefunden.

 

Das Schulamt belege das Erfordernis dem Grunde nach durch die Vorlage einer Liste von Schülern mit Förderbedarf, die in einer integrativen Lerngruppe unterrichtet werden können bzw. wollen. Zum Teil sei das AO-SF Verfahren allerdings noch nicht eingeleitet oder nicht abgeschlossen. Insgesamt müsse man von einem Bedarf an 11 Plätzen für Schüler im integrativen Unterricht im Schulträgerbezirk Meerbusch für das Schuljahr 2013/2014 ausgehen. Nach derzeitigem Stand würden 6 Kinder zur städtischen Maria-Montessori-Gesamtschule und 5 Kinder zum städtischen Mataré-Gymnasium gehen.

 

Die Art und Weise der Information bzw. die kurze Vorbereitungszeit habe nicht nur den Schulträger, sondern die Schule selbst sehr überrascht. Man habe jedoch nicht die Möglichkeit, der Einrichtung einer integrativen Lerngruppe seine Zustimmung zu verweigern. Lediglich bei nicht ausreichenden Ressourcen wäre dies möglich.

 

Der Beschlussvorschlag beziehe sich allein auf die Zustimmung des Schulträgers, die er im Rahmen seiner Kompetenz erteilen oder verweigern könne. Bezogen auf die Sicherstellung der sächlichen Voraussetzungen gebe es keine Gründe, die den Schulträger dazu veranlassen könnten, seine Zustimmung zu verweigern.

 

Ratsherr Eimer fragt nach, ob die Nähe dieser beiden Schulen nicht eher ein Nachteil sei. Erste Beigeordnete Mielke-Westerlage erklärt die Wahl des städtischen Mataré-Gymnasiums damit, dass für die Einrichtung einer Seiteneinsteigerklasse die Schule aus Sicht der Bezirksregierung nicht in Frage käme, da sie zu nah am Quirinius-Gymnasium in Neuss liege, wo sich der andere Standort dieser Sprachförderung befinde.

 

SchAD’in Banisch erklärt, dass eine steigende Nachfrage nach integrativen Lerngruppen vorhanden sei. Aufgrund der noch geltenden rechtlichen Bedingungen könne jedoch der Förderort durch die Eltern nicht frei gewählt werden. Das entscheidende Kriterium für die Förderortbestimmung durch das Schulamt sei die Wohnortnähe.

 

Da die Hauptschulen als Anbieter weggefallen seien, die Gesamtschulen und Realschulen sich bereits in den vergangenen Jahren auf den Weg gemacht haben, seien nun die anderen Schulformen in der Pflicht. Sie sehe ein, dass aufgrund der Kürze der Vorbereitungszeit dies eine schwierige Aufgabe für das städtische Mataré-Gymnasium darstelle, insbesondere da es noch nicht viele Erfahrungen mit Gymnasien gebe, auf die man konzeptionell zurückgreifen könne.

 

OStD Winterwerb beschreibt die Zuweisung der intergrativen Lerngruppe als den größten Eingriff in die Schule, seit er dort als Schulleiter tätig sei. Natürlich müssen die Kinder vernünftig versorgt werden, jedoch sei genau dieser Punkt die Schwachstelle. Die Lehrerschaft und die Schulleitung müssten nun in einem kurzen Zeitrahmen Dinge erlernen, von denen sie zurzeit keine Kenntnis haben. Ob dies unter Berücksichtigung des Abitur-Doppeljahrgangs überhaupt in der entsprechenden Nachhaltigkeit möglich sei, wage er zu bezweifeln. Die Entscheidung sei grundsätzlich nicht zu ändern, eine inhaltliche Begründung für die Auswahl des städtischen Mataré-Gymnasiums sei ihm von der Bezirksregierung nicht bekannt gemacht worden.

 

Ratsfrau Schmidt schließt sich dieser Meinung an, auch sie bemängelt die kurze Vorbereitungszeit des Lehrerkollegiums.

 

Ratsfrau Glasmacher kritisiert die mangelnde Vorbereitung auf das Thema Inklusion vo Ort. Die Vorsitzende Ratsfrau Kox beschreibt die Bemühungen des Ausschusses und des Arbeitskreises Schulentwicklung zum Thema Inklusion und weist die Kritik zurück.

 

Anschließend lässt die Vorsitzende Ratsfrau Kox über den Beschlussvorschlag abstimmen. Der Beschluss wird einstimmig gefasst.

 

 


Abstimmungsergebnis:

 

Der Beschluss wurde einstimmig gefasst.