Frau Schröer von der Wohnberatungsagentur der Caritas stellt ihr Beratungsangebot vor. Die seit 2011 bestehende Beratungsstelle in Neuss bestünde aus 3 Mitarbeiterinnen; 2 Sozialarbeiterinnen sowie einer Bauingenieurin. Finanziert würde das Angebot durch die Gesundheitskassen und über den Rhein-Kreis Neuss. Neben der Wohnberatung sei schwerpunktmäßig auch das Thema Demenz relevant.

 

Beratung zu barrierefreiem Wohnen erfolge individuell und sei meist mit einem Hausbesuch verbunden betont sie. Vor Ort könnten aktuelle Probleme und Hindernisse besser besprochen werden. Das Beratungsangebot sei kostenlos und umfasse sowohl Fragen der aktuellen und zukünftigen Umgestaltung der Wohnung, als auch Fragen zu verschiedenen Wohnformen wie beispielsweise Senioren- WGs oder „Wohnen mit Service“. Nicht zu vergessen seien die Informationen über Finanzierungsmöglichkeiten, beispielsweise durch die KFW-Bank. Zu den Ratsuchenden zählten Senioren, Angehörige von Senioren oder auch Eltern behinderter Kinder.

 

Herr Hepner erkundigt sich nach Wohnungstauschangeboten. Frau Schröer führt aus, dass verschiedene Städte ein solches Angebot vorhielten, es aber äußerst schwierig sei, einen passgenauen Vorschlag für einen tatsächlichen Tausch zu realisieren. Oftmals scheitere das Vorhaben daran, dass ein Wohnungstausch sich finanziell nicht rechnen würde oder das insbesondere die ältere Partei ihr gewohntes Wohnumfeld nicht verlassen möchte. Dies solle man dann auch akzeptieren, so Frau Schröer, schließlich sei dies eine Entscheidung, die Jeder für sich selbst träfe. 

 

Herr Hepner betont, dass viele ältere Menschen auch Unterstützung bei einem Umzug benötigen würden. Hierzu hätten einige Wohnungsbaugesellschaften bereits entsprechende Angebote geschaffen.

 

Zusammenfassend gibt Frau Schröer einen Überblick zu den durchgeführten Beratungen: 50% der Nutzer des Beratungsangebotes seien alleinstehend und 50% lebten im Eigentum. Die Altersspanne der Ratsuchenden betrüge 28 bis 89 Jahre. Insbesondere die niederschwelligen Hilfen wie Treppenlifte, Sitzerhöhungen und kleinere Badumgestaltung würden besonders nachgefragt. Fragen zur Mobilität, zur Erleichterung der Pflege, zur Sicherheit und Beschäftigung von Menschen die an Demenz erkrankt sind, Möglichkeiten durch „Smart Home“, Sturzerkennung, Haus-Not-Ruf, gehörten ebenfalls zum Angebot und würden bevorzugt. Auf Wunsch gäbe es auch die Möglichkeit des Hausbesuches, um mit Handwerkern die Umbauten zu besprechen.

Frau Kümmel fragt nach der Zustimmungsnotwendigkeit von Vermietern für Umbauten. Frau Schröer erklärt, dass eine Zustimmung erforderlich sei, gegebenenfalls könne der Vermieter auch auf einem Rückbau nach dem Auszug bestehen. Hierzu sei es sinnvoll, vorab mit dem Vermieter Kontakt aufzunehmen und eine Kompromisslösung zu erarbeiten.