Sitzung: 08.11.2023 Ausschuss für Klima, Umwelt, Bau
Beschluss: mehrere Beschlüsse
Vorlage: DezIII/1692/2023
Beschluss:
Der
Ausschuss für Klima, Umwelt, Bau stimmt dem Bürgerantrag in weiten Teilen zu
und beauftragt die Verwaltung, bei zukünftigen Planungen die Ergebnisse der
vorliegenden faunistischen und floristischen Kartierungen und Bestandsaufnahmen
entsprechend der im Sachverhalt der Vorlage dargestellten Vorgehensweisen zu
berücksichtigen und alle Maßnahmen mit den zuständigen Behörden abzustimmen.
Im
Namen der Petenten trägt Frau Jansen vor. Sie bedankt sich dafür, dass bereits
einige Punkte aus der Bürgeranregung umgesetzt worden seien. So sei die Gefahr,
die von den Trails ausging durch den Aufbau von Hindernissen eingedämmt und
bereits eine der drei Aussichtsplattformen umgebaut, restauriert und
barrierefrei zugänglich gemacht worden. Bei der gemeinsamen Sitzung des
Ausschusses für Klima, Umwelt, Bau und des Kulturausschusses am 19.09.2023 sei
leider ohne Berücksichtigung der Gutachten des LANUV und der Biologischen
Station die Planung des Meerbuscher Kulturkreises (MKK), weitere acht
Kunstwerke in Ufernähe aufzustellen, vorgestellt worden. Dieses widerspräche
gänzlich dem Sinn der Bürgeranregung, die Uferbereiche zu schützen. Frau Jansen
zitiert einige Punkte der Gutachten. Sie erklärt, dass durch den Aufbau
zusätzlicher Kunstwerke, zusätzliche Flächen versiegelt und die Natur gestört
würde. Sie weist nochmals darauf hin, dass der Druck auf die Natur am Latumer
See schon jetzt hoch sei und keinesfalls weitere Maßnahmen ergriffenen werden
sollten, die diese Situation weiter verschärfen. Die Beschlussvorlage der
Verwaltung gehe in die richtige Richtung, sei jedoch zu allgemein und
vernachlässige die wichtigen Aspekte des Schutzes der Uferbereiche, sinnvolle
Maßnahmen zur Verminderung der Lärm- und Müllbelastung und konkrete Maßnahmen
zum Naturschutz.
Ratsherren
Schoenauer und Banse unterstützen den in der Beschlussvorlage beschriebenen
Ansatz, eine Harmonisierung zwischen den Belangen des Naturschutzes und den
Bereichen Freizeit, Erholung und Kultur herzustellen. Ratsherr Schoenauer
beantragt, dass etwa ein Drittel des westlichen Uferbereiches (auf Höhe des
kleinen Wäldchens) von jeglichen Beeinträchtigungen ausgenommen bleiben soll
und die Verwaltung in diesem Bereich eine Aufwertung prüft.
Sachkundige
Bürgerin Hansen befürwortet den Bürgerantrag und macht den Vorschlag, den
Kunstpfad Richtung Pappelallee fortzusetzen, um die Beeinträchtigung der Natur
am Latumer See möglichst gering zu halten. Den von Ratsherrn Schoenauer
benannten Schutzbereich befürwortet sie. Der Latumer See sei der einzige See im
Stadtgebiet im Eigentum der Stadt Meerbusch. Deshalb habe man dort die
Möglichkeit nachhaltige Maßnahmen umzusetzten.
Ratsherr
Quaß erinnert daran, dass Anlass der Bürgeranregung die Planung von
Landschaftsarchitekten Henne gewesen sei. Diese Planung sei inzwischen nicht
mehr relevant. Nun würden Überlegungen angestellt, was am Latumer See
realisiert werden könnte. Dem Antrag der Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN könne
er folgen, weil darin das Thema Kunstpfad weiter konkretisiert werde.
Auf
die Aufforderung von Ratsherrn Wagner die Sicht der Verwaltung darzustellen,
führt Herr Betsch aus, dass es letztendlich eine politische Entscheidung sei,
was am Latumer See passieren werde. Allerdings würde bei allen Maßnahmen die
ökologischen Aspekte rund um den Latumer See berücksichtigt. Der zuständige
Fachausschuss und die untere Naturschutzbehörde würden bei jeder Maßnahme
beteiligt.
Ratsherr
Gabernig geht davon aus, dass der MKK nicht die finanziellen Möglichkeiten
habe, in den nächsten Jahren viele Kunstwerke aufstellen lassen zu können. Wenn
es jedoch konkret werde, würde in jedem Einzelfall geprüft und darüber
beschlossen. Ratsherr Bertholdt betont, dass Kunst sich dem Naturschutz
unterordnen müsse und dass dieses auch der MKK so sehe.
Frau
Jansen befürwortet den Vorschlag von sachkundiger Bürgerin Hansen, den
Kunstpfad auf der Pappelallee fortzusetzen und am Latumer See höchstens noch
zwei weitere Kunstwerke aufzustellen. Sie habe bei der gemeinsamen Sitzung der
Ausschüsse für Klima, Umwelt, Bau und Kultur nicht den Eindruck gehabt, dass
der MKK den Naturschutz über die Absicht, am Latumer See Kunstwerke zu
installieren, stelle.
Dezernent
Annacker berichtet, dass in der gemeinsamen Sitzung der Kulturausschuss
beschlossen habe, dass der MKK die Planungen zum Kunstpfad fortsetzen könne. In
der Diskussion sei deutlich geworden, dass es problematisch werde, wenn der
Kulturausschuss Beschlüsse fassen würde, die nicht im Einklang mit dem
Ausschuss für Klima, Umwelt, Bau stünden.
Ausschussvorsitzende
Neukirchen lässt zunächst über die noch offenen Punkte aus der Bürgeranregung
abstimmen.
Beschlussvorschlag:
Der
Ausschuss Klima, Umwelt, Bau beschließt die noch offenen Punkte der
Bürgeranregung zur Umgestaltung des Latumer Sees:
- Schutz
und Erhalt der Uferbereiche, um Tieren ungestörten Lebensraum zu bieten
- Maßnahmen
zur Verhinderung von Lärm- und Müllbelastung und zur Verhinderung des
Eintrags in das Gewässer ergreifen
- Konkrete
Maßnahmen zum Schutz der Natur ergreifen
Abstimmungsergebnis:
|
Ja |
Nein |
Enthaltungen |
CDU |
|
7 |
|
SPD |
2 |
|
|
FDP |
|
2 |
|
Bündnis 90/DIE
GRÜNEN |
3 |
|
|
GRÜN-alternativ |
1 |
|
|
UWG/Freie Wähler |
1 |
|
|
DIE FRAKTION |
1 |
|
|
Gesamt: |
8 |
9 |
0 |
Antrag der CDU-Fraktion
Der Ausschuss Klima, Umwelt, Bau beschließt, dass der mittlere westliche Uferbereich des Latumer Sees von jeglichen Beeinträchtigungen ausgenommen wird.
Abstimmungsergebnis:
einstimmig
Es folgt der Beschluss über den Beschlussvorschlag der Verwaltung (s.o.)
Abstimmungsergebnis:
einstimmig beschlossen