Sitzung: 08.11.2023 Ausschuss für Klima, Umwelt, Bau
Beschluss: einstimmig beschlossen
Vorlage: DezIII/1786/2023
Beschluss
Der
Ausschuss für Klima, Umwelt, Bau beschließt – vorbehaltlich der Erörterung des
Ident-Systems im Digitalausschuss - das Abfallentsorgungskonzept 2025 - 2032
und beauftragt die Verwaltung, die Einsammlung und den Transport von
Siedlungsabfällen sowie den Betrieb des Wertstoffhofes für 6 Jahre mit
Verlängerungsoption europaweit öffentlich
auszuschreiben.
Ratsfrau
Winter trägt vor, dass für sie und ihre Fraktion nicht nachvollziehbar sei,
warum die Einführung des Ident-Systems nötig sei. Sie weist darauf hin, dass
eine Abstimmung mit der Digitalisierungsstrategie nötig sei und das Thema im
Digitalisierungsausschuss behandelt werden sollte.
Frau
Frey berichtet, dass sie in der Bearbeitung von Bürgerbeschwerden täglich von
gestohlen Abfallgefäßen erfahre. Ziel des Ident-Systems sei es, die
Abfallgefäße den Gebührenzahlern zuordnen zu können und so eine unrechtmäßige
Nutzung zu verhindern, da Gefäße, die an der falschen Stelle stehen, nicht
geleert werden. In anderen Kommunen im Kreis habe man damit bereits gute
Erfahrungen gemacht.
Ratsherr
Banse fragt, warum die Vertragsdauer nur sechs und nicht acht Jahre betrage.
Frau Frey erklärt, dass die Verwaltung der Empfehlung des Städte- und
Gemeindebundes folge. Eine Gesamtlaufzeit von acht Jahren könne sich durch eine
zweimalige Verlängerung um jeweils ein Jahr ergeben. In ihren weiteren
Ausführungen erklärt sie, dass es einfacher sei, die Sammlung und den Transport
aller Abfallarten an einen Unternehmer zu vergeben, da es sonst zu
Abstimmungsschwierigkeiten kommen könnte und ein großer Entsorger größere
Sicherheit biete als mehrere kleine.
Ratsherr
Schoenauer zweifelt an der Wirksamkeit des Ident-Systems in Bezug auf die
Vermeidung von Gebührenbetrug. Es sei häufig zu beobachten, dass die
Abfallgefäße nach der Leerung nicht an der richtigen Stelle abgestellt werden.
Äußerlich sei nicht zu erkennen, welche Tonne wohin gehöre, selbst wenn die
Anwohner ihre Tonnen selber suchen. Sollte eine falsche Zuordnung dazu führen,
dass Tonnen nicht geleert werden, würde das verständlicherweise zur Verärgerung
der betroffenen Personen führen. Frau Frey erklärt, dass die Entsorger bemüht
seien, derartige Fehler auszuräumen und versäumte Leerungen zeitnah
nachzuholen.
Ratsherr
Quaß fragt, ob die Stadt Meerbusch Einfluss habe auf die Restmüllentsorgung,
die in der Zuständigkeit des Rhein-Kreises Neuss liege und wie die Meinung der
Verwaltung zu diesem Thema sei. Seines Wissens habe der Kreis evtl. vor,
sämtlichen Restmüll an die Müllverbrennungsanlage abzugeben. Dieses sei keine
nachhaltige Vorgehensweise und könne sich auf die Entsorgungskosten auswirken
und sei deshalb im Zusammenhang mit dem Abfallentsorgungskonzept ein wichtiger
Aspekt.
Frau
Frey berichtet, dass bei der Sitzung der Arbeitsgemeinschaft Abfallwirtschaft
des Rhein-Kreises Neuss den Kommunen zwei verschiedene Möglichkeiten des Umbaus
der sanierungsbedürftigen Wertstoffsortieranlage in Neuss Grefrath vorgestellt
wurden. Die erste sei die aufwendige Sanierung, die fast einem Neubau der
Wertstoffsortierungsanlage gleiche, die zweite der Aufbau eines Umschlagplatzes
für Restmüll. Darauf, welche der Alternativen realisiert werde, haben die
Kommunen keinen Einfluss. Dieses sei eine politische Entscheidung auf
Kreisebene, die nächstes Jahr falle.
Anmerkung der
Schriftführerin: Link zur Informationsvorlage zu diesem Thema
https://session.rhein-kreis-neuss.de/bi/to0050.asp?__ktonr=33902
Ein Erfahrungsbericht
der Stadt Kaarst zum Ident-System ist Anlage zum Protokoll.
Abstimmungsergebnis:
einstimmig beschlossen