Beschluss: zur Kenntnis genommen

Herr Dr. Beseler erklärt den Ausschussmitgliedern, die Planung des Kunstpfades am Latumer habe im Jahr 2018 gemeinsam mit der Stadt Meerbusch und dem Heimatkreis Lank begonnen. In der dazu gegründeten Projektgruppe seien unter anderem auch der BUND und der NABU. Die Kunstwerke sollen um den Latumer See aufgestellt werden, um eine Aufwertung des Sees zu erreichen. Dabei solle Kunst und Natur miteinander verbunden werden. Man habe in der Vergangenheit auch schon eine Auslobung für Künstler gestartet, auf die es rege Rückmeldungen gegeben habe. Dabei habe man festgestellt, dass Finanzierung und Realisierung schwierig werden würde, da man mehrere hunderttausend Euro brauchen würde. Man habe in Folge auch mit dem Kulturdezernenten Herr Lonnes des Rhein-Kreis Neuss sowie mit der Kulturstiftung der Sparkasse Neuss gesprochen. Die Projektgruppe sei zu der Erkenntnis gekommen, dass es so nicht realisierbar sei.

 

Herr Dr. Beseler berichtet weiter, dass die Projektgruppe einen Gestaltungsplan durch den Garten- und Landschaftsarchitekten Henne habe erstellen lassen. Darin seien neun Standorte vorgeschlagen worden, die die Sichtachsen und die Vereinbarkeit von Kunst und Natur berücksichtigen würden. Ein Kunstwerk stehe bereits. In der nächsten Sitzung des KA würde man nun um die Aufstellung eines zweiten Kunstwerkes bitten. Dabei soll es sich um eine Brüll-Plastik handeln.

 

Die Projektgruppe würde in ihren aktuellsten Überlegungen nun bevorzugen, dass Kunstwerke nur temporär aufgestellt werden sollen. Dadurch würde der Kunstpfad dynamisch und nicht statisch werden.

 

Zudem wolle man auch die Kritiker einladen, in der Projektgruppe mitzuarbeiten. Es brauche die Zustimmung von außen, damit alles gelinge. Auch das ökologische Gutachten stünde dem Projekt nicht entgegen. Man wolle keine monströsen Kunstwerke dorthin setzen, sondern nur welche, die sich gut in die Natur einfügen.

 

Ratsherr Banse erfragt, ob die gezeigten Standorte fix oder auch dynamisch seien. Herr Dr. Beseler antwortet, die Standorte seien nicht statisch.

 

Ratsherr Neuhausen stellt fest, dass der Kulturausschuss das Projekt nun schon lange unterstütze. Es habe bereits zwei positive Beschlüsse dazu gegeben. Nun solle der Kunstpfad bald mit Leben gefüllt werden. Probleme wie Parkplätze könnten gelöst werden. Auch die Idee von temporären Kunstwerken unterstütze er, da es die Kosten senken würde und am Ende sogar preiswerter sei. Er würde gerne heute einen Anschub für das Projekt sehen.

 

Ratsherr Schmoll stimmt Ratsherr Neuhausen zu, die UWG würde heute gerne ebenfalls einen Anschub geben. Kunst und Kultur würden sich am Latumer See sehr gut vereinen lassen. Es solle ein Ort der Stille bleiben, ein Ort für den stillen Wanderer. Der Kunstpfad würde naturentsprechend sein, es würde aus seiner Sicht keine Probleme mit den Parkplätzen geben.

 

Ratsfrau Hansen gibt zu bedenken, dass der Latumer See der einzige von 13 Baggerseen sei, der sich im städtischen Besitz befinde. Sie habe sich sehr gefreut, dass bei dem Kunstpfad auch der Naturschutz berücksichtigt werden solle. Dies sei sehr wichtig, da beispielsweise der Haubentaucher zwar vor Ort sei, er dort aber wegen des Wanderweges nicht brüte. Der Haubentaucher bräuchte unter anderem schwimmende Hilfen. Bevor es zu einer Realisierung des Kunstpfades komme, hätte man jetzt noch die Möglichkeit, sich mit der ökologischen Station vorher an den Rhein-Kreis Neuss zu wenden und um Hilfe aus dem Ökokonto zu bekommen, auch als Ausgleich für das Neubaugebiet am Kalversdonk. Der Rhein-Kreis Neuss hätte auf ihre Anfrage schon signalisiert, dass dies nach einer Prüfung möglich sei.

 

Ratsherr Quass merkt an, dass in der Informationsvorlage der Verwaltung sechs Standorte eingetragen seien, nun präsentiere Herr Dr. Beseler aber zehn. Für seine Fraktion sei der Kunstpfad in Ordnung, wenn es geringstmögliche Eingriffe in die Natur geben würde.

 

Herr Dr. Beseler antwortet, man wolle den See für alle Meerbuscher schöner gestalten, man wolle mehr Leben an den See bekommen. Die Projektgruppe wolle nun nicht mehr warten. Sie würden es gerne sehen, wenn nun erst einmal ein zweites Kunstwerk aufgestellt werden könnte. Für weitere Standorte hätten sie sowieso noch keine Künstler, das Aufstellen der weiteren Kunstwerke könne sich gut und gerne noch über die nächsten zehn bis 15 Jahre ziehen. Man habe anfangs sechs Standorte dem Kulturausschuss vorgestellt, dies sei nun aber Makulatur. Im Laufe der Jahre sei man nun weitergekommen.

 

Kulturdezernent Peter Annacker unterstützt das Projekt. Der Latumer See sei ein Ort der Naherholung. Die vorgeschlagenen Eingriffe in Fauna und Flora seien vertretbar, sollten aber möglichst gering sein.

 

Ratsfrau Danes bemerkt, dass es sich bei dem Kunstpfad um eine wunderschöne Idee handele. Sie wünsche sich mit dem Protokoll der Sitzung, die aktuelle Planungsskizze zu sehen. Zudem würde sie nicht ausschließen wollen, dass die Kunstwerke ausschließlich temporär vor Ort seien, sondern dass beides möglich sei, temporäre als auch fixe Installation. Eine dauerhafte Aufstellung könne ja beispielsweise auch durch eine Spende realisiert werden.

 

Herr Dr. Besler stimmt Ratsfrau Danes zu. Würde die Planungsgruppe ein passendes Kunstwerk als Schenkung oder zur dauerhaften Ausstellung überlassen bekommen, könnte es dort gerne platziert werden. Das Gutachten von Herrn Henne würde aktuell acht bis zehn Kunstwerke vorsehen, die alle im Abstand von 150 bis 200 Meter stehen könnten, verteilt auf eine Länge von 1,4 Kilometer. Die Planung sei aber nicht steif, man müsse sich nicht daran halten. Man hoffe auf eine vernünftige Lösung.

 

Ratsfrau Hansen sieht als einzige Möglichkeit die LANUV-Abfrage, die müsse man erst abwarten.

 

Für Ratsherr Jürgens sei es selbstverständlich, dass der Kulturausschuss beschließe, dass die Planungsgruppe unter anderem bestehend aus MKK und Heimatkreis Lank die Erlaubnis erhalte, weitere Kunstwerke aufzustellen.

 

Ratsherr Jung fügt hinzu, dass die Finanzierung ja der Meerbuscher Kulturkreis tragen werde.

 

Ratsherr Bertholdt gibt zu bedenken, dass es einer breiten Zustimmung bedürfe. Das Spannungsfeld zwischen Ökologie und Kunst müsste noch bearbeitet werden. Einen Beschluss bräuchte es nicht, den Antrag halte er für überflüssig. Das Aufstellen einer Brüll-Plastik empfinde er für gut, Brüll sei schließlich ein Sohn der Stadt gewesen.

 

Ratsherr Jürgens fügt an, dass es dem MKK und dem Heimatkreis Lank schriftlich verboten sei, mit den Planungen weiterzumachen. Dies hänge mit dem Bürgerantrag zusammen.

 

Die Ausschussvorsitzende, Ratsfrau Neukirchen, merkt an, dass der Antrag gar keinen Sinn machen würde, da man erst einen Beschluss des AKUB abwarten müsse.

 

Ratsherr Jürgens wendet ein, dass der Antrag unschädlich sei für den Bürgerantrag.

 

Herr Dr. Beseler gibt an, man wolle im nächsten KA einen Antrag für die Aufstellung des zweiten Kunstwerkes stellen. Vorher wolle die Planungsgruppe noch Kontakt zum Rhein-Kreis Neuss aufnehmen, um den Standort zu bestimmen. Kulturdezernent Annacker gibt zu bedenken, dass für die Aufstellung jedes Kunstwerkes die Stadt Meerbusch als Eigentümer des Sees und der Kulturausschuss als zuständiger Fachausschuss rechtzeitig zu beteiligen sei.