Sitzung: 19.09.2023 Ausschuss für Klima, Umwelt, Bau und Kulturausschuss
Beschluss: zur Kenntnis genommen
Vorlage: FB3/0694/2023
Herr
Dr. Beseler erklärt den Ausschussmitgliedern, die Planung des Kunstpfades am
Latumer habe im Jahr 2018 gemeinsam mit der Stadt Meerbusch und dem Heimatkreis
Lank begonnen. In der dazu gegründeten Projektgruppe seien unter anderem auch
der BUND und der NABU. Die Kunstwerke sollen um den Latumer See aufgestellt
werden, um eine Aufwertung des Sees zu erreichen. Dabei solle Kunst und Natur
miteinander verbunden werden. Man habe in der Vergangenheit auch schon eine
Auslobung für Künstler gestartet, auf die es rege Rückmeldungen gegeben habe.
Dabei habe man festgestellt, dass Finanzierung und Realisierung schwierig
werden würde, da man mehrere hunderttausend Euro brauchen würde. Man habe in
Folge auch mit dem Kulturdezernenten Herr Lonnes des Rhein-Kreis Neuss sowie
mit der Kulturstiftung der Sparkasse Neuss gesprochen. Die Projektgruppe sei zu
der Erkenntnis gekommen, dass es so nicht realisierbar sei.
Herr
Dr. Beseler berichtet weiter, dass die Projektgruppe einen Gestaltungsplan
durch den Garten- und Landschaftsarchitekten Henne habe erstellen lassen. Darin
seien neun Standorte vorgeschlagen worden, die die Sichtachsen und die
Vereinbarkeit von Kunst und Natur berücksichtigen würden. Ein Kunstwerk stehe
bereits. In der nächsten Sitzung des KA würde man nun um die Aufstellung eines
zweiten Kunstwerkes bitten. Dabei soll es sich um eine Brüll-Plastik handeln.
Die
Projektgruppe würde in ihren aktuellsten Überlegungen nun bevorzugen, dass
Kunstwerke nur temporär aufgestellt werden sollen. Dadurch würde der Kunstpfad
dynamisch und nicht statisch werden.
Zudem
wolle man auch die Kritiker einladen, in der Projektgruppe mitzuarbeiten. Es
brauche die Zustimmung von außen, damit alles gelinge. Auch das ökologische
Gutachten stünde dem Projekt nicht entgegen. Man wolle keine monströsen
Kunstwerke dorthin setzen, sondern nur welche, die sich gut in die Natur
einfügen.
Ratsherr
Banse erfragt, ob die gezeigten Standorte fix oder auch dynamisch seien. Herr
Dr. Beseler antwortet, die Standorte seien nicht statisch.
Ratsherr
Neuhausen stellt fest, dass der Kulturausschuss das Projekt nun schon lange
unterstütze. Es habe bereits zwei positive Beschlüsse dazu gegeben. Nun solle
der Kunstpfad bald mit Leben gefüllt werden. Probleme wie Parkplätze könnten
gelöst werden. Auch die Idee von temporären Kunstwerken unterstütze er, da es
die Kosten senken würde und am Ende sogar preiswerter sei. Er würde gerne heute
einen Anschub für das Projekt sehen.
Ratsherr
Schmoll stimmt Ratsherr Neuhausen zu, die UWG würde heute gerne ebenfalls einen
Anschub geben. Kunst und Kultur würden sich am Latumer See sehr gut vereinen
lassen. Es solle ein Ort der Stille bleiben, ein Ort für den stillen Wanderer.
Der Kunstpfad würde naturentsprechend sein, es würde aus seiner Sicht keine
Probleme mit den Parkplätzen geben.
Ratsfrau
Hansen gibt zu bedenken, dass der Latumer See der einzige von 13 Baggerseen
sei, der sich im städtischen Besitz befinde. Sie habe sich sehr gefreut, dass
bei dem Kunstpfad auch der Naturschutz berücksichtigt werden solle. Dies sei
sehr wichtig, da beispielsweise der Haubentaucher zwar vor Ort sei, er dort
aber wegen des Wanderweges nicht brüte. Der Haubentaucher bräuchte unter
anderem schwimmende Hilfen. Bevor es zu einer Realisierung des Kunstpfades
komme, hätte man jetzt noch die Möglichkeit, sich mit der ökologischen Station
vorher an den Rhein-Kreis Neuss zu wenden und um Hilfe aus dem Ökokonto zu
bekommen, auch als Ausgleich für das Neubaugebiet am Kalversdonk. Der
Rhein-Kreis Neuss hätte auf ihre Anfrage schon signalisiert, dass dies nach
einer Prüfung möglich sei.
Ratsherr
Quass merkt an, dass in der Informationsvorlage der Verwaltung sechs Standorte
eingetragen seien, nun präsentiere Herr Dr. Beseler aber zehn. Für seine
Fraktion sei der Kunstpfad in Ordnung, wenn es geringstmögliche Eingriffe in
die Natur geben würde.
Herr
Dr. Beseler antwortet, man wolle den See für alle Meerbuscher schöner
gestalten, man wolle mehr Leben an den See bekommen. Die Projektgruppe wolle
nun nicht mehr warten. Sie würden es gerne sehen, wenn nun erst einmal ein
zweites Kunstwerk aufgestellt werden könnte. Für weitere Standorte hätten sie
sowieso noch keine Künstler, das Aufstellen der weiteren Kunstwerke könne sich
gut und gerne noch über die nächsten zehn bis 15 Jahre ziehen. Man habe anfangs
sechs Standorte dem Kulturausschuss vorgestellt, dies sei nun aber Makulatur.
Im Laufe der Jahre sei man nun weitergekommen.
Kulturdezernent
Peter Annacker unterstützt das Projekt. Der Latumer See sei ein Ort der
Naherholung. Die vorgeschlagenen Eingriffe in Fauna und Flora seien vertretbar,
sollten aber möglichst gering sein.
Ratsfrau
Danes bemerkt, dass es sich bei dem Kunstpfad um eine wunderschöne Idee
handele. Sie wünsche sich mit dem Protokoll der Sitzung, die aktuelle
Planungsskizze zu sehen. Zudem würde sie nicht ausschließen wollen, dass die
Kunstwerke ausschließlich temporär vor Ort seien, sondern dass beides möglich
sei, temporäre als auch fixe Installation. Eine dauerhafte Aufstellung könne ja
beispielsweise auch durch eine Spende realisiert werden.
Herr
Dr. Besler stimmt Ratsfrau Danes zu. Würde die Planungsgruppe ein passendes
Kunstwerk als Schenkung oder zur dauerhaften Ausstellung überlassen bekommen,
könnte es dort gerne platziert werden. Das Gutachten von Herrn Henne würde
aktuell acht bis zehn Kunstwerke vorsehen, die alle im Abstand von 150 bis 200
Meter stehen könnten, verteilt auf eine Länge von 1,4 Kilometer. Die Planung
sei aber nicht steif, man müsse sich nicht daran halten. Man hoffe auf eine
vernünftige Lösung.
Ratsfrau
Hansen sieht als einzige Möglichkeit die LANUV-Abfrage, die müsse man erst
abwarten.
Für
Ratsherr Jürgens sei es selbstverständlich, dass der Kulturausschuss
beschließe, dass die Planungsgruppe unter anderem bestehend aus MKK und
Heimatkreis Lank die Erlaubnis erhalte, weitere Kunstwerke aufzustellen.
Ratsherr
Jung fügt hinzu, dass die Finanzierung ja der Meerbuscher Kulturkreis tragen
werde.
Ratsherr
Bertholdt gibt zu bedenken, dass es einer breiten Zustimmung bedürfe. Das
Spannungsfeld zwischen Ökologie und Kunst müsste noch bearbeitet werden. Einen
Beschluss bräuchte es nicht, den Antrag halte er für überflüssig. Das
Aufstellen einer Brüll-Plastik empfinde er für gut, Brüll sei schließlich ein
Sohn der Stadt gewesen.
Ratsherr
Jürgens fügt an, dass es dem MKK und dem Heimatkreis Lank schriftlich verboten
sei, mit den Planungen weiterzumachen. Dies hänge mit dem Bürgerantrag
zusammen.
Die
Ausschussvorsitzende, Ratsfrau Neukirchen, merkt an, dass der Antrag gar keinen
Sinn machen würde, da man erst einen Beschluss des AKUB abwarten müsse.
Ratsherr
Jürgens wendet ein, dass der Antrag unschädlich sei für den Bürgerantrag.
Herr
Dr. Beseler gibt an, man wolle im nächsten KA einen Antrag für die Aufstellung
des zweiten Kunstwerkes stellen. Vorher wolle die Planungsgruppe noch Kontakt
zum Rhein-Kreis Neuss aufnehmen, um den Standort zu bestimmen. Kulturdezernent
Annacker gibt zu bedenken, dass für die Aufstellung jedes Kunstwerkes die Stadt
Meerbusch als Eigentümer des Sees und der Kulturausschuss als zuständiger
Fachausschuss rechtzeitig zu beteiligen sei.