Die Ausschussvorsitzende Ratsfrau Neukirchen bittet die Anwohnerin Frau Jansen ihr Anliegen vorzutragen. Frau Jansen gibt den Hinweis auf die Gutachten des LANUV und der biologischen Station, dass es jetzt schon eine Übernutzung des Latumer Sees gebe. Zudem seien die Flächen ökologisch wertvoll. Die Pläne von Herrn Henne seien für nicht-ökologische Flächen erstellt worden. Im Bürgerantrag würde man sich nicht ausdrücklich gegen den Kunstpfad aussprechen, aber für den Schutz des Ufers, damit Tiere einen ungestörten Lebensraum hätten. Würden in Ufernähe Kunstwerke aufgestellt werden, wären diese Bereiche für die Tiere verloren. Als Negativ-Beispiel führt Frau Jansen den „Mann im Baum“ im Herrenbusch an. Als Kunstwerk sei er toll, er sei auch sehr versteckt. Nur hätten die Betrachter eine sehr breite Schneise in die Natur getrampelt, um näher an das Kunstwerk zu gelangen. Diese Zerstörung fürchte sie auch für den Latumer See. Auch die Wasserflächen als von Tieren genutzte Bereiche würden durch die Standorte beeinträchtigt werden. Daher wären keine weiteren Attraktionen angebracht. Auch die angedachten Materialien würde sie für ungeeignet halten.

 

Ratsherr Quass beschwert sich, dass der Ausschuss schlecht vorbereitet wäre. Zudem würde er gerne von der Ausschussvorsitzenden wissen, warum man sich heute treffe.

 

Die Ausschussvorsitzende Ratsfrau Neukirchen erklärt, dass das biologische Gutachten in der letzten Ausschusssitzung des AKUB aufgerüttelt habe. Es habe zur Erkenntnis geführt, dass man die Dinge gemeinsam denken müsse, dass man ein gemeinsames Verständnis und ein gemeinsames Vorgehen entwickeln müsse. Zudem sei der Bürgerantrag noch nicht im AKUB behandelt worden, sondern sei erst im November dran. Das Gutachten würde auch anregen, die möglichen Standorte der Kunstwerke zu überdenken.

 

Ratsherr Banse gibt dem MKK recht, es müsse jetzt ein Beschluss gefasst werden, sonst würde man gar nicht mehr in die Gänge kommen. Aus seiner Sicht wäre es möglich, die ökologischen Aspekte mit dem Kunstpfad zu verbinden.

 

Ratsherr Neuhausen schlägt vor, man solle das Thema nicht kaputtreden. Es seien schließlich Ehrenamtliche in der Planungsgruppe aktiv, die schon viel Freizeit in das Thema gesteckt hätten. Dem MKK müsse nun die Chance gegeben werden, weiterzumachen.

 

Ratsherr Bertholdt ist dafür, dass in Folge nichts beschlossen werde. Das Thema müsse zurück in die Fraktionen, um dort noch einmal besprochen zu werden. Das Thema sei ein Spannungsfeld.

 

Kulturdezernent Peter Annacker erklärt, dass grundsätzlich über den Antrag von Ratsherr Jürgens abgestimmt werden müsse. Es könnte nur dazu führen, dass man in das Dilemma gerate, noch nicht erfolgten Erörterungen des AKUB vorzugreifen. Er bitte darum, dem Vorschlag von Ratsherr Bertholdt zu folgen und das Thema noch einmal in den Fraktionen zu beraten. Dabei gelte es, die unterschiedlichsten Interessen von Flora und Fauna sowie Kunst zu wahren. Er plädiere dafür, die Erörterung im AKUB abzuwarten.

 

Ratsherr Jürgens hält dagegen, dass der Antrag aufrechterhalten solle. Der KA solle das Signal geben, man finde das Projekt gut.

 

Ratsherr Quass stimmt Ratsherr Bertholdt zu. Er finde auch, das Thema müsse noch in den Fraktionen beraten werden. Man sei nicht weit auseinander. Heute solle nicht abgestimmt werden.

 

Herr Dr. Beseler bittet darum, dass es nur eine Klarstellung gebe, ob man weiterplanen könne oder nicht.

 

Kulturdezernent Peter Annacker formuliert den Antrag vor: Der Kulturausschuss beschließt, dass der MKK und der Heimatkreis mit den Planungen für die Aufstellung weiterer Kunstwerke fortfahren kann.

 

Die Ausschussvorsitzende ruft zur Wahl. Der Antrag wird mit elf Ja-Stimmen und zwei Enthaltungen mehrheitlich angenommen.