Frau
Dreyer stellt die Informationsvorlage vor. Sie ergänzt, dass aufgrund des
Kindergarten-Neubaus auf der Fröbelstraße die Turnhalle und diverse
Nebengebäude abgerissen werden würden, in denen sich aktuell die Koch- und
Sanitäreinrichtungen sowie diverse Unterkünfte befänden.
Dezernent
Herr Annacker ergänzt, dass nicht absehbar sei, wann die hohen Zuweisungszahlen
nachlassen würden. Der Verwaltungsvorstand prüfe aktuell weitere Standorte für
die Unterbringung der Flüchtlinge. Es seien kleinere Einheiten für maximal 50
Personen an mehreren Standorten geplant. Im Raum stünde zudem die
Wiederinbetriebnahme der Fröbelstraße mit weniger Personen. Im Rahmen der
Haushaltsplanungen werde diskutiert, ob entsprechende Containeranlagen
angemietet oder gekauft werden sollten.
Ratsherr
Becker erkundigt sich, bis zu welcher Grenze die Stadt aufnahmefähig sei. Zudem
fragt er, wo die 600 ukrainischen Flüchtlinge aus dem Jahr 2022 in der
Abbildung 1 der Informationsvorlage zu finden seien.
Dezernent
Herr Annacker erklärt, dass ein Großteil der ukrainischen Flüchtlinge in privaten
Haushalten untergekommen sei oder in der Zwischenzeit eigenen Wohnraum gefunden
habe. Die Abbildung beziehe sich ausschließlich auf die Aufnahmen in die
Übergangswohnheime. Zudem bestehe eine Verpflichtung zur Aufnahme der
zugewiesenen Personen. Ein Antrag auf Aussetzung der Zuweisungen könne
ausnahmsweise für einen kurzen Zeitraum bei der Bezirksregierung gestellt
werden, in dieser Zeit müssten jedoch Maßnahmen zur zukünftigen Sicherstellung
der Unterbringung ergriffen werden. Zudem müsse die in dieser Zeit nicht
erfüllte Zuweisungsquote nachgeholt werden.
Ratsfrau
Niegeloh entnimmt der Abbildung 1, dass aufgrund der über 200 anerkannten
untergebrachten Personen ein entsprechender Bedarf an Sozialwohnungen bestehe.
Zudem erkundigt sie sich, ob im Rahmen des Königsteiner Schlüssels der Bedarf
an Plätzen in Übergangswohnheimen bis zum Jahresende abgebildet werden könne.
Frau
Dreyer erläutert, dass es sich bei dem Königsteiner Schlüssel um einen
Prozentsatz der in den Landesunterkünften aufgenommenen Personen handele. Da
sich dieser steig verändere, bestehe demnach immer ein gewisser
Überraschungseffekt.
Ratsherr
Bertholdt betont, dass keine Entspannung der Zuweisungen absehbar sei und daher
alle Gemeinflächen in Betracht gezogen werden müssten. Auch empfiehlt er den
Einbezug des Planungsausschusses.
Ratsfrau
Pricken merkt an, dass nicht nur Wohnraum fehle, sondern auch Mitarbeiter in
Behörden, da die Wartezeit bei Ausländerbehörden und Krankenkassen sehr lang
sei. Auch seien die Kapazitäten der Kindergärten, Schulen und Sportvereine
erschöpft.
Der
Ausschussvorsitzende Herr Focken gibt an, dass 144 Plätze auf der Fröbelstraße
verloren wären und bittet daher schnellstmöglich um eine Lösungsfindung.
Der
Dezernent Herr Annacker antwortet, dass aktuell mehrere Grundstücke in Betracht
gezogen und baurechtlich geprüft werden würden.