Bürgermeister Bommers ging auf den Artikel „Zukunft der Elektrothek ist ungewiss“ vom 22. Mai in der Rheinischen Post ein. Der Text sagte aus, dass die bisherigen Räume in Osterath abgerissen werden sollen, für die Exponate gebe es noch keinen Plan. Bürgermeister Bommers hatte gehofft, vorher noch einmal mit Amprion sprechen zu können. Ende Mai würde er auf Dr. Neumann, Mitglied der Geschäftsführung von Amprion, zum Spatenstich treffen. Der Bürgermeister gab an, Meerbuschs Interessen geltend machen zu wollen. Dazu gehöre, dass die Exponate nicht nur erhalten, sondern zu Ausstellungszwecken auch in Meerbusch bleiben. Man müsse sich vielleicht Gedanken über einen alternativen Standort in Meerbusch machen.

 

Ratsherr Banse erkundigte sich, ob die Verwaltung im Falle eines Abrisses, schon eine Ersatzfläche gesucht habe.

 

Bürgermeisters Bommers verneinte dies und fügte an, dass es schwierig werden würde, in Meerbusch eine Fläche zu finden.

 

Ratsfrau Danes ergänzte, dass man es in der Vergangenheit verschlafen habe, die Bedeutung der Elektrothek mit ihren einmaligen Exponaten herauszustellen. Die Eletrothek sei eine Schatztruhe, in die man auch die Schulen führen müsse. Sie unterstrich, dass die Stadt Meerbusch sich dafür einsetzen müsse, dass die Elektrothek vor Ort und Stelle bleibe.

 

Der ehrenamtliche Denkmalbeauftragte Prof. Dr. Schöndeling ergänzte in dem Zusammenhang, dass der Verein Elektrothek ihn angesprochen und darauf hingewiesen habe, dass man zwischen Gebäude und Sammlung unterscheiden müsse. Für RWE hätte das Umspannwerk einen hohen Wert, da dort der halbe Niederrhein „dranhängen“ würde. Es gebe einen Historiker, der die alten Pläne habe. Denkmalpflegerisch gebe es aber keinen Ansatz, da die wertvolle Sammlung selber keinen Bezug zu Osterath habe.

 

Bürgermeister Bommers räumte ein, dass die Stadt Meerbusch nur ein schwaches Argument habe, da die Elektrothek tatsächlich mit nur 300 Besuchern im Jahr einen Dornröschenschlaf friste.

 

Ratsfrau Danes riet dazu, die Elektrothek bekannter zu machen, denn niemand würde wissen, dass sie ein Museum ist. Man könne sie auch einer Industrieroute hinzufügen.

 

Dem fügte der sachkundige Bürger Schmoll an, dass die Stadt Meerbusch doch ein gutes Argument hätte: Für die Nebenanlagen wolle Amprion ja noch Genehmigungen erhalten.

 

Ratsfrau Danes schlug vor, dass der Kulturausschuss in einer seiner nächsten Sitzungen eine Führung durch die Elektrothek bekommen solle.

 

Die Kulturausschuss-Vorsitzende Dr. Schomberg versprach, dies möglichst in die nächste Sitzung im September aufzunehmen.