Fragesteller 1 berichtet von der Problematik kurzfristiger Gruppenschließungen in der Kindertages-einrichtung „Tabaluga“ in Lank bedingt durch Personalausfall aufgrund von Krankheit oder Urlaub der Mitarbeiter*innen. Er bemängelt, dass Eltern, die überwiegend berufstätig sind, von einem auf den anderen Tag über Gruppenschließungen informiert werden und sich somit sehr kurzfristig um eine andere Betreuungsmöglichkeit für ihr Kind kümmern müssen. Er weist darauf hin, dass Eltern einen Betreuungsvertrag abgeschlossen haben, aber nicht immer verlässlich mit der Betreuung ihrer Kinder rechnen können. Er wünscht sich eine engere Zusammenarbeit zwischen Eltern, Träger und Jugendamt um gemeinsam Vorschläge für Problemlösungen zu erarbeiten.

Dezernent Annacker erklärt, dass das Jugendamt diese Problematik kennt und sehr ernst nimmt. Er weist auf den flächendeckend bestehenden Fachkräftemangel hin, betont aber, dass vor dem Hintergrund einer dünnen Personaldecke durch Erkrankungen, die nicht planbar sind, unvorhersehbare Engpässe entstehen, die Maßnahmen wie kurzfristige Gruppenschließungen erforderlich machen, wenn eine sichere Betreuung der Kinder andernfalls nicht mehr gewährleistet ist.

 

Jugendamtsleiterin Fandel ergänzt, dass in der Kita „Tabaluga“ derzeit keine Stelle vakant ist, eine Mitarbeiterin aber dauerhaft erkrankt ist. Urlaubstage seien lange im Voraus genehmigt und könnten daher nicht einseitig arbeitgeberseits zurückgenommen werden, zumal der Erholungsurlaub für die Mitarbeitenden wichtig ist. Eine Verschiebung des Urlaubs verlagert das Problem auf einen anderen Zeitpunkt. Da der durch das Land finanzierte Betreuungsschlüssel relativ eng ist, führen krankheitsbedingte Ausfälle mehrerer Mitarbeiter*innen zu der Problematik, dass u.U. nicht alle Kinder vollumfänglich betreut werden können.

Es ist angestrebt, möglichst früh Betreuungsengpässe mit den Eltern zu kommunizieren. In der Regel werden auch Abfragen bei den Eltern vorgenommen, wer ggf. nicht unbedingt eine Betreuung benötigt bzw. wer aufgrund von Berufstätigkeit auf die Betreuung dringend angewiesen ist.

 

Ratsmitglied Glasmacher regt an, einen „Notfall“-Pool aus Freelancern, Studierenden und Seiteneinsteigern einzurichten, die bei Engpässen aushelfen können.

Jugendamtsleiterin Fandel erklärt, dass in den meisten Einrichtungen bereits Alltagshelfer eingesetzt werden, die das jeweilige Team entlasten, aber keine pädagogischen Aufgaben übernehmen können. Zudem wurden für die städtischen Kitas weitere sechs Springerstellen bewilligt, die sukzessive besetzt werden sollen. Hierdurch soll in jeder städtischen Kita der Personalpool so ausgestaltet sein, dass die Einrichtungen sich bei Personalausfällen untereinander aushelfen können. Die Anwerbung und Einstellung ausländischer Mitarbeiter gestalte sich durch ein sehr zeitintensives Anerkennungsverfahren der Bildungsabschlüsse als nicht zielführend.

 

Vorsitzende Schoppe dankt dem Fragesteller und versichert ebenfalls, dass alle an der Thematik Beteiligten an der Verbesserung der Betreuungssituation arbeiten.