Sitzung: 16.11.2022 Sozialausschuss
Frau
Schulz stellt das Projekt „Gemeinsam in Meerbusch“ vor. Die Stiftung Büderich
habe in Verbindung mit der Stadt Meerbusch dieses Projekt ins Leben gerufen,
das es sich zum Ziel gesetzt habe, insbesondere zugereiste Ukrainer/innen in
Meerbusch in ihrem neuen Lebensumfeld zu unterstützen.
Sie
führt aus, dass mit den zur Verfügung stehenden Fördermitteln dafür gesorgt
werden solle, dass in Meerbusch Sprachkurse zunächst vorrangig für Menschen,
die aus der Ukraine gekommen seien, angeboten werden könnten. Kern dieser
Maßnahmen seien Sprachkurse, die neuzugereiste Schüler/innen gezielt im Erwerb
derjenigen Deutschkenntnisse unterstützten, die diese zur erfolgreichen
Teilnahme am schulischen Fachunterricht benötigten.
Es
sei geplant, erste Sprachkurse in den Weihnachtsferien dieses Jahr und den
Osterferien 2023 anzubieten. In Kooperation mit den Schulen in Meerbusch solle
langfristig allen Kindern mit Migrationsgeschichte eine sprachliche Förderung
angeboten werden können.
Es
gelte aber nicht nur, sprachliche Barrieren zu überwinden, sondern oft müssten
auch auf die durch die Fluchterfahrungen entstanden Traumata Rücksicht genommen
werden. Deshalb sei ein einfühlsamer Umgang mit den Menschen wichtig.
Unterstützung
bekomme die Stiftung auch von der Stadt Meerbusch. Für die Arbeit sei ihr ein
Büro im Büdericher Rathaus zur Verfügung gestellt worden. Ebenso stelle die
städtische Bibliothek Räumlichkeiten für Kurse zur Verfügung.
Sie
wirbt für die Beteiligung von BürgerInnen, die das Projekt unterstützen möchten
– sei es mit Angeboten für Räumlichkeiten, finanziell oder durch ehrenamtliche
Mitarbeit.
Zudem
versuche man aktuell in Zusammenarbeit mit der ukrainisch orthodoxen
Kirchengemeinde Düsseldorf, eine Weihnachtsfeier für die Geflüchteten zu
organisieren.
Zum
Abschluss stellt sich Frau Schulz selbst kurz vor und führt aus, dass sie eine
im Bereich Sprach- und Integrationskurse erfahrene Projektleiterin sei. Als
Sprachwissenschaftlerin habe sie neben ihrem Studium der Ägyptologie ein
Zertifikatsstudium im Bereich „Deutsch als Zweitsprache“ absolviert. Sie selber
spreche durch ihre diversen Aushaltsaufenthalte im Rahmen ihrer Tätigkeit als
Ägyptologin mehrere Fremdsprachen.
Ratsherr
Dammer fragt nach der Zusammensetzung des Teams.
Frau
Schulz führt aus, dass sie auf 8 geeignete Lehrkräfte, die – nach
entsprechender Qualifikation – Deutsch als Zweitsprache auf Honorarbasis
unterrichteten, zurückgreifen könne. Des Weiteren stünden ehrenamtliche Helfer
zur Verfügung, an die bereits eine Familie vermittelt worden sei. Die
Rheinische Post unterstütze die Arbeit des Projektes mit einer laufenden
Berichterstattung.
Ratsherr
Berthold bittet um Informationen zu den aktuell betreuten Schülerzahlen und dem
benötigten Raumbedarf.
Frau
Schulz berichtet, dass die Angebote für Kinder an den Schulen erfolgten und
auch in den Räumlichkeiten der Schule durchgeführt würden. Hier sei eine enge
Zusammenarbeit zwischen Projekt und Schule gegeben, die die persönliche
Situation der Kinder berücksichtige. Dabei beschränke man den Zugang nicht auf
ukrainische Kinder, sondern beziehe alle Kinder mit Migrationshintergrund mit
ein. Schwieriger sei die Schaffung von Kursen für Erwachsene, da hierfür
Räumlichkeiten benötigt würden, die aktuell noch nicht gefunden seien.
Ratsfrau
Niegeloh möchte wissen, ob es sich um qualifizierte Lehrkräfte handele, die im
Projekt tätig würden und ob es eine Kooperation mit der VHS gebe.
In
Beantwortung führt Frau Schulz aus, dass nicht alle Personen ausgebildete
Lehrer seien, aber alle einen Bezug zum Thema hätten. Eine Kooperation mit der VHS
bestehe momentan nicht.
Ratsfrau
Housden und sachkundige Bürgerin Pricken begrüßen dieses Projekt sehr und
betonen dessen Wichtigkeit, gerade für die Kinder im Vorschulalter oder mit
afghanischer Abstammung.
Ratsfrau
Glasmacher fragt nach, ob eine Zusammenarbeit mit dem Projekt „Flüchtlinge helfen
Flüchtlingen“ und den ansässigen Sportvereinen bestehe.
Frau
Schulz nimmt diese Anregungen gerne auf, verweist jedoch darauf, dass sich das
Projekt erst im Anfangsstadium bzw. Aufbau befinde.
Abschließend
bedankt sich der Ausschussvorsitzende Herr Focken für den Vortrag und zeigt
sich gespannt auf die weitere Entwicklung des Projektes.